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Weltraumpartisanen 05: Vorstoss Zum Uranus

Weltraumpartisanen 05: Vorstoss Zum Uranus

Titel: Weltraumpartisanen 05: Vorstoss Zum Uranus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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1.
    Das Unheil war bereits unterwegs: lautlos und unsichtbar. Gedankenschnell zog es durch den Raum, durch den auch die Hermes sich bewegte: 1570 Tonnen, angetrieben von einer nahezu unvorstellbaren Energie.
    Am Schiff und an seinen Flugeigenschaften gab es zu diesem Zeitpunkt nicht das Mindeste auszusetzen. William Xuma, der 1. Bordingenieur, hatte es soeben aus dem Technischen Überwachungs-Center bestätigt: »TÜ an Brücke: Keinerlei Beanstandungen, Sir!«
    Es handelte sich dabei um eine reine Routinedurchsage, wie sie jede volle Stunde fällig war: ein Umstand, der ihren Wert nicht im Geringsten schmälerte. Der schwarzhäutige Farmersohn aus dem südafrikanischen Transvaal war eine der Spitzenkräfte der VEGA, die für das Epsilon -Projekt verantwortlich zeichnete.
    Routinemäßig fiel auch meine Antwort aus: »Brücke an TÜ: Danke.«
    Als die blaue, leuchtende Erdkugel in der samtenen Schwärze des Raumes groß wie ein Fußball geworden war, bestand für mich kein Zweifel mehr daran, dass in der hundertjährigen Geschichte der Raumfahrt ein neues Kapitel begonnen hatte, von dem meine Besatzung und ich mit diesem Testflug gewissermaßen die ersten, einleitenden Sätze niederschrieben: an diesem 15. Oktober 2072, der ein Tag zu sein schien wie jeder andere.
    Ich konnte es mir nicht verkneifen, eine diesbezügliche Eintragung ins Bordbuch zu machen. Unter dem Stichwort Vorläufige Beurteilung notierte ich: » Hermes übertrifft alle meine Erwartungen.«
    Als ich das tat, ahnte ich nicht, dass die Katastrophe unmittelbar bevorstand. Es geschah gegen Ende der letzten Flugstunde dieses ersten Erprobungsfluges, der uns in einer knappen Woche über vierhundert Millionen Kilometer tief in den leeren Raum hineingeführt hatte: ein Verhältnis, das sich, falls alle Berechnungen stimmten, noch auf das Sechsfache steigern ließ.
    Nicht ich allein befand mich – allen Regeln der Erfahrung zum Trotz – in einem Zustand freudiger Erregung, für den ich in der Geschichte der Menschheit vergebens nach einem Beispiel suchte. Auch für meine drei Bordkameraden war diese erste Reise mit einem protonenmotorgetriebenen Raumschiff ein geradezu überwältigendes Erlebnis. Nicht weniger als ich, empfanden sie das Phantastische dieses Fluges, mit dem sich die Erfüllung eines uralten Menschheitstraumes abzuzeichnen begann: mit Lichtgeschwindigkeit durch den unendlichen Raum zu jagen.
    Vier Generationen von Astro-Technikern hatten an dem Protonenantrieb gearbeitet. Noch vor kurzem hatte es geschienen, als sollte sich die Kette von Enttäuschungen um ein weiteres Glied verlängern. Erst dieser Testflug hatte den endgültigen Beweis dafür erbracht, dass das, was so lange unmöglich erschien, Wirklichkeit geworden war.
    Ein altes Sprichwort sagt, man solle den Tag nicht vor dem Abend loben. Eine Binsenweisheit, gewiss – aber nur zu leicht ist der Mensch geneigt, sie zu vergessen. Ich selbst hatte es meinen Schülern immer wieder eingehämmert: Ein Testflug ist erst dann glücklich beendet, wenn ihr wieder festen Boden unter den Füßen habt! Und dem einen oder anderen mag das solcherart eingeimpfte Misstrauen das Leben verlängert haben.
    Die Katastrophe brach über das Schiff herein wie jener Blitz aus heiterem Himmel, der so häufig zitiert wird, obwohl es für seine Existenz nicht den mindesten Beweis gibt. Nicht die leiseste Warnung ging ihr voraus. Nichts und niemand, keine Computer und kein noch so erfahrener Commander hätte sie vorausahnen können.
    Ich hatte meine Eintragung ins Bordbuch soeben beendet und wandte mich an den neben mir sitzenden Piloten: »Ich glaube, alles Weitere überlassen wir der Automatik, Captain.«
    Captain Monnier löste den Blick nicht von den Armaturen, als er zurückgab: »Aye, aye, Sir. Ich schalte um auf Automatik.«
    Robert Monnier war ein erfahrener Pilot: einer der besten, die je unter der Milchstraße für die VEGA geflogen waren. Zuletzt hatte er unter meinem Kommando die legendäre Delta VII gesteuert, die mittlerweile von der Startrampe übergewechselt war in das Museum, abgelöst von der Delta-VIII -Serie, aus der schließlich ein neuer Prototyp, Delta IX , hervorgegangen war: technischer Höhepunkt des atomar angetriebenen Raumschiffes. An der Erprobung aller dieser Schiffe war Monnier beteiligt gewesen, bis ich ihn auf meinen eigenen Wunsch hin für das Epsilon -Projekt zugeteilt bekam.
    Mir war, als könnte ich seine Gedanken lesen; lange genug war ich selbst als Pilot geflogen. In

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