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Es: Roman

Es: Roman

Titel: Es: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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deine Augen kein Schnippchen schlagen, aber wie mit siebzehn hinter dem Dunlop-Ball herjagen kannst du nicht mehr. Du bekommst Fettpolster an den Hüften und deine Eier fangen an zu hängen wie bei einem alten Mann. Durch dein Gesicht ziehen sich Furchen, die mit siebzehn noch nicht da waren … verdammt, sie waren noch nicht einmal da, als dein erstes Autorenfoto aufgenommen wurde – jenes, auf dem du verzweifelt versucht hast, so auszusehen, als wüsstest du etwas … als wüsstest du alles. Du bist zu alt für das, was du vorhast, Billy-Boy. Du wirst euch beide umbringen.
    Er zog die Unterhose an.
    Wenn wir das geglaubt hätten, hätten wir nie … das vollbringen können, was wir vollbracht haben – was immer es auch gewesen sein mag.
    Er erinnerte sich nicht mehr daran, was sie getan hatten, wodurch Audra zu einem katatonischen Wrack geworden war. Er wusste nur, was er jetzt zu tun hatte, und er wusste, dass er auch das vergessen würde, wenn er es nicht jetzt tat. Audra saß unten in Mikes Fernsehsessel, das Haar fiel ihr kraftlos über die Schultern, und sie starrte mit scheinbar gebannter Aufmerksamkeit auf den Bildschirm, wo gerade die Geld-Quizshow Dialing for Dollars lief. Sie sprach nicht und würde sich nur bewegen, wenn man sie führte.
    Das hier ist etwas anderes. Du bist einfach zu alt, Mann. Glaub’s mir.
    Nein, das werde ich nicht.
    Dann stirb eben hier in Derry. Verdammt großartiger Plan, wirklich.
    Er zog sich an: Sportsocken, die einzigen Jeans, die er mitgebracht hatte, das T-Shirt, das er am Vortag im Shirt Shack in Bangor gekauft hatte. Es war leuchtend orange und trug die Aufschrift: WO ZUM TEUFEL LIEGT DERRY, MAINE? Er setzte sich auf Mikes Bett – das er in den Nächten der vergangenen Woche mit seiner warmen, aber leichenhaften Frau geteilt hatte – und zog seine Turnschuhe an, ein Paar Keds, die er gleichfalls am Vortage in Bangor gekauft hatte.
    Er stand auf und betrachtete sich noch einmal im Spiegel. Er sah einen Mann, der sich dem mittleren Alter näherte, aber gekleidet war wie ein Junge.
    Du siehst lächerlich aus.
    Welches Kind tut das nicht?
    Du bist aber kein Kind mehr. Vergiss die ganze Sache!
    »Scheiß drauf, versuchen wir es mit ein bisschen Rock’n’ Roll«, sagte Bill sanft und verließ das Zimmer.

2
     
    In den Träumen späterer Jahre verlässt er Derry immer allein, bei Sonnenuntergang. Die Stadt ist wie ausgestorben. Es ist niemand mehr hier. Das Theologische Seminar und die großen viktorianischen Häuser am West Broadway heben sich schwarz von einem düsteren roten Himmel ab – alle Sommersonnenuntergänge, die er je gesehen hat, scheinen in diesem einzigen verschmolzen zu sein.
    Es ist totenstill. Er hört nur seine hallenden Schritte auf dem Beton. Und das Geräusch des Wassers, das mit hohlem Dröhnen durch die Abflussrohre rauscht

3
     
    Er schob Silver auf die Auffahrt hinaus, sicherte es mit dem Fahrradständer und prüfte noch einmal die Reifen. Das Vorderrad war in Ordnung, aber das Hinterrad fühlte sich etwas weich an. Er holte die brandneue Luftpumpe, die Mike gekauft hatte, und pumpte es auf. Als er die Pumpe zurückgebracht hatte, überprüfte er die Spielkarten und die Wäscheklammern. Die Spielkarten an den Speichen gaben noch immer das aufregende Maschinengewehrgeknatter von sich, an das er sich aus seiner Kindheit so gut erinnerte. Perfekt.
    Du bist wahnsinnig.
    Schon möglich. Wir werden sehen.
    Er ging wieder in Mikes Garage, holte das Öl und ölte Kette und Kettenrad. Dann richtete er sich auf, betrachtete Silver aufmerksam und drückte probehalber leicht auf die alte Gummihupe. Es hörte sich gut an. Er nickte zufrieden und ging ins Haus.

4
     
    und dann sieht er all jene Plätze unversehrt wieder, so wie sie damals waren: den massiven Ziegelbau seiner Schule, die Kussbrücke mit ihren losen, knarrenden Brettern und den unzähligen darauf eingeritzten Initialen von Highschool-Liebespärchen – bereit, mit ihrer Leidenschaft die Welt aus den Angeln zu heben, und die dann später – als Erwachsene – doch Versicherungsagenten und Autoverkäufer und Kellnerinnen und Kosmetikerinnen geworden sind; er sieht die Statue von Paul Bunyan vor jenem blutigen Sonnenuntergangshimmel, und er sieht den baufälligen alten weißen Zaun, der die Kansas Street von den Barrens trennte. Er sieht sie so, wie sie damals waren, wie sie in einem Teil seines Geistes immer sein werden … und sein Herz zerbricht fast, so randvoll ist es vor Liebe und

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