Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eroberer 2 - Die Rückkehr

Eroberer 2 - Die Rückkehr

Titel: Eroberer 2 - Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
Vom Netzwerk:
dem Augenwinkel nahm er eine irrlichternde Bewegung wahr. Dann waren also nicht alle Älteren verschwunden. Thrr-gilag schoss auf die Gestalt zu, holte Luft und setzte zu einer Standpauke für diese neugierigen Klatschtanten an ...
    »Hallo, mein Sohn«, sagte Thrr't-rokik mit emster Stimme. »Ich freue mich, dass du gekommen bist.«
    Thrr-gilag stieß erschrocken die Luft aus. »Vater«, murmelte er, als er die Stimme schließlich wiederfand.
    Thrr't-rokiks ernster Ausdruck hellte sich etwas auf. »Ich nehme nicht an, dass du mich erwartet hast«, sagte er mit einem schiefen Lächeln. »Zumindest nicht, wenn du das sagen wolltest, was dir ins Gesicht geschrieben stand.«
    »Nein, überhaupt nicht«, beeilte Thrr-gilag sich ihm zu versichern und wies in die ungefähre Richtung der Haustür.
    »Ich glaubte, es sei einer der örtlichen ...«
    Er erstarrte mit dem zur Tür weisenden Arm, und die Worte blieben ihm auf der Zunge kleben, als der zweite Schock ihn plötzlich übermannte. Das war nicht der Thrr-Familienschrein. Er war hier, südlich von Schilfweiler -
    115 Milleschritt entfernt.
    Fünfzehn Milleschritt außerhalb des Ankerlinien-Radius seines Vaters.
    »Nein, das ist keine Halluzination«, sagte Thrr't-rokik ruhig. »Ich bin wirklich hier.«
    »Aber wie ist das nur möglich?«, fragte Thrr-gilag und züngelte verwirrt.
    »Auf eine höchst ungesetzliche Art und Weise, befürchte ich«, gestand Thrr't-rokik. »Natürlich hatten wir vermeiden wollen, dass irgendjemand davon erfuhr.« Er zuckte unbehaglich die Achseln. »Unter normalen Umständen hätte wohl auch niemand davon erfahren. Aber die Umstände sind kaum noch als normal zu bezeichnen.«
    »Warte einen Takt«, sagte Thrr-gilag. »Wie kannst du überhaupt hier sein? Was hast du getan - eine Schnitte nehmen lassen oder was?«
    »Kein >oder was<«, sagte Thrr't-rokik. »Ich habe einen Freund überredet, eine Schnitte für mich zu nehmen. Damit ich ein Auge auf deine Mutter haben konnte.«
    Thrr-gilag nickte bedächtig. Natürlich. Ganz klar, wo er nun darüber nachdachte. Für solche Aktionen war sein Vater immer schon gut gewesen. »Ohne ihr Wissen, vermute ich.«
    Thrr't-rokik wandte sich ab. »Ich konnte es ihr nicht sagen, Thrr-gilag. Sie wollte keinen Teil von mir. Wollte mich nie mehr wiedersehen. Aber ich wollte das nicht akzeptieren. Konnte sie nicht einfach so gehen lassen.«
    Thrr-gilag seufzte. Es war ohne jeden Zweifel nicht richtig, ihr so hinterherzuspionieren. Andererseits hatte er auch Verständnis für die Handlungsweise seines Vaters. »Du bist ein großes Risiko eingegangen«, sagte er Thrr't-rokik.
    »Das ist dir hoffentlich bewusst. Wenn sie eine Kontrolle bei den örtlichen Schnitten-Pyramiden vorgenommen hätte, wärst du erwischt worden.«
    »Na schön, dann bin ich eben ein Risiko eingegangen«, knurrte Thrr't-rokik grimmig. »Aber nicht so, wie du es dir vielleicht vorstellst. Du musst nämlich wissen, dass meine Schnitte gar nicht in einer der lokalen Pyramiden lagert.
    Auch nicht in den örtlichen Schreinen oder wo auch immer sie von Rechts wegen sein sollte. Sie ist... nun, sie ist eher informell platziert, um es einmal so auszudrücken.«
    Thrr-gilag runzelte die Stirn; und dann traf es ihn wie eine Zungenkante im Genick. »Du meinst, du hast sie einfach in eine - eine Box geworfen oder so?«
    »Bingo«, gestand Thrr't-rokik. »Sie ist in einem versiegelten Behälter unter den Kyranda-Sträuchern begraben.« Er musterte Thrr-gilag; sein Gesicht war in ängstlicher Erwartung verkniffen. »Du bist natürlich schockiert. Das kann ich dir auch kaum verdenken.«
    Thrr-gilag seufzte und wurde sich plötzlich der Ironie der ganzen Sache bewusst. Er und Thrr-mezaz hatten konspirativ geplant, ihre illegale fsss-Schnitte von Prr't-zevisti in einem raubtiersicheren Behälter auf Dorcas zu deponieren; und hier hatte ihr Vater schon vollendete Tatsachen geschaffen. Das musste in der Familie liegen.
    »Ach was, ich bin nicht halb so schockiert, wie du vielleicht glaubst«, sagte er Thrr't-rokik. »Wen hast du denn breitgeschlagen, das für dich zu tun?«
    »Es dürfte wohl nicht schaden, wenn ich es dir erzähle«, sagte Thrr't-rokik. »Nach allem, was geschehen ist, wird es sowieso bald herauskommen. Man wird zweifellos eine vollständige Inventur aller fsss-Organe im Familienschrein durchführen, um sie auf Manipulationen zu überprüfen.«
    Thrr-gilag nickte. Auch das war offensichtlich. »Es war Thrr-tulkoj, stimmt's?«, fragte er.

Weitere Kostenlose Bücher