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Es war einmal ein Mord: Ein Hänsel und Gretel-Krimi (German Edition)

Es war einmal ein Mord: Ein Hänsel und Gretel-Krimi (German Edition)

Titel: Es war einmal ein Mord: Ein Hänsel und Gretel-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Brackston
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fein. Mit Schättfen kann man kein Hertf gewinnen, wie koftbar fie auch fein mögen.« Er hielt inne, um eine kleine schwarze Katze aufzusammeln, zärtlich auf seinen Arm zu setzen und sanft zu kosen. Als er Gretel dann wieder anblickte, hatte er Tränen in den Augen. »Du mufft verstehen«, sagte er, »daff ich Liebe an einem Ort gefunden habe, an dem ich fie tfuletft erwartet hätte. Diefe kleinen Kreaturen haben mich gelehrt, wie ich mein Hertf wahrhaft öffnen kann für Wefen, die fo tferbrechlich find, fo wunderfön und fo anhänglich.« Er hielt das ein wenig unruhige Kätzchen hoch indie Luft. »Fieh doch nur!«, sagte er. »Wer wäre nicht gerührt, wenn er folch ein liebef Ding vor fich fieht?«
    Dies war der Moment, in dem Gretel sich an ihre kostbare Fracht erinnerte. Sie steckte die Hand in den Leinenbeutel.
    »Seppl? Lebst du noch?«
    Es antwortete ein Schnurren und Maunzen, dem Gretel erleichtert entnahm, dass es sich offenbar so verhielt.
    »Wenn Ihr so freundlich wärt«, rief sie zu General Ferdinand hinunter, »wäre es mir sehr recht, von hier herunterzukommen.«
    Er lächelte zu ihr hinauf.
    »Aber gewiss, mein liebes Kind.«
    Er winkte einem Untergebenen zu, und ein Wagen wurde hergebracht und Männer angewiesen, Gretel beim Abstieg zu helfen. Endlich kam sie wieder auf festen Boden. Sie rückte den Hut zurecht, schlug sich den Staub aus den Kleidern und legte sich eine forsche, selbstsichere Haltung zu, in der Hoffnung, sich dann besser zu fühlen, auch wenn sie damit niemanden hinters Licht führen konnte.
    »Also, General, das ist ein erfolgreicher Tag für Euch, nicht wahr? Eine berüchtigte Kriminelle ist in Eurem Gewahrsam, ertappt bei einem Mordversuch. Schatz und Sicherheit des Herrn Riesen wurden gewahrt. Und, vor allem, Eure Sorgen hinsichtlich Prinzessin Charlotte haben ein Ende.«
    »Tatsächlich? Können wir da sicher sein?«
    »Oh, ich denke schon. Entschuldigt mich bitte für einen Moment.« Sie winkte Roland zu sich und verzog sich mit ihm in eine ruhige Ecke.
    »Gretel, ich bin so erleichtert, dich wohlauf zu sehen. Als ich von diesem wilden Pferd abgeworfen wurde, fürchtete ich   …«
    »Ja, ja, vergiss das jetzt. Ende gut, alles gut. Aber du hast nicht ganz zu Ende gebracht, um was ich dich gebeten habe.«
    »Habe ich nicht?«
    »Es ist lebensnotwendig, zumindest für mich, dass du den General davon überzeugst, dass du keine romantischen Absichten gegenüber Prinzessin Charlotte hegst und nie wieder versuchen wirst, mit ihr in Verbindung zu treten.«
    »Aber meine Notlage besteht unverändert! Ich bin immer noch nicht in der Position, die Prinzessin abzuweisen. Du weißt doch, dass meine Familie das Glück verlassen hat   …«
    »Glück«, unterbrach Gretel seinen Redefluss, öffnete die Perlenkette an ihrem Hals und nahm sie ab, »ist mit den Tapferen.« Sie ergriff seine Hand und legte die Perlen hinein.
    Roland schnappte nach Luft. »Oh! Nie zuvor habe ich so etwas Wundervolles gesehen.«
    »Sie sind schön, nicht wahr? Ich war in Versuchung, sie zu behalten   – ich habe ein wundervolles elfenbeinfarbenes Abendkleid, zu dem sie perfekt gepasst hätten.«
    »Aber«, unruhig blickte Roland sich um, »sie gehören dem Riesen.«
    »Der es nicht verübeln würde, wenn jemand dafür sorgt, dass Johanna glücklich wird. Nicht mehr.« Sie deutete mit einem Nicken auf die gewaltige Kreatur, die damit beschäftigt war, glückselig eine Horde bereitwilliger Katzen zurück in ihr Schloss zu locken, und dabei einem ziemlich verwirrten Soldaten von ihren Plänen erzählte, eine Dachterrasse für die geliebten Haustiere zu bauen.
    Roland strahlte Gretel an.
    »Dann gebe ich dem General gern mein Versprechen. Oh, ich kann es gar nicht erwarten, Johanna wiederzusehen undihr von unserem Glück zu erzählen. Und das alles verdanken wir nur dir.«
    »Unsinn. Wärst du nicht in diesen Graben gestürzt   …« Sie lächelte ihm zu. »Ich glaube, du reist besser zusammen mit uns in der Kutsche zurück. Nur um ganz sicher zu sein. Und wenn ich du wäre, würde ich mir überlegen, eine dieser Perlen in einen Verlobungsring fassen zu lassen«, schlug sie vor und schloss seine Hand um die Kette.
    Gretel wollte sich gerade von General Ferdinand die Zusicherung geben lassen, dass nun alle möglichen Entführungsanklagen gegen sie fallen gelassen würden, als der Friede überraschend von wildem Geschrei und dem Klappern galoppierender Hufe beendet wurde.
    »Zum Angriff!«, brüllte Hänsel, als

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