Faith (German Edition)
in seine schmalen gelben Augen sehen. Hinter dem Tier wirbelte eine dunkle Wolke auf, die sich zu einem groß gewachsenen, breitschultrigen Mann materialisierte.
Er sah auf Robert hinunter, als würde er den Dreck auf seinen Stiefeln betrachten. Mit einer seiner Stiefelspitzen berührte er Robert und trat zu, sodass dieser sich einmal um sich selbst drehte. Robert versuchte seinen Schmerz nicht zu zeigen.
„Oh, habe ich dir wehgetan?“
Der Mann lachte laut auf und zeigte dabei ein kräftiges weißes Gebiss. Seine schmalen Augen zogen sich zu Schlitzen zusammen und eine beinahe fühlbare Kälte ergriff Robert.
Diese violetten Augen würden niemals lachen. Ihre Kälte ließ ihn unwillkürlich erschauern.
„Nehmt ihm die Fesseln ab.“
Der Mann wandte sich an die Trolle, die das Schauspiel sichtlich genossen, deren Furcht vor diesem gewalttätigen Mann aber deutlich spürbar war.
„Er soll selber dorthin gehen, wohin er gehört! Und lasst ihn nicht aus den Augen“, fügte er drohend hinzu.
„Und du“, er spuckte es Robert förmlich ins Gesicht, „rührst niemals wieder Magalie an, sie gehört mir.“
Der Mann verschwand, wie er gekommen war, in einer grauen wirbelnden Wolke.
Vor den beiden hässlichen Kerlen her stolpernd, versuchte Robert, Ordnung in seine Gedanken zu bringen.
Was er hier sah, wirkte wie ein Albtraum, aus dem er nicht erwachen konnte.
Aber die zwei Gestalten hinter ihm schienen so wirklich wie er selbst, und in keinem Traum der Welt konnte etwas so schlecht riechen wie diese beiden.
Vor sich sah Robert einen gewaltigen Felsen aufragen. Aber statt ihn aufzuhalten, wurde er von dessen moosüberzogener Front nach innen gesaugt.
Hinter ihm prallten die beiden übel riechenden Aufpasser auf dem harten Fels auf, wurden zurückgeschleudert und zerschellten.
Glitzernder Staub, Geröll, zwei aufgerollte Taue.
Ein kleiner blauer Schmetterling flog auf und flatterte davon.
Roberts Körper schmerzte. Wie von Riesenhand wurde er zusammengepresst, um auf dem harten, sorgfältig polierten, glänzend weißen Steinboden im Inneren des Felsens aufzuprallen.
Dann verlor er das Bewusstsein.
Als er erwachte, glaubte er allein zu sein, bis er ein leises Glucksen ganz in seiner Nähe hörte.
Stöhnend versuchte er sich aufzurichten. Er befand sich in einem weiten Raum unter einer gewaltigen Kuppel, die sich hoch über ihm wölbte.
Blaue, winzige Wesen flogen unter den Bögen der Decke.
Ringsum an den Wänden sahen aus ovalen Nischen schneeweiße geflügelte Statuen hervor, die kunstvoll gearbeitet waren.
Das einzig Farbige in diesem Raum waren die roten Augen dieser steinernen Geschöpfe, deren Blicke immer auf ihn gerichtet schienen.
Sie wirkten unglaublich lebendig und lagen, standen oder knieten in ihren Nischen, als würden sie nur auf einen Befehl warten, loszufliegen.
„ Gargoyles .“
In der Mitte dieser blendend weißen Felsenhalle stand ein Gebilde aus Eisen, das einem riesigen Vogelkäfig glich.
Die Stäbe dekorativ gedreht, mit filigran gearbeiteten Querverstrebungen.
Aus dieser Voliere kam das Glucksen, das Robert, als er erwacht war, gehört hatte.
Er rappelte sich auf und lehnte sich schwer atmend gegen die Wand.
Nachdem er sein Gleichgewicht wiedergefunden hatte, ging er langsam auf den Käfig zu und umklammerte eine der Eisenstangen.
Das kleine Wesen, das da in einem Weidenkorb gelegen hatte, hatte mit dicken Beinchen gestrampelt, sein roter Haarschopf hatte wild vom Köpfchen abgestanden. Es hatte ihn aus leuchtend grünen Augen angesehen, mit den Augen Magalies, seiner Mutter.
Richard und Faith
Faith und Lisa ließen sich ihr Eis schmecken. Faiths grüne Augen leuchteten, nichts liebte sie mehr als Pistazieneis.
„Wen willst du zu deinem Geburtstag einladen?“, fragte Lisa und leckte sich Eis von den Fingern.
„Du weißt doch, große Partys mag ich nicht, aber wenn man 17 wird …“
Faith verstummte und fixierte die Eingangstür. Richard und Ben traten ein und sahen sich nach einem Tisch um.
Patricia gestikulierte heftig und winkte die beiden an ihren Tisch. Artig gehorchten die zwei und näherten sich Patricia und ihren Freundinnen.
Aber während Ben der Aufforderung, Platz zu nehmen, folgte, sah sich Richard zögernd um. Die Mädels rückten auf Patricias Befehl noch enger zusammen, um auch ihm Platz zu machen, aber Richard winkte dankend ab, um auf Faith und Lisa zuzugehen.
„Oh Mann, das gibt Ärger.“ Lisa bestaunte mit der ihr eigenen Neugier die
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