Emma im Glück
überlegen?«
»Nein«, sagte Bastian bestimmt. »Nächste Woche rede ich mit Bruno. Und das war’s dann.«
Torben kam auf uns zu. Unter seinem Arm klemmte ein zerbeulter Fußball. »Hey, Basti, kommst du? Wir wollen noch eine Runde kicken.«
Bastian nickte. »Bin gleich da.« Er warf mir einen zögernden Blick zu. »Bist du jetzt sauer?«
Ich überlegte. »Weiß nicht. Vielleicht ein bisschen. Wenn du nicht mehr zum Schwimmtraining kommst, sehen wir uns ja noch seltener.«
In letzter Zeit hatten Bastian und ich uns nicht mehr so oft getroffen wie früher. Keine Ahnung, warum. Vielleicht, weil wir beide immer so viel zu tun hatten.
»Ach was, das kriegen wir schon hin.« Bastian schielte zu Torben und den anderen Jungs hinüber, die bereits hinter dem Ball herrannten. Offenbar konnte er es kaum erwarten, zu ihnen zu kommen.
»Wenn du meinst …« Ärgerlich kickte ich ein Steinchen zur Seite.
»Wir könnten ja mal wieder im
Venezia
Eis essen gehen«, schlug Bastian vor.
Das
Venezia
ist die beste (und einzige) Eisdiele von ganz Dederstadt. Das Eis ist superlecker und gar nicht teuer. Letzten Sommer waren Bastian und ich dort Stammkunden. Jetzt waren wir aber schon länger nicht mehr dort gewesen.
»Gute Idee!« Mein Ärger verrauchte so schnell, wie er gekommen war. »Mittwochnachmittag?«
»Prima. Ich freu mich!« Bastian lächelte. Sofort bekam ich weiche Knie. Ich weiß auch nicht, wie Bastian das macht. Sein Lächeln haut mich einfach jedes Mal um. Schon jetzt begann ich mich auf unser Treffen zu freuen.
Auf der Rückfahrt im Schulbus grübelte ich darüber nach, was ich Bastian zum Geburtstag schenken könnte. Es sollte etwas ganz Besonderes sein. Mindestens so toll wie ein selbst angemaltes Fahrrad. Leider fielen mir nur so langweilige Sachen wie Bücher, Süßigkeiten oder CD s ein. So etwas kam natürlich überhaupt nicht infrage. Mist! Das würde nicht einfach werden …
Neben mir saß Mona und futterte einen Schokoriegel. »Findest du nicht auch, dass meine Zähne furchtbar schief sind?«
Sie zog die Lippen zur Seite, sodass ich einen Blick auf ihre mit Schokolade verschmierten Zähne werfen konnte.
»Nein, finde ich nicht«, sagte ich. »Deine Zähne sind völlig in Ordnung.«
Mona tat so, als hätte sie mich gar nicht gehört. »Ich glaube, ich brauche eine Zahnspange.«
Ich schüttelte den Kopf. »Unsinn!«
»Fast alle Mädchen in meiner Klasse haben eine Zahnspange.« Mona stopfte sich den Rest ihres Schokoriegels in den Mund und nuschelte: »Sie müssen regelmäßig zweimal im Monat zum Zahnarzt, manchmal auch öfter.«
Jetzt kapierte ich. »Ach, so ist das! Du willst den schicken Zahnarzt wiedersehen.«
Mona seufzte. »Letzte Nacht hab ich von ihm geträumt. Er hat mich total süß angelächelt, und in diesem Moment wusste ich, dass sein Herz nur für mich schlägt …«
Ich stöhnte. »Bäh, wie kitschig! Kann es sein, dass du in letzter Zeit zu viele Liebesromane gelesen hast?«
»Das ist nicht kitschig, das ist romantisch«, stellte Mona klar. »Und Romantik ist sehr wichtig in einer Beziehung.«
»Ehrlich?« Ich musste an Bastian und mich denken. Ich hatte nicht den Eindruck, dass unsere Beziehung besonders romantisch war. Meistens redeten wir über die Schule oder den Schwimmverein. Manchmal machten wir auch gemeinsam Hausaufgaben. Bastian ist ziemlich gut in Mathe – im Gegensatz zu mir. Ab und zu hielten wir Händchen, aber immer nur kurz. Ich glaube, es war Bastian ein bisschen peinlich. Sobald jemand in Sicht kam, den er kannte, ließ er meine Hand los. Einmal hatten wir uns geküsst. Das war allerdings tatsächlich ziemlich romantisch gewesen.
Mona holte noch einen Schokoriegel aus ihrer Tasche, riss ihn auf und hielt ihn mir hin. »Willst du mal beißen?«
Ich schüttelte den Kopf. »Seit wann isst du denn so was?«
Normalerweise ernährt sich Mona fast so gesund wie Gesa. Sie isst höchstens mal ein Stück Kuchen oder etwas Trockenobst, wenn sie Lust auf was Süßes hat.
Mona zuckte mit den Schultern. »Ich hatte plötzlich Lust auf Schokolade.«
Ich war mit meinen Gedanken schon wieder bei Bastian. Vielleicht sollte ich ihm irgendetwas Romantisches zum Geburtstag schenken. Aber was?
»Weißt du ein romantisches Geschenk, Mona?«, fragte ich.
»Ein Strauß rote Rosen ist superromantisch«, antwortete sie wie aus der Pistole geschossen.
»Hm.« Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sich Bastian über einen Rosenstrauß besonders freuen würde.
»Oder
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