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Er lockte mit dem Jenseits

Er lockte mit dem Jenseits

Titel: Er lockte mit dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Es war ihr auch nicht möglich, einen klaren Gedanken zu fassen, weil sie von dieser Gestalt au f dem Dach zu stark abgelenkt wurde.
    Sie musste hin.
    Das Messer wies ihr den Weg. Es zog sich etwas zurück, und Barbara verstand das Zeichen.
    Sie stemmte sich ab, um den Körper leichter anheben zu können. Als sie mit beiden Beinen auf dem Dach stand, richtete sie sich wieder auf.
    Jetzt gab es kein Hindernis mehr zwischen ihr und dieser Gestalt, die der Tod sein konnte.
    Barbara Evans war in diesen Augenblicken nicht in der Lage, die Entfernung abzumessen, aber ihr Gehör funktionierte einwandfrei, und das nahm den schrillen Klang der alten Türschelle wahr...
    ***
    Im Laufe der Zeit hatte ich mich daran gewöhnt, dass mich manche Menschen zu Treffpunkten bestellten, die recht ungewöhnlich waren. So auch in diesem Fall. Da hatte mich der Weg nach West Hampstead geführt, und zwar zu einem großen grünen Areal, auf dessen Gelände sich ein Golfplatz, mehrere Sportplätze, ein Cricket Ground und ein Friedhof befanden. Letzterer lag an der Ostseite und konnte sogar mit einem Auto durchfahren werden, weil ihn einige Straßen durchzogen. Sie sorgten für Verbindungen zwischen den einzelnen Plätzen.
    Bei dieser Schwüle wurde kein Cricket gespielt und auch kein Fußball. Die Gegend war einfach nur leer, und wie überall in London hatte sich auch hier ein Schild aus Hitze verteilt, der wie eine wabernde Masse über allem lag.
    Der Mann, den ich dort treffen sollte, hatte mir seinen Namen nicht gesagt. Normalerweise wäre ich nicht hingefahren, aber mich hatte die Stimme irritiert. Sie war schwer zu beschreiben. Kindlich passte nicht so recht. Sie gehörte schon einem Erwachsenen. Ich ging deshalb davon aus, dass sie künstlich war, als hätte man einem Roboter das Sprechen beigebracht.
    »Ich muss Sie sprechen – ich muss!«
    Die Stimme klang mir noch jetzt im Ohr. Sie war von einem wirklich starken Drängen unterlegt gewesen. Ich hatte auch nicht viele Fragen stellen können, weil man mich nicht zu Wort kommen ließ. Die Stimme wollte nur, dass ich mich zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort aufhielt.
    Man hätte annehmen können, dass es der Friedhof gewesen wäre, aber das traf nicht zu. Er hatte mich zu einer alten Bushaltestelle in der unmittelbaren Nähe des Friedhofs bestellt. Angeblich gab es dort noch eine Bank, auf die ich mich setzen konnte. Er wollte mich zudem allein sprechen, also war ich auch allein gefahren.
    Den Wagen hatte ich etwas abseits geparkt. Am Rand einer schmalen Stichstraße, über die man den Friedhof erreichen konnte. Die eigentliche Fahrstraße führte jenseits eines Buschgürtels entlang und war nur zu bemerken, wenn hin und wieder die Lichter der Autos durch das dichte Grün blitzten.
    Ich legte die letzten Meter zu Fuß zurück, bis ich die Überreste der längst still gelegten Haltestelle sah. Sie hatte mal ein Dach besessen, das war nur noch zur Hälfte vorhanden. An einer Seite war es weggeknickt. Unter dem Dach gab es noch die Bank aus Metall. Die hatte niemand zerstören können. Dafür war die Rückseite mit irgendwelchen Kritzeleien beschmiert, und auf der Sitzfläche feierte Abfall fröhliche Urständ.
    Dosen, Pappschachteln, alte Papiertücher, das alles gammelte vor sich hin. Es verbreitete zudem einen widerlichen Gestank, weil irgendwelche Essensreste ausgekippt worden waren. Ein Wunder, dass ich keine Ratten sah, dafür aber hatten Fliegen ihre fette Beute gefunden und ließen sich nicht davon abbringen, sich von diesen Abfallresten zu ernähren.
    Auch wenn mir der Unbekannte geraten hatte, auf der Bank zu warten, darauf konnte ich verzichten. Da wir keine genaue Zeit ausgemacht hatten, wollte ich nicht länger als eine halbe Stunde warten. Außerdem ging ich davon aus, dass mich die andere Seite längst aus irgendeinem Gebüsch in der Nähe beobachtete.
    Ich stellte mich nicht wie ein Wachtposten am Buckingham Palace auf einen Fleck, sondern wanderte auf und ab, und das mit sehr offenen Augen. Es war keine normale Welt, die mich hier umgab. Damit meinte ich nicht den Friedhof, ich bezog mich mehr auf das Wetter, denn diese Schwüle machte allen Menschen zu schaffen. Es war zwar etwas kühler im Vergleich zu den Tagesstunden geworden, aber es wehte kein Wind, und so konnte die unsichtbare Glocke über der Stadt liegen bleiben und sorgte bei vielen Menschen dafür, dass ihnen das Atmen schwer fiel.
    Ich behielt den Friedhof im Blick, weil ich davon ausging,

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