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Er sieht dich wenn du schläfst

Er sieht dich wenn du schläfst

Titel: Er sieht dich wenn du schläfst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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hören Sie mich erst mal zu Ende
an.«
Sterling schnitt eine Grimasse und zwinkerte Charlie zu.
Mit leisem Lächeln stellte Charlie den Plan vor, den Sterling
ihm am Abend zuvor erklärt hatte. Hin und wieder schaute er zu
Sterling, um sich zu vergewissern, und erntete jeweils ein aufmunterndes Nicken.
Meyers erste Reaktion – »Sie wollen was machen?« – wandelte sich allmählich in ein »Unmöglich ist das nicht«, bis er
schließlich sagte: »Wir haben Tausende von Stunden versucht,
diese Typen zu kriegen und waren nicht in der Lage, stichhaltige
Beweise zutage zu fördern. Aber wenn sie ein für alle Mal in
Wallonia im Gefängnis sitzen, fällt ihre gesamte, durch und
durch korrupte Organisation in sich zusammen.«
»Das ist genau der Punkt«, sagte Charlie eifrig. »Es kann Jahre dauern, bis es zu einer Verurteilung kommt, und auch aus
dem Gefängnis heraus können sie noch immer gefährlich sein.
Doch wenn man sie in ein Gefängnis am anderen Ende der Welt
steckt, werden ihre blöden Schlägertypen höchstwahrscheinlich
einfach verschwinden.«
Als das Tonbandgerät abgeschaltet war, standen die beiden
Agenten auf. Meyers sagte: »Ich muss natürlich mit meinen
Vorgesetzten im Büro darüber sprechen. Ich gebe Ihnen in ein
paar Stunden Bescheid.«
»Ich werde hier sein«, sagte Charlie. »Mein Büro ist über
Weihnachten geschlossen.«
Als Meyers und Schell gegangen waren, meinte Marge:
»Warten ist immer am schwersten, oder?«
Sterling dachte an seine sechsundvierzig Jahre im Himmlischen Warteraum. »Da stimme ich Ihnen absolut zu«, sagte er.
»Hoffentlich hat die Warterei für uns alle bald ein Ende.«
Um ein Uhr rief Rich Meyers zurück. »Es läuft. Wenn Sie Ihren Part übernehmen, kümmern wir uns um den Rest.«
D
ie Geschäfte sind in der Weihnachtszeit immer so voll«, seufzte Jewel, als die StretchLimousine um drei Uhr durch die Tore des Badgett-Anwesens
rollte. »Aber bringt es dich nicht in Stimmung, durch die Einkaufspassagen zu gehen und zu sehen, wie alle Welt umherläuft
und eilig die letzten Einkäufe erledigt?«
»Es geht mir auf die Nerven«, sagte Junior gereizt. »Ich weiß
auch nicht, wieso ich mich habe überreden lassen, mit dir zu
gehen.«
»Ich auch nicht«, echote Eddie. »Ich esse nicht gern in diesen
Nahrungstempeln. Da war es so laut, dass ich kaum denken
konnte.«
»Du denkst doch sowieso nie«, murmelte Junior.
»Sehr witzig«, knurrte Eddie. »Alle sagen, ich komme nach dir.«
»Aber wir haben ein paar schöne Sachen gekriegt«, sagte Jewel strahlend. »Die Skipullover, die ich euch spendiert habe,
sehen so hübsch aus. Leider fahren wir nie weg, und auf Long
Island gibt’s nicht gerade viele Loipen.« Sie zuckte mit den
Schultern. »Na schön. Was wollt ihr machen?«
Im Haus ging Jewel sofort ins Wohnzimmer, um die Weihnachtsbaumbeleuchtung einzuschalten. »Ich kann nicht sagen,
dass ich die vielen purpurnen Lichter toll finde«, murmelte sie,
während sie mit der Schnur in der Hand dort hockte und nach
der Steckdose suchte.
Junior stand am Fenster. »Hast du eine deiner dämlichen
Freundinnen eingeladen, Jewel? Unten am Tor steht ein Auto.«
»Meine Freundinnen sind nicht dämlich. Nein, ich habe niemanden eingeladen – sie sind alle einkaufen gegangen.«
Die Gegensprechanlage brummte. Eddie lief zur Alarmanlage
an der Wand und drückte auf den Knopf. »Wer ist da?«
»Charlie, und ich hab meine Frau dabei. Hätten Sie etwas dagegen, wenn wir kurz raufkommen?«
Eddie verdrehte die Augen. »Nee, ist okay.«
»Warum zum Henker bringt Charlie seine Frau mit hierher?«,
fragte Junior gereizt.
»Weihnachten«, erinnerte Jewel ihn. »Da schaut man eben
mal kurz bei Freunden vorbei. Nichts Großes. Einfach nur nett
und freundlich. Und fürsorglich.«
»Die Feiertage nerven«, sagte Eddie. »Da fühle ich mich immer schlecht.«
»Das ist eine ganz normale Reaktion«, meinte Jewel ernst.
»Ich hab gerade einen Artikel von einem sehr klugen Psychologen gelesen. Danach werden die Menschen deprimiert, weil…«
»Weil Leute wie du sie verrückt machen«, unterbrach Eddie sie.
»Vorsicht, Eddie. Jewel versucht doch nur, uns aufzumuntern.«
»Oh, mein Lämmchen, du hast ja so Recht. Genau das will
ich.«
Eddie ging an die Tür, um die Santolis hereinzulassen.
Als der Türknauf sich drehte, flüsterte Sterling: »Nur nicht
nervös werden, Margie.«
Bei Eddies lahmer Begrüßung »Hi, ihr, kommt rein« war beiden Santolis sofort klar, wie willkommen sie

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