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Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals

Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals

Titel: Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aylen Verdon
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Gedränge in Richtung Tresen vor. Als sie ihn beinahe erreicht hatte, versperrte ihr ein riesiger Mann den weiteren Weg. Er lehnte vor ihr am Tresen. Sein breites Kreuz, das in einem sündhaft teuren Hemd steckte, ragte vor ihr auf wie eine Felswand. Eine schwarze Hose aus edlem Stoff betonte ein durchtrainiertes Hinterteil. Alles in allem ein verlockender Anblick, wie Evianna fand. Jedenfalls aus dieser Perspektive. Vielleicht versprach es ja doch noch eine interessante Nacht zu werden. Mit einem Finger tippte sie dem Hünen auf die Schulter. Gleich würde sich zeigen, ob die Vorderansicht hielt, was die Rückseite versprach. Als der Mann sich umdrehte, verschlug es Evianna glatt die Sprache. Der Kerl sah einfach umwerfend aus. Er hatte mit Abstand das attraktivste Gesicht, das sie je bei einem Mann gesehen hatte. Alles passte perfekt zusammen.
Da Evianna kein Wort herausbrachte, schob sich der Mann ein Stück zur Seite um ihr Platz zu machen, wobei sein Nachbar zur Rechten vorsichtshalber das Weite suchte, um bloß keinen Streit zu provozieren.
Endlich fasste Evianna sich wieder. Sie trat an den Tresen und bestellte eine neue Runde Getränke.
Der Blick des Mannes glitt zu Eviannas Begleitern hinüber, die sich immer noch lautstark stritten, bevor er sich wieder ihr zuwandte.
„Ich weiß, du bist in Begleitung hier. Darf ich dich trotzdem auf ein Getränk einladen?“, fragte er höflich mit dunkler, klangvoller Stimme.
Evianna sah lächelnd zu ihm auf. Da er offenbar wusste, an welchem Tisch sie gesessen hatte, musste sie ihm wohl bereits aufgefallen sein. Und in Anbetracht von Keirs unmöglichem Benehmen war das Angebot viel zu verlockend, um zu widerstehen.„Gern’. Danke.“
Er legte sich eine Hand auf die Brust und verbeugte sich leicht. „Mein Name ist Shaytan.“
Der Barmann stellte die Bestellung vor Evianna auf den Tresen.„Einen Moment“, sagte Evianna und hoffte, dass diese männliche Versuchung nicht einfach wieder verschwand. Sie nahm die aufgefüllten Gläser vom Tresen und knallte sie ihren Kollegen auf den Tisch, doch auch das unterbrach die Streiterei, an der sich inzwischen auch Ylenia beteiligte, nicht. Evianna ging zurück zum Tresen. Shaytan war noch immer da und sah zum Anbeißen aus.„Evianna Ebel“, stellte sie sich vor. Im Hintergrund stritten der Patient mit den vormals deformierten Geschlechtsteilen und Dooley um die Bezahlung. Dooley hatte alles in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt doch der renitente Patient behauptete steif und fest, dass sein Penis normalerweise größer wäre. Erst als Dooley damit drohte, ihn wieder klein und grün zu machen, zückte der Mann die Brieftasche und der nächste Patient aus der Warteschlange nahm auf Dooleys Stuhl platz.
Aus den Lautsprechern dröhnte ein uralter AerosmithSong. „Ich bin zum ersten Mal hier. Und du? Kommst duoft hierher?“, fragte Shaytan, der an diesem Ort ziemlich overdressed wirkte. Genau wie Juno Alexander. Unwillkürlich wanderte Eviannas Blick die Treppe hinauf und überrascht stellte sie fest, dass Juno sie anscheinend beobachtete.
„Ich bin auch zum ersten Mal hier“, antwortete sie und kehrte Juno den Rücken zu. Insgeheim fragte sie sich, an welchen Orten ein Mann wie Shaytan sich wohl üblicherweise aufhielt.
Die Lautstärke der Musik machte eine normale Unterhaltung unmöglich. Man musste sich schon ins Ohr schreien um überhaupt etwas zu verstehen.
„Sollen wir woanders hingehen?“, fragte Shaytan unvermittelt.
Evianna nickte lächelnd. Endlich jemand, der schnell zur Sache kam. Das war ganz nach ihrem Geschmack. Ohne sich von ihren Kollegen zu verabschieden, machte sie sich auf den Weg nach draußen.
Shaytan warf ein paar Geldscheine auf den Tresen und folgte ihr hinaus. Keir hatte Erland im Schwitzkasten. Als er Evianna in Begleitung des großen, gutaussehenden Mannes verschwinden sah, ließ er Erland unvermittelt los. Erland nutzte die Chance und verpasste Keir einen rechten Schwinger, der ihn zu Boden schickte.
    Draußen herrschte stockfinstere Nacht. Vor der Tür wartete Evianna auf Shaytan. „Damit eins klar ist: ich bin kein Blutspender“, erklärte sie, um ihn nicht unvermutet– im wahrsten Sinne des Wortes - am Hals zu haben. Vampiren mit Blut zu Diensten zu sein, kam für Evianna nicht in Frage denn obwohl der Sex echt toll war, hatte sie sich bisher nie beissen lassen.
„Gut. Und ich bin kein Vampir.“
Evianna lächelte.„Also dann. Gehen wir.“
Gemeinsam schlenderten sie am Ufer

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