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Entsetzliches Gleichmaß

Entsetzliches Gleichmaß

Titel: Entsetzliches Gleichmaß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Woods
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zum Behältnis des Drehkörpers der Seelen. »Nein, war sie nicht.« Dann schaute er seine alte Freundin an, dankbar für ihre Anwesenheit. Es gab nur wenige Personen in seinem Leben, die verstanden, welche Belastung es war, der sogenannte Abgesandte der Propheten zu sein. Niemand verstand es besser als Opaka, hatte sie ihn doch vor acht Jahren persönlich auf diese Reise der Selbstentdeckung und der beängstigenden Verantwortung geführt. »Es gibt da etwas, das ich Sie fragen muss«, begann er.
    Opaka wartete.
    »Was können Sie mir über das Drehkörperfragment von Sidau erzählen?« Da sie nicht sofort antwortete, hakte er nach: »Ich sah den Ausdruck in Ihrem Gesicht, als Lieutenant Ro uns vor zwei Monaten erstmals davon berichtete. Sie wissen etwas, Opaka. Was ist es?«
    Sie seufzte. »Was ich ‚weiß‘, provoziert vielleicht mehr Fragen, als es beantwortet«, entgegnete sie dann. »Ich hörte vor langer Zeit von ihm – im Zusammenhang mit Dava Nikende, einem noch immer verehrten Kai, der vor vielen Hundert Jahren gelebt hat. Angeblich besaß dieser Kai ein Objekt, das zu der Beschreibung, die Ro Laren uns gab, passt: ein einzelner, winziger grüner Stein in einem schmuckvollen goldenen Armreif. Kai Dava trug diesen Reif bis zu seinem Tod am Handgelenk. Die Vedek-Versammlung hegte stets Zweifel an der Echtheit dieser Erzählung und tat sie als reine Legende ab, bestenfalls noch als Gerücht.« Mit einem Mal wirkte sie traurig. »Zumindest, bis zum Massaker von Sidau.« Sie hielt inne und wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln.
    »Das tut mir leid«, sagte Ben sanft.
    Opaka atmete tief ein und straffte die Schultern, doch die Trauer wich nicht aus ihren Zügen. »Seit den grauenvollen Geschehnissen in Sidau suche ich in den Archiven der Vedek-Versammlung nach vergessenen Hinweisen auf den Ursprung dieses Schmuckstücks … und auf sein Schicksal.«
    »Und?«
    »Ich sagte Ihnen bereits, dass Erfahrungen mit dem Drehkörper der Seelen eine Seltenheit darstellen. Kai Dava zählte zu den wenigen Personen, die von ihm gerufen wurden. Die Archive legen nah, dass er ihn aufsuchte, kurz bevor er sein Schmuckstück angeblich erstmals anlegte … Das sogenannte
Paghvaram

    »Den Seelenschlüssel«, übersetzte Sisko und wandte den Kopf zum Behältnis des Drehkörpers um. »Demnach entstammt das Fragment dem Drehkörper der Seelen! Dava muss es …«
    »Nein«, sagte Opaka sanft. »Es sei denn, unser gesamtes Bild von Dava Nikende ist eine einzige Fehleinschätzung. Er verehrte die Tränen. Jahrhunderte vor der cardassianischen Besatzung sagte er voraus, man werde den Drehkörper der Prophezeiung und des Wandels verstecken müssen, damit er nicht an die Cardassianer falle und hier sei, wenn Sie einträfen. Dass ausgerechnet Dava eine Träne beschädigt haben soll, ist undenkbar … Zudem weist keine einzige Spuren eines solchen Verbrechens auf.«
    »Aber was ist dann dieses Ding, wegen dem dreihundert Menschen sterben mussten?«
    »Ich wünschte, ich wüsste es«, flüsterte Opaka.
    »Abgesandter?«
    Ben und Opaka drehten sich um. Yandu Jezahl, die hochgewachsene, dunkelhaarige Theologin, die die Krypta bewachte, stand auf der Schwelle und machte eine ernste Miene. »Was gibt es, Vedek?«, fragte Ben.
    »Verzeihen Sie die Störung, aber wir wurden soeben von Ihrer Gemahlin gerufen«, antwortete Yandu. »Sie sagte, sie müsse Sie dringend sprechen. Sie wirkte recht aufgewühlt.«
    Oh nein
.
    »Wir haben den Anruf zur Komm-Konsole dieser Etage weitergeleitet. Wenn Sie mir folgen möchten …«
    Ben hatte befürchtet, mit dem Baby stimme etwas nicht. Doch als Kasidy auf dem Komm-Bildschirm erschien und er Rebecca friedlich an ihrer Brust schlafen sah, verschwand diese Sorge. Kasidys Gesichtsausdruck weckte allerdings gleich neue Ängste in ihm. »Kas, was ist passiert?«
    »Ich habe gerade von Ezri erfahren«
, berichtete sie,
»dass auf der Station etwas vorgefallen ist. Dieser Jem’Hadar, der dort oben lebt … Er hat Nerys und Lieutenant Ro attackiert, Ben. Beide sind schwer verwundet.«
    Taran’atar?
»Hat man ihn festgenommen?«, fragte Ben.
    Kasidy schüttelte den Kopf.
»Ezri sagt, er sei von der Station geflohen. Commander Vaughn verfolgt ihn mit der
Defiant.
«
    Verdammt
. »Kasidy, ich muss …«
    »Ich weiß, was du tun musst. Melde dich einfach bei uns, sobald du etwas Neues weißt.«
    »Bist du sicher? Du und Rebecca …«
    »Wir kommen schon zurecht«
, versicherte Kasidy.
»Nerys braucht dich

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