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Erzähl mir von morgen

Erzähl mir von morgen

Titel: Erzähl mir von morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Seidenberg
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stellen: Wie ging es Celia?
    Die Sozialarbeiterin teilte mir mit, dass das kleine Mädchen sicher angeschnallt in ihrer Babyschale auf dem Rücksitz gewesen war. Sie hatte, trotz der Heftigkeit des Aufpralls keine Verletzungen erlitten. Ich schluckte schwer, als die Frau mir diese Angaben mitteilte. Es war, als wäre mein Körper gelähmt; ich konnte nur dastehen und mit starrem Blick den Ausführungen lauschen.
    Schließlich gelang es mir, mich aus meiner Starre zu reißen. Ich wollte sofort ins Krankenhaus fahren und Celia und Beth sehen, doch die Sozialarbeiterin hielt mich zurück. Die Ärzte waren sich sicher, dass Beth niemals wieder aufwachen würde. Ich war demnach der rechtliche Vormund für Celia.
    Später erschien es mir, als wäre die Zeit in tiefen Nebel an mir vorbeigezogen. Ich konnte mich kaum noch daran erinnern, dass ich ins Krankenhaus gefahren bin. Man brachte mich zunächst zu Celia, die friedlich in einem kleinen Bett schlief, als hätte sie den schrecklichen Unfall niemals erlebt. Anschließend ging ich zu Beth. In einem grünen Kittel und mit einer Haube wurde ich zu ihr gelassen. Sie sah so unglaublich verletzlich aus, als ich sie wie schlafend liegen sah. Ihre blasse Haut hob sich kaum von dem Krankenhausbett ab. Ich traute mich kaum an sie heranzutreten. Neben ihr standen Monitore und Maschinen. Sie konnte nicht selbstständig atmen und das ruhige Piepsen, das ihren Herzschlag anzeigte, fraß sich in meine Ohren. Sie starb zwei Tage später.
     
    Ich weiß nicht, ob ich damals geweint hatte. Wieder einmal hatte das Leben mir kein Glück geschenkt, denn ich hatte meine beste Freundin und meinen besten Freund verloren. Der ungültige Abschied war grausam und ließ sich nur ertragen, weil ich für Celia da sein musste.
    Am Tag der Beerdigung stand ich am Grab meiner beiden Freunde und hielt Celia im Arm. Ich war mit einer einfachen Unterschrift offiziell ihr Vormund und ihre neue Mutter geworden. Tief in meinem Herzen war etwas gestorben, aber an diesem Tag hatte ich keine Träne mehr übrig. Ich war leer.
     
    „Greta?“ eine sanfte Stimme riss mich aus meinen Gedanken. „Du warst ziemlich weit weg?!“ Er küsste vorsichtig meine Nasenspitze. Ich lächelte. „Woran hast du gedacht?“ fragte er mich.
    Ich seufzte wehmütig. „Ich habe es mir nicht vorstellen können, dass ich eines Tages für Celia sorgen müsste, als ich Beth und Oliver zusagte, Celias Patin zu werden! Aber für sie würde ich alles tun. Sie hat meinem Leben einen Sinn gegeben!“
     
    Nate sah mich stumm an und in seinen Augen entdeckte ich seine grenzenlose Liebe, nicht nur für mich, sondern auch für Celia.
    Ich spürte, wie mir Tränen in die Augen stiegen. Das Lächeln in meinem Gesicht zeigte jedoch deutlich, dass es Freudentränen waren.
    „Warum hast du es mir nicht gleich am Anfang erzählt?!“ fragte er mich und strich mir die Tränen von den nassen Wangen.
    „Ich d achte, du würdest mich vielleicht verachten!“ sagte ich stotternd. „Oder mich nicht mehr wollen, weil ich ein Kind habe! An dem Abend, als ich bei deinen Eltern war, hast du mich so…,“ ich überlegte, „so schockiert angesehen. Ich wusste nicht, was du wegen Celia gedacht hast!“
    Nate seufzte leise.
    „Denkst du wirklich so schlecht von mir?“ fragte er sanft und begann mich stürmisch zu küssen, als wollte er mir damit zeigen, wie sehr er mich begehrte.
    Ich wehrte mich spielerisch gegen ihn, lachte und balgte mit ihm, bis er sich aus unserer Umarmung löste. Er rollte sich auf mich, dass mir das Lachen im Hals stecken blieb, sah mir entschlossen in die Augen.
    „Wie oft muss ich dir noch zeigen, wie sehr ich dich liebe?“ fragte er
    Ich sah ihn in seine glitzernden Augen. „Immer und immer wieder, bis ich es glaube!“ sagte ich leise und das pure Glück schoss durch meine Adern und ließ sich nicht mehr aufhalten.
     
     

Kapitel 22
     
     
    Eine federleichte Berührung ließ mich erwachen. Ich lag eingekuschelt zwischen weichen Laken, die nach ihm dufteten. Nate.
    Meine Gedanken schweiften zum gestrigen Abend zurück und ich lächelte.
    „Guten Morgen, Sweety!“ sagte eine dunkle Stimme dicht neben meinem Ohr und ließ eine Gänsehaut der Erregung über meinen Körper ziehen.
    Ich öffnete die Augen und sah Nate an, der neben mir lag, den Kopf auf einem Arm aufgestützt. Seine Haare waren wirr von der erfüllten Nacht und am liebsten hätte ich erneut meine Finger darin vergraben.
    „Guten Morgen!“ flüsterte ich

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