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Falaysia Bd 2 - Trachonien

Falaysia Bd 2 - Trachonien

Titel: Falaysia Bd 2 - Trachonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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Spitze.
    Jenna war nun nah genug an die Balustrade getreten, um alles genau verfolgen zu können und zu erkennen, wer dieser Mann war. Was genau Marek mit seiner Strategie bezweckte, verstand sie jedoch erst, als bei dem nächsten Ausweichmanöver ein Teil seiner Männer plötzlich in die entgegengesetzte Richtung lief, direkt auf eine der am Boden schleifenden Ketten zu, während der Drache sich wie gewohnt in die andere Richtung warf. Die Männer waren schnell. Sie packten die Kette und zogen mit aller Kraft. Der Drache verlor durch seine eigene Bewegung auf einmal das Gleichgewicht und ging mit einem lauten Brüllen direkt vor Marek in die Knie.
    Jenna wusste, dass dies ein tödlicher Fehler war, denn als das Tier versuchte, wieder auf die Beine zu kommen, reckte es dabei seinen Hals in die Höhe und entblößte seine empfindliche Kehle. Jenna hatte auf einmal das Gefühl, als würde die Zeit stehenbleiben. Sie sah Mareks Pferd steigen, sah wie er mit dem Schwert ausholte, mit tödlicher Präzision die Kehle seines so überlegenen Gegners anvisierte und… inne hielt. Der Mann, der niemals zögerte, tat dies auf einmal. Es waren nur Sekunden, doch sie waren entscheidend. Der Drache bewegte seinen Hals aus der Gefahrenzone und riss seine Pranke hoch, zielte damit nach Bashin und hätte den Hengst ohne jeden Zweifel getroffen, wenn Marek ihn nicht ruckartig zur Seite gerissen hätte. Stattdessen trafen die scharfen Krallen nun Marek selbst, rissen ihn mit niederschmetternder Wucht aus dem Sattel und brachten Jenna dazu, einen spitzen Schrei auszustoßen. Sie schlug sich die Hände vor den Mund, die Augen entsetzt aufgerissen und kaum fähig zu atmen.
    Einige der anderen Krieger griffen jetzt an, in dem Versuch, ihren am Boden liegenden Anführer zu beschützen. Nur einen Wimpernschlag später wurde der erste von ihnen schrill schreiend durch die Luft geschleudert. Ein weiterer wurde von einem der Hörner des Drachens aufgespießt und das was er von sich gab, bevor auch er wie eine leblose Puppe fortgeschleudert wurde, konnte man nicht mal mehr als Schreien bezeichnen. Es war nur noch ein Gurgeln, das jeden wissen ließ, dass er nicht wieder auf die Beine kommen würde.
    Jenna konnte nicht mehr richtig atmen, sie war wie schockgefroren und ihr ganzes Inneres hatte sich so verkrampft, das es fast wehtat. Ihr angstgepeinigter Blick ruhte auf Marek, der soeben von zwei Männern gepackt wurde, die ihn offenbar aus der Reichweite des Drachens ziehen wollten. Doch das Tier raste vor Wut und schnappte dieses Mal zu, erwischte einen der Helfer und zerteilte ihn in der Mitte, sein Blut in das Gesicht seines Kameraden spritzend.
    Jenna wusste, dass die nächste Attacke des Untiers Marek und dem anderen Helfer gelten würde, wusste, dass es sie beide töten würde, und auf einmal war sie auf der Mauer und schrie, schrie aus Leibeskräften, schrie das riesige Tier vor ihr an. Der Drache hielt inne. Sein Kopf drehte sich, seine gelben Augen richteten sich auf sie. Er öffnete das Maul und brüllte. Sie hatte fast das Gefühl davon umgeworfen zu werden und weil ihr Herz aussetzte und ihr die Luft wegblieb, fasste sie sich an die Brust, berührte den kühlen Stein des Amuletts, das dort hing. Plötzlich war sie da, die Energie, die sie vermisst hatte, schoss mit der Wucht eines 100.000 Volt Stromschlages durch ihren Arm, in ihr Herz und rauschte durch alle Adern ihres Körpers, erfüllte sie selbst für ein paar Herzschläge mit einem heißen Glühen.
    Und dann war auf einmal alles vorbei, waren alle negativen Gefühle ausgelöscht. Tiefe Ruhe kehrte in Jenna ein. Eine Ruhe, die selbst der sich ihr weiter nähernde Drache nicht verscheuchen konnte. Alles war still geworden. Sie vernahm nicht mehr die Schreie der Krieger, hörte nicht mehr das Brüllen und Schnaufen des Drachens, fühlte keine Angst mehr, keine Verzweiflung, keine Sorge. Da war nur dieses tiefe Verständnis für alles und jeden um sie herum und die Gewissheit, dass sie all dem Leid und kräftezehrenden Chaos ein Ende setzen musste. Jetzt. Hier. Ihre Augen fixierten die Stirn des Untiers und sie streckte ihre Hände nach ihm aus… nicht nur ihre Hände, auch ihren Geist, ließ ihn anteilnehmen an dem, was sie empfand.
    Dicht vor ihr blieb der Drache stehen, immer noch schnaufend, aber er schnappte nicht nach ihr, brüllte nicht mehr, reckte nur den Hals und brachte seinen massiven Kopf ganz nah an sie heran. Er war so schön, so wunderschön…
    Ein Raunen war unter

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