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Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Titel: Erben des Mondes - Grimoire lunaris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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schon fast leid, Vic in ihrem Zimmer mit sich selbst und ihrer Sorge um Sina allein zu lassen. Doch ich war mir sicher, dass sie es nur verkomplizieren würde, wenn ich sie in meinen Plan einweihen würde. Oder sie hätte wirklich etwas dagegen und hätte sich sofort selbst zu Sina teleportiert.
    Also rannte ich beinahe aus dem Raum und klopfte kurz darauf bei Aurelia. Glücklicherweise war Sofia auch da. Sie brauchte ich schließlich auch. Nur eine so erfahrene Schwester könnte mir vielleicht die Antwort geben, die ich suchte.
    Ich war noch keine fünf Sekunden im Zimmer, schon redeten die beiden auf mich ein, obwohl ich noch kein Wort gesagt hatte. Blöde Gedankenleserei!
    „Das ist es also, was dir von unserem Gott geschenkt wurde. Welch seltene Gabe, die nur die Würdigsten unter uns erhalten.“ Aurelia war total überrascht.
    „Die alten Mächte zu rufen, solltest du dir besser für unseren Kampf aufsparen, denkst du nicht auch?“ Sofia klang wieder einmal total überheblich.
    Ich hatte mir eigentlich alles zurechtgelegt, meine Worte auf dem Weg hierher weise ausgewählt. Das war wohl umsonst gewesen. Doch Aurelia sah auch die Idee hinter meinen Gedanken und schien sie nachvollziehen zu können.
    „Damit hast du wohl recht.“ Sie sah Sofia in die Augen und übermittelte auf telepathischem Wegeihre Meinung, ehe sie weiter sprach. „Sollte Victorias Freundin während des Kampfes immer noch in Gewahrsam deines Vaters sein, hätte er ihr gegenüber ein wahnsinnig starkes Druckmittel. Das können wir nicht zulassen.“
    „Bist du dir sicher, dass diese Freundin würdig genug ist? Es heißt, die alten Mächte retten nur die Guten der Guten.“
    „Wir müssen es wohl darauf ankommen lassen. Es könnte die einzige Chance sein, die wir haben. Alle anderen Arten von Zauber sind in der schwarzen Villa blockiert.“ Ich hatte mir diese Entscheidung schließlich auch nicht leicht gemacht. Immerhin offenbarte ich nun allen meine Fähigkeit, die eigentlich eine Überraschung bei dem großen Kampf sein sollte. Aber wir waren schon mittendrin. Das alles gehörte schon dazu. Also wieso sollte ich die Sache nicht schon jetzt testen?
    „Wir sollten dazu aber wenigstens in den Garten gehen. Ich weiß nicht, in welcher Gestalt die Mächte erscheinen, aber eventuell könnte es hier drin ganz schön eng werden.“ Nun schien selbst Sofia überzeugt zu sein. Vielleicht hatte mein innerer Monolog sie überzeugt? Oder sie wollte prüfen, ob ich mir die Sache zu einfach gemacht hatte. Leichtfertig sollte man mit derartigen Kräften nicht umgehen.
    Gemeinsam gingen wir zum zentralen Platz des Gartens. Wir hatten Glück, dass im Moment keiner hier draußen war, der unangenehme Fragen hätte stellen können. Die supertolle Familie von Elric hätte bestimmt ihre eigenen Pläne zu Sinas Rettung machen wollen.
    „Und wie stellst du das jetzt an?“ Aurelia sah mich fragend an. „Du hast eine solche Evokation schließlich auch noch nie gemacht.“
    „Das Wissen wurde mir zusammen mit der Gabe weitergegeben, also mach dir keine Sorgen.“
    Sie hob schon abwehrend ihre Hände, aber ich schüttelte nur den Kopf. „Schon okay, ich kann verstehen, dass du beunruhigt bist. Aber ich weiß hundertprozentig, was ich tue.“
    Dann zog Sofia Aurelia am Arm ein paar Meter von mir weg, damit ich genug Platz hatte. Ich atmete einige Male tief ein und aus, dann bündelte ich mein neugewonnenes Talent und bat die alten Mächte, uns gegenüberzutreten.
    Die Machtexplosion, mit der das Einhorn erschien, war so gewaltig, dass ich mit einem Auge auf die zahlreichen Fenster schaute, die ihren Blick auf den Garten warfen. Ich war dem festen Glauben, dass man die Macht noch etliche Kilometer weit spüren musste.
    Das Einhorn musterte mich von oben bis unten. Vielleicht hatte es jemand Älteren erwartet?
    „In der Tat, in der Tat. Die Unsrigen warden seit Dekaden nicht mehr angerufen. Großes Unheil muss auf dieser Welt wandeln, so unser Gott die Gabe erneut verliehen hat. Wie können wir Euch helfen, junger Hüter?“
    Hüter? Was war das denn für ein Wort?
    Aurelia und Sofia sahen mich beide mit einem beinahe tödlichen Blick an. Ich schluckte. Was, wenn es auch Gedanken lesen konnte? Ich packte alles in meine Kammer und konzentrierte mich wieder.
    „Euer jungenhaftes Benehmen amüsiert uns. Euch wird vergeben. Teilt uns nun Euer Anliegen mit.“
    Glück gehabt!
    Ich erklärte dem Einhorn, was bisher alles vorgefallen war und welche Bedeutung Sina in

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