Erste Hilfe im Garten für intelligente Faule
aussät, wird man hier nur bedingt Erfolg haben. Der wirklich schöne, sattgrüne Rasen ist und bleibt ein Sonnenkind und braucht humosen, durchlässigen Boden.
Boden lockern
Ist der Boden unter dem Rasen verdichtet, hilft es, im Frühjahr Kompost und Quarzsand im Verhältnis 1 : 1 bis 2 : 1 aufzustreuen.
Selbstdüngender Rasen
Ein Rasen, der sich selbst düngt, den gibt es tatsächlich: Er ist mit „Mikro“-Klee gemischt, den man kaum sieht und der ab dem zweiten Jahr den Boden mit Stickstoff versorgt, so wie das der Klee, der zu den Leguminosen zählt, generell tut.
Rasen richtig düngen
Für einen grünen, dichten Rasen, der auch so manche Fußballattacke der Kinder oder Sommerfeste im Garten überstehen soll, muss ausreichend gedüngt werden. Wichtig dabei ist die richtige Düngerwahl: Verwenden Sie keine rasch wirkenden Dünger, die bei falscher Dosierung ein enormes Wachstum und meist auch Verbrennungsschäden hervorrufen, sondern Langzeit-Rasendünger. Diese wirken bis zu vier Monate und sorgen für konstantes, dichtes Wachstum.
„Unkraut“ im Rasen
Der Naturgärtner freut sich über Löwenzahn, Gundelrebe und Co. Sie alle kann man in der Küche verwenden – für köstliche Wildkräutersalate oder z. B eine Wildkräuterbutter. Wer einen dichten grünen Rasenteppich will, muss aber etwas dagegen unternehmen: Nach dem ersten Mähen vertikutieren, dann absanden und sofort düngen. Damit kräftigt man die Gräser, die so die Unkräuter unterdrücken können. Ist kaum Gras vorhanden, muss man den Rasen neu anlegen.
Sind Löwenzahnblüten Unkraut oder willkommene Schönheit? Ansichtssache! (© www.fotolia.de: Andre Bachmann)
Nachgefragt
Je kürzer gemäht, desto schöner der Rasen?
Genau das Gegenteil ist der Fall! Wird zu kurz gemäht, gewinnt das Unkraut mit Sicherheit die Oberhand. 3–4 cm hoch (etwa Stufe III beim Rasenmäher) sollte der Rasen allwöchentlich gemäht werden. Damit sind die zarten Graspflänzchen in der Lage, das Unkraut zu unterdrücken.
Ist ein schöner Rasen ohne Chemieeinsatz möglich?
Natürlich! Seit Jahren pflege ich ein Stück meines Rasens ausschließlich mit organischem Rasendünger. Der Rasen ist so perfekt, dass meine Gäste ihn oft für frisch verlegten Rollrasen halten. Ich dünge dreimal: im Frühjahr, im Sommer und – ganz wichtig – auch im Herbst, Ende September („Kali“-betont).
Gras ist nicht gleich Gras – oder?
Leider ist das so! Billigsaatgut wird auch nach Jahren nicht zum perfekten Rasen. Millionen von Euro werden alljährlich von den diversen Rasenforschungsinstituten investiert, um jene Rasenpflanzen zu finden, die kompakt, aber nicht zu stark wachsen, die eine perfekte Grünfärbung haben und noch dazu gesund bleiben. Daher gilt hier, wie leider so oft: Gutes Rasensaatgut ist teuer.
Die Garten-Blumenwiese
Wenn’s mit dem Rasen einfach nicht klappen will, gibt es eine wunderbare Alternative – die Blumenwiese im eigenen Garten. Was eine Blumenwiese in der Natur von einer im Garten unterscheidet? Vieles. Denn echte Blumenwiesen sind das Ergebnis einer jahrzehntelangen Entwicklung. Ob zarte Bergblumenwiesen oder Blütenvielfalt auf Feuchtwiesen, ob Trockenrasen oder blühende Waldlichtungen. Solche natürlichen Landschaften kann man im Garten kaum gestalten, und so müssen wir mit der „Garten“-Blumenwiese vorliebnehmen, die aber auch ein prächtiger Blickfang sein kann.
Ein bestehender Rasen wird leider nur mit sehr viel Mühe zu einer schönen Blumenwiese. Nur wer den Boden abmagert (Humus entfernen, Sand aufstreuen), kann damit rechnen, eine blühende Wiese zu bekommen.
Mager macht bunter
Je magerer der Boden ist, desto besser. Die beste, aber auch radikalste Methode ist es, mit einem kleinen Bagger die gesamte Humusschicht zu entfernen und Sand einzufräsen. Auf normalem, nährstoffreichem Gartenboden fühlen sich Wiesenblumen absolut nicht zu Hause. Wandelt man den Rasen also in eine Blumenwiese um, wird nie mehr gedüngt. Außerdem sollte beim jährlichen Vertikutieren reichlich Sand aufgetragen und der Boden belüftet werden, denn Staunässe verzeihen die meisten Wiesenblumen nicht.
Saatgut vom Fachmann
Fertige Saatgutmischungen enthalten oft sehr viele Gräser (die sind billig) und Blumen, die nur im ersten Jahr blühen. Besser ist es, das Saatgut extra zu kaufen (das ist aber teurer) oder eine Blumenmischung speziell für den eigenen Boden
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