Enigmatic Fynomenon: Roman (INHUMAN FYNOMENON Band 2) (German Edition)
Schädel über den Rand, als ob sie sich vergewissern wollen, dass nicht schon wieder ein wertvolles Stück Fleisch abgestürzt ist.
„Wahrscheinlich hatte Keylan einen schöneren Tod als wir ihn haben werden. Er wurde wenigstens nicht gefressen.“
Die verheulte Asisa dreht sich empört zu Mayco um:
„Wie kannst du so was nur sagen? Du solltest sich schämen!“
„Wir werden gefressen, Schokohäschen, seh's ein!“, flüstert Mayco erneut.
„Halt' endlich deinen Mund!“, schimpft Jonas, der innerlich jedoch nicht verleugnen kann, der Ahnung seines Bruders beizupflichten.
Fyn, der die Gruppe immer noch anführt, erkennt nun, dass sich ihr Weg gabelt. Eine Spur führt abwärts in die Schlucht, Richtung Fluss, die andere hingegen nach oben, auf den Rand der Klippe.
Die Screecherköpfe sind schon länger nicht mehr hervorgeblitzt, fällt Fyn
soeben auf. Er blickt besorgt nach oben:
„Wo sind die Biester?“
„Irge'dwo obe.“, antwortet der lispelnde Perreira mit portugiesischem Akzent.
Falsch! In dem Moment stürmt die Screecher-Horde auf sie zu!
Direkt auf dem schmalen Weg, der sie abwärts schnurstracks zu den Freunden führen wird!
Asisa kreischt auf, alle sind vor Schrecken gebannt. Sie können nicht ausweichen – eine panische Flucht würde lediglich ihren Absturz provozieren. Fyn bleibt ruhig und konzentriert sich. Es knackt leise, als er mit blutunterlaufenen Augen den Kopf in seinen Nacken legt und seinen Hybriden-Kiefer ausrenkt, damit er seine fingerlangen Fangzähne ausfahren kann. Knisternd gleiten seinen weißen Klingen aus der Mundschleimhaut und dann zückt Fyn völlig entspannt seine Macheten!
Fyns Augen blicken blutrot den Monstern entgegen, voller Hohn:
Die dummen Monster - das wird ein leichtes Spiel.
Auf dem schmalen Pfad können die Kreaturen schön, der Reihe nach, abgeschlachtet werden!
Er sieht die Bedrohung wie durch einen Tunnel auf sich zu schleichen. Sein Zeitgefühl verändert sich, die Screecher scheinen für ihn zu lahmen Schnecken zu werden. Fyns Killerhirn markiert seine Feinde rötlich, blendet unwichtige Bewegungen aus. Tödliche Perfektion!
Er holt aus, peitscht seine schmutzigen Machetenklingen durch die Luft; die einzigen Waffen, die ihm geblieben sind – denn die Patronen für Maschinengewehre oder Plasmawaffen wachsen leider nicht auf Bäumen und sie haben auf ihrem Weg hierher schon alles an Munition aufgebraucht!
Kaum hat Fyn die erste Mutantenklaue in Reichweite, fällt sie seiner Klinge zum Opfer.
Fyn stößt sofort weiter nach vorne. Sein erster Hieb trennt den Kopf des Mutanten an der Front ab, dem nächsten bohrt Fyn seine Messer zwischen die Rippen, schlitzt Organe und Därme entzwei.
Der Dritte verliert ein großes Stück Hals an den Rachen des Hybriden, ein darauffolgender Stoß befördert das Biest in den Schlund der Schlucht. Mit blanker Wut und dem Schmerz seines grausamen Verlustes, verteilt Fyn kräftige Hiebe, schlitzt, durchbohrt und zerstückelt Körperteile, welche geradewegs zu den anderen Leichenstücken ins Wasser platschen.
Der Hybrid zerreißt Gehirne, sprengt Augäpfel und Blutgefäße, bis ein stinkendes Rinnsal aus saurem Screecherblut die Felsvorsprünge hinuntertröpfelt und sich schließlich mit dem reinen Quellwasser des Flusses vermengt. Rot vermischt sich, wird wässrig, verblasst und löst sich endlich auf. Fyn spürt Befriedigung als er die Farbe im Wasser fortschwimmen sieht. Die Wut und Verzweiflung, die der Verlust seines Freundes auslöste, scheint etwas besänftigt; wenigstens für ein paar Sekunden.
„Geht nach oben, ich suche Keylan!“, ruft er gehetzt.
„Fyn! Mach keinen Mist!“
Ausnahmslos alle haben Tränen in den Augen, als Fyn wild entschlossen seine Entscheidung untermauert:
„Geht schon! Ich will euch nicht auch noch verlieren. Ich suche Key..., seinen Körper, bevor ihn Screecher zerreißen … ich komme zurück zu euch, dann … dann können wir ihn beerdigen!“
„Fyn! Komm … !“, sie rufen durcheinander.
„Hört auf, verdammt! Lasst es einfach. Ich rieche Feuer, es riecht wie gegrilltes Gemüse und der Geruch von Fäkalien liegt in der Luft– Fäkalien von Pflanzenfressern. Sie sind ganz nah, ihr werdet bald in Sicherheit sein. Euch kann nichts mehr passieren und ich bin ganz schnell zurück. Alleine habe ich einfach bessere Chancen!“
Damit stürmt Fyn den schmalen Weg Richtung Fluss hinunter und lässt seine verdutzte „Familie“ hinter sich.
Lange bleiben sie stehen und
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