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Erst ich ein Stück, dann du - Ein Drachenfreund für Linus (German Edition)

Erst ich ein Stück, dann du - Ein Drachenfreund für Linus (German Edition)

Titel: Erst ich ein Stück, dann du - Ein Drachenfreund für Linus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Schröder
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nächsten Augenblick schossen unzählige Pfeile an Linus und Fumo vorbei.
    Wie auf Kommando blieben die Drachen stehen. Ein Pfeil traf Brodaxur mitten in die Brust. Die anderen landeten auf dem Weg.
    Linus und Fumo schrien auf. Doch Brodaxur lachte nur. Er packte den Pfeil, zog ihn aus seiner Brust und zerbrach ihn in zwei Teile.
    Seine Augen funkelten vor Wut wie glühende Lavasteine.

    Er und die anderen schüttelten ihre Bäuche.
    Auch Fauchur.
    Sie reckten ihre Hälse
    und blähten die Nüstern.
    „Niiicht!“, brüllte Fumo.
     
    Er stieß Linus beiseite
    und rannte auf den Weg.
    Eine riesige Flamme sauste auf ihn zu.
    Fumo stoppte.
    Er holte tief Luft und riss die Nasenlöcher auf.
    Die rote Soße schoss heraus.
     
    Es war eine riesengroße Fontäne, die die Flamme aus Brodaxurs Nüstern mühelos erstickte und ihn und alle anderen Drachen von den Zackenkämmen bis zu den Krallen überflutete.
    „Ich seh nix!“, rief Fauchur verzweifelt.
    Er drehte sich hilflos im Kreis herum, schließlich verlor er das Gleichgewicht, taumelte und purzelte auf den Rücken. Fumo konnte sich das Lachen kaum verkneifen. Brodaxur jedoch kochte vor Wut. Er wischte sich die Soße aus den Augen und wollte erneut Feuer spucken. Aber Fumos Vater hielt ihn zurück.
    „Lass es!“, rief er. „Schau sie dir lieber mal genau an, die gefährlichen Menschen, wie klein sie sind und wie unbeholfen. Nur ein Feigling brächte es fertig, sie zu töten.“
     
    Brodaxur fauchte.
    Seine Augen glühten.
    Doch allmählich beruhigte er sich.
    „Was ist das überhaupt für ein
    widerliches Zeug?“, fluchte er.
    Er leckte über seine Pranke
    und plötzlich guckte er ganz verzückt.
    „Hmmm!“, machte er und rieb sich
    den Bauch. „Das schmeckt ja köstlich!

    Die anderen Drachen gafften ihn an. Fauchur hob seine Pranke und schnupperte argwöhnisch, probierte die Soße dann aber ebenfalls. Kurz darauf war eifriges Gelecke und Geschmatze im Gange. Die Drachen lutschten sich gegenseitig die rote Soße von den schuppigen Bäuchen und stießen dabei die unterschiedlichsten Laute höchsten Genusses hervor.

Festschmaus
    Plötzlich brüllte Fauchur:
    „Das ist unfair! Wieso kann der das?
    Wir alle können bloß Feuer spucken.
    Und Fumo? Wieso spuckt der rote Soße?“
    „Keine Ahnung“, sagte Fumos Vater.
    „Ist doch egal“, meinte Brodaxur.
    „Hauptsache, er kann es.“
    Linus knuffte Fumo in den Bauch
    und grinste.
     
    Aus den Augenwinkeln sah er, dass Hannos und die anderen zu ihm herüberstierten. Neid stand ihnen in die Augen geschrieben. Neid, aber auch riesengroße Bewunderung.
    Bestimmt wollen sie jetzt alle mit mir spielen, dachte Linus. Jetzt, wo ich mit einem Drachen befreundet bin. Voller Stolz blickte er zu Fumo hinauf und der schaute genauso stolz zu ihm hinunter.
    Fauchur und all die anderen hatten sich ganz schön in ihnen getäuscht! Genauso wie auch die Menschen und die Drachen sich gegenseitig völlig falsch eingeschätzt hatten. Linus seufzte leise und fragte sich, wie es nun wohl weitergehen sollte.
     
    Plötzlich ertönten Rufe aus dem Dorf.
    Frauen und Kinder kamen angerannt.
    „Bringt Sandsäcke!“, schrien die Frauen.
    „Der Fluss überschwemmt das Dorf!“
     
    „Wir haben keine Sandsäcke mehr“, rief Linus’ Vater verzweifelt.
    „Wir müssen das Wasser zur anderen Seite ableiten“, brüllte ein anderer. „Beeilt euch, Männer, holt eure Schaufeln!“
    Sie rannten mit den Frauen und Kindern zum Dorf zurück. „Woher kommt denn das viele Wasser?“, fragte Fumo, der Linus’ panischen Blick bemerkte.
    „Ich weiß nicht“, murmelte Linus. „Es ist jedes Frühjahr dasselbe. Die Berggipfel tauen ab und Unmengen Wasser rauschen zu uns ins Tal hinunter.“
    „Die Berggipfel …?“, murmelte Fumo. „Aber dann ist das ja unsere Schuld.“
    Linus kräuselte die Stirn. „Eure Schuld? Weshalb denn das?“ „Kannst du dir das nicht denken?“, erwiderte Fumo. Aufgeregt stürzte er auf die anderen Drachen zu, die immer noch mit der Säuberung ihrer Schuppen beschäftigt waren. „Jetzt bewegt euch mal!“, brüllte er und stupste Fauchur in den Bauch. „Du hast haufenweise Gipfel abgeschmolzen. Du kommst jetzt mit und hilfst den Menschen.“
    Fauchur schaute Fumo finster an. Doch überraschenderweise widersprach er ihm nicht, sondern folgte Linus und Fumo, ohne zu zögern.
    Und auch die anderen Drachen liefen ihnen neugierig hinterher.
    Linus’ Vater und die anderen Männer waren bereits in ihre Boote

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