Endstation bei Al Wheeler
Stunde sitzen — vermutlich, um der
Leiche Gesellschaft zu leisten bevor er Tallen und Mrs. Carroll draußen hörte. Dann öffnete er die Tür und
ging an ihnen vorbei in die Küche, wo er wartete, bis Janice Iversen auftauchte. Vielleicht war die Verlockung, Miss Iversen in den Hintern zu kneifen, einfach unwiderstehlich.
Oder was meinen Sie ?«
Ihr Mund öffnete und schloß
sich mehrere Male, aber sie schwieg.
»Wenn man die Chance, ein Außenstehender
könnte Carroll umgebracht haben, in Betracht zieht, wird die Sache noch
wilder«, knurrte ich. »Es würde bedeuten, daß er von Ihrer Kostümparty wußte,
daß Sie dieses alberne Spiel spielen würden, daß Carroll sich zu einem
bestimmten Zeitpunkt im Gästezimmer aufhalten würde, daß der Betreffende
einfach ins Haus hineinspazieren konnte, ohne daß jemand ihn fragte .« Ich zuckte ungeduldig die Schultern. »Warum soll ich
weitermachen ?«
»Was wollen Sie mit dem Ganzen
sagen, Lieutenant ?« Sie fuhr sich ungeduldig mit den
Fingern durch das Haar. »Wenn der Sankt-Nikolaus-Mörder gar nicht existiert,
dann haben Toni und Greg gelogen, und die beiden haben Dean umgebracht !« Sie schüttelte verwirrt den Kopf. »Aber das würde
bedeuten, daß Janice ebenfalls gelogen hat ?«
»Ich glaube, das hat mich von
Anfang an irritiert«, sagte ich ehrlich. »Es waren in dieser Nacht fünf Leute
hier, die Grund hatten, Carroll ins Jenseits zu wünschen, aber keiner von ihnen
konnte die Umstände vorausgesehen haben, die es ermöglichten, ihn umzubringen
und selber mit heiler Haut davonzukommen; und keiner von den Beteiligten konnte
das Ganze allein arrangiert haben.«
»Ich verstehe noch immer nicht,
worauf, zum Teufel, Sie eigentlich hinauswollen«, sagte Iris Malone ungeduldig.
»Auf die Umstände, die es
möglich machten«, wiederholte ich geduldig. »Das Kostümfest wurde von Ihnen
organisiert. Der Gedanke an das Mörderspiel stammte von Larry Wolfe. Toni
Carroll und Greg Tallen fanden gemeinsam die Leiche
und schufen den mysteriösen Sankt Nikolaus, der das Gästezimmer verließ, als
die beiden es eben gemeinsam betreten wollten. Dann war es Janice Iversen , welche die Existenz des Sankt Nikolaus bestätigte,
indem sie behauptete, sie habe ihn später in der Küche gesehen .«
Ich holte tief Luft. »Und hinterher
reagierte keiner so, wie normalerweise ein Verdächtiger reagiert. Sie konnten
es alle nicht erwarten, sich gegenseitig zu belasten! Tallen gab freiwillig zu, er sei nur aus einem einzigen Grund ins Gästezimmer gegangen
und er und Toni hätten seit einiger Zeit ein Verhältnis miteinander.
Als ich am nächsten Vormittag
Jerry Shaw in Carrolls Büro aufsuchte, konnte er es gar nicht erwarten, mir
einen erstklassigen, außerhalb der Gruppe stehenden Verdächtigen unter die
Weste zu jubeln — Mal Jorgans — und Janice Iversen als Carrolls ehemalige Geliebte mit in die Sache
hineinzuziehen. Dann hat Wolfe am Nachmittag eiligst
sowohl sich als auch Ihnen ausgezeichnete Motive für eine Ermordung Carrolls
unterschoben. Nicht zu vergessen Toni Carroll, Greg Tallen und alle anderen .« Ich grinste sie boshaft an. »Wollen
Sie noch mehr hören ?«
Sie trank ihr Glas leer und
tippte sich mit dem Boden des Glases gegen den Daumennagel. »Warum nicht?«
»Es mußte mir einfach gemacht
werden, aber nicht allzu einfach«, fuhr ich fort. »Es gibt nur einen Ort in der
Stadt, an dem Kostüme verliehen werden, und so konnte ich kaum verfehlen, mich
dort zu erkundigen und herauszufinden, daß Sie sich eins ausgeliehen hatten.
Das bedeutete zweierlei. Erstens gerieten Sie dadurch in stärkeren Verdacht,
und zweitens stand damit fest, daß ein Sankt-Nikolaus-Kostüm auf Ihrem Bett
lag, daß ein anderer es zum Zweck, darin verkleidet Carroll umzubringen,
benutzt haben konnte. Um nun die ganze Sache noch mehr zu verwirren, gab Wolfe
bereitwillig zu, daß auch er sich drei dieser Kostüme geliehen hatte, die er
für die verschiedenen Wohlfahrtseinrichtungen, für die er arbeitete, brauchte.
Aber es bestand der hübsche Plan, daß aus dem ganzen Wirrwarr der Verdächtigen,
welche sich alle mit triftigen Gründen versorgt hatten, sich ein
Hauptverdächtiger hervorheben sollte: Mal Jorgans .«
»Aber Sie glauben nicht, daß es Jorgans war, der die beiden umgebracht hat ?« fragte Iris mit ausdrucksloser Stimme, als ich geendet
hatte.
»Nein«, sagte ich.
»Wer, glauben Sie, ist es also?
Ich?«
»Vielleicht«, brummte ich. »Das
einzige, dessen ich sicher bin, ist,
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