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Engelsschmerz

Engelsschmerz

Titel: Engelsschmerz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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eine Daune. Hat Aiden richtiges Gefieder? Und was ist mit den übrigen Engeln? Wachsen die Flügel etwa aus seinem Rücken? Mein fragender Blick trifft auf Aidens nachdenklichen.
    „Wie lebst du eigentlich mit diesen Dingern?“, will ich mit einem Kopfdeuten auf seine Flügel wissen.
    Aiden klappt seinen Flügel wieder ein. „Du bist heute auf den Tag genau sechs Monate bei uns und hast nicht ein einziges Mal danach gefragt.“
    Ich zucke mit den Schultern und wende mich wieder ab. „Wenn du es nicht erzählen willst, lass' es einfach.“
    „Elias ...“ Aiden seufzt resigniert. „Ich wundere mich nur. Und ich frage mich, ob dieses plötzliche Interesse an mir und den Engeln im Allgemeinen etwas mit Gabriel zu tun hat … oder besser gesagt damit, was er zu dir gesagt hat.“
    Sechs Monate? Es kam mir gefühlsmäßig länger vor, und das beweist wieder einmal, dass ich so schnell wie möglich von hier oben verschwinden muss. „Er hat mir zumindest einen Weg gezeigt.“
    „Es ist verboten, das Buch zu benutzen.“
    „Warum tuschelt dann jeder darüber und warnt mich davor, es zu nutzen? Wieso gibt es überhaupt ein Buch, das niemand lesen soll? Nicht sonderlich logisch, findest du nicht?“
    „Elias, das 'Buch der Wünsche' kann Gutes bewirken. Es ist nicht dafür da, deine persönlichen Bedürfnisse zu befriedigen. Selbst Engel sind nicht unfehlbar. Es kommt durchaus vor, dass uns Fehler passieren. Mit dem Buch können die Ältesten diese Fehler korrigieren. Nur dafür gibt es dieses Buch und Gabriel weiß das.“
    „Offenbar kann man es aber auch anders nutzen.“
    „Du hast keine Ahnung, worüber du da sprichst. Es gibt Mächte zwischen Himmel und Erde, die ruft man nicht leichtfertig zu Hilfe. Alles hat seinen Preis.“
    Ich winke ab. „Wie hoch kann der schon sein? Toter kann ich nicht werden, oder?“
    Aiden flucht unflätig und bringt mich dadurch zum Grinsen. Ich bin wahrscheinlich ein Ekel, weil ich mich darüber freue, dass ich ihn verärgert habe, aber ich bin ein entschlossenes Ekel, denn egal, was er sagt, ich habe mich entschieden. Ich werde dieses Buch suchen und nach Hause zurückkehren. Matthew ist es wert. Er ist alles wert. Selbst mein Leben. Ganz gleich wie hoch der Preis sein wird, ich werde ihn zahlen.
    „Elias, mach' es nicht.“
    Manchmal frage ich mich, ob Aiden Gedanken lesen kann, aber ich vermute, er hat einfach eine verdammt gute Menschenkenntnis. Oder eher Engelskenntnis. Was seinem Job als Wächter bestimmt zugutekommt.
    „Du kannst das Buch ja vor mir verstecken.“
    Ich höre Aiden hinter mir einatmen. „Gabriel wird dafür büßen, dass er dir diesen Floh ins Ohr gesetzt hat.“
    „Oh ja, der ach so finstere Todesengel muss jetzt eine drauf kriegen, weil er mir ein Geheimnis erzählt hat, das keines ist. Aber Hauptsache, du hast einen Schuldigen, nicht wahr, Aiden?“
    „Verdammt, das ist kein Spiel. Gabriel ist gefährlich. Er ist ein Bote des Todes, begreif' das endlich.“
    „Wenn Gabriel gefährlich ist, so wie euer angebliches Superbuch, warum gibt es beides dann?“ Ich sehe über die Schulter und Aidens Blick verfinstert sich bedenklich. „Was? Fällt dir dazu auf die Schnelle keine Lüge ein?“
    „Wir brauchen das Buch. Den Grund kennst du und er ist die Wahrheit“, herrscht Aiden mich an. „Gleiches gilt für unsere Todesengel. Sie sind böse, manipulieren Menschen und spielen mit den Seelen der Lebenden, als wären sie Schachfiguren, aber wir können nicht ohne sie existieren. Es kann nicht nur gute Engel geben. Ohne Todesboten wäre das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse gestört, und eben das muss gewahrt bleiben. Aber das bedeutet nicht, dass wir eine Mischung der Gruppen dulden. Wächter bleiben unter sich und wachen über die Schutzengel, wie du einer bist. Todesengel sorgen für die Auswahl der Menschen, um die Vielfalt der Welt zu bewahren. Eine Aufgabe, die wir anderen niemals tun könnten. Kein Schutzengel gibt ein Leben freiwillig auf, das ist die Aufgabe der Todesengel. Es geht einfach nicht ohne sie. Und bevor du fragst, nein, das gefällt mir nicht, aber ich habe es dennoch akzeptiert. Leben und Tod sind unzertrennbar miteinander verbunden, so war es immer und das wird sich niemals ändern.“
     
     

 
     
     
     
     
    3
     
     
    'Sprich deinen Wunsch frei heraus.
    Tritt auf die Mauer und darüber hinaus.
     
    Falle zurück in deine Welt.
    Überlasse den Mächten des Buches das Feld.
     
    Wiedergeboren sollst du sein.
    Du bist für

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