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Er sieht dich wenn du schläfst

Er sieht dich wenn du schläfst

Titel: Er sieht dich wenn du schläfst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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mehrere Stunden im Kloster auf den Anruf gewartet. Jetzt
gab sie Rich Meyers ein Zeichen mit erhobenem Daumen.
Dann begann sie zu schreiben. »Bruder Stanislas und Bruder
Casper…«
Marge und Charlie sind wunderbar gewesen, dachte Sterling
und strahlte von einem Ohr zum anderen. Phase eins des Plans
hatte perfekt funktioniert.
Marissa, wir schaffen es, dachte er.
G
ute Nacht, Marissa«, sagte Denise, während sie ihre Tochter zudeckte und sich zu ihr hinabbeugte, um ihr einen Kuss zu geben.
»Gute Nacht, Mommy. Ich kann es kaum erwarten, morgen
wach zu werden. Dann habe ich Geburtstag und es ist Heiligabend.«
»Wir werden viel Spaß haben«, versprach Denise und machte
das Licht aus.
Unten gesellte sie sich zu Roy, der die Töpfe abtrocknete.
»Alle im Bett?«, fragte er fröhlich.
»Ja, aber es ist komisch. Ich dachte, Marissa wäre heute Abend niedergeschlagen, aber sie ist so aufgeregt und glücklich,
als würde sie mit einem Wunder rechnen, als wären Billy und
Nor morgen hier.«
»Dann steht ihr eine schreckliche Enttäuschung bevor«, sagte
Roy traurig und legte das Geschirrtuch zusammen.
I
ch habe ihnen alles besorgt, was
sie brauchten«, berichtete Charlie. »Die Mönchskutten, die Sandalen, die Gebetbücher, die Koffer – richtig ramponierte, als
stünden die Brüder tatsächlich zu ihrem Armutsgelübde.«
Er saß mit Marge und Sterling im Wohnzimmer. Sie waren
angespannt und voller Sorge, die Badgett-Brüder könnten doch
noch Lunte riechen, ehe das Pilgerflugzeug abhob.
»Was ist mit ihren Pässen?«, fragte Marge. »Könnte ihnen
daran etwas auffallen?«
»Erstklassige Fälschungen«, sagte Charlie. »Die haben sie
sich selbst besorgt.«
»Wie sind sie nach Teterboro gekommen?«, fragte Marge
nervös. »Ich hoffe, sie sind nicht in dieser auffälligen StretchLimousine gefahren.«
»Die Limousine sollte sie nach New York zu einer ihrer Reinigungen bringen, die geschlossen war. Dort wollten sie sich
umziehen und einen billigen Fahrdienst zum Flughafen nehmen.«
Es war 23.55 Uhr. Das Flugzeug sollte um Mitternacht starten.
»Ich weiß nicht. Die beiden haben einen sechsten Sinn«,
stöhnte Charlie. »Wenn ihnen in letzter Minute aufgeht, dass sie
reingelegt wurden, und nicht in das Flugzeug steigen, bin ich
tot.«
»Wirkten sie misstrauisch, als du sie heute gesehen hast?«,
fragte Marge und zerfledderte nervös eine Papierserviette.
»Nein. Ich bin neuerdings ihr bester Freund. Vergiss nicht, ich
habe ihnen ermöglicht, dass sie nach Hause zu ihrer Mama können.«
Wenn es nicht klappt, wird man mich dafür verantwortlich
machen, es vorgeschlagen zu haben, dachte Sterling in einem
Anfall von Gewissensbissen.
Als das Telefon läutete, sprangen alle drei auf.
Charlie nahm den Hörer ab. »Hallo.«
»Mr. Santoli?«
»Ja.«
»Rich Meyers hier. Es wird Sie freuen zu hören, dass ein gewisses Charterflugzeug gerade gestartet ist, mit den Brüdern
Stanislas und Casper an Bord.«
Charlies erleichtertes Lächeln zeigte Marge und Sterling, was
sie wissen wollten.
»Sie dürften in acht Stunden in Wallonia landen. Die dortige
Polizei wartet darauf, sie endlich festnehmen zu können. Unsere
Agenten an Bord werden ihre Ordenstrachten ablegen und zurückfliegen, sobald das Flugzeug wieder aufgetankt ist.«
Charlie hatte das Gefühl, als wäre ihm ein Zweitonnengewicht
von den Schultern genommen worden. »Ich vermute mal, Sie
möchten noch weitere Aussagen von mir aufnehmen.«
»Nächste Woche. Jetzt feiern Sie erst einmal Weihnachten.
Ich weiß, dass Sie mit uns zusammenarbeiten werden.« Meyers
hielt kurz inne. »Machen Sie sich keine großen Sorgen, Santoli.
Ich glaube, Sie wissen, was ich meine.«
»Danke«, sagte Charlie leise.
Sterling stand auf. »Das geht schon in Ordnung«, sagte er.
»Es wird Ihnen nichts zustoßen, Charlie. Sie sind ein guter
Mann. Und jetzt muss ich gehen.«
»Sterling, wie können wir Ihnen nur danken?«, fragte Marge.
»Keine Ursache. Nutzen Sie einfach klug Ihre Zeit auf Erden.
Glauben Sie mir, sie vergeht sehr schnell.«
Marge und Charlie nahmen sich an der Hand. »Wir werden
Sie nie vergessen«, flüsterte Marge.
»Nie«, wiederholte Charlie inbrünstig.
»Wir sehen uns wieder. Da bin ich mir ziemlich sicher«, sagte
Sterling und verschwand.
W
ie lange noch? Die Kutte
kratzt«, zischte Eddie und erhielt zur Belohnung von Junior einen Ellbogenstoß in die Rippen.
Junior angelte einen Zettelblock aus seiner Tasche und
schrieb: »Schweigegelübde.

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