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Falaysia Bd 2 - Trachonien

Falaysia Bd 2 - Trachonien

Titel: Falaysia Bd 2 - Trachonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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Freude machte sich in ihrem Inneren breit, als er schließlich das Amulett mit dem Stein – ihrem Stein – aus dem Beutel herausholte und offen in seine Hand legte.
    „Das… das…“, stammelte sie, konnte ihren Satz aber nicht beenden. Wie gebannt starrte sie auf den dunkelroten, augenblicklich völlig leblosen Stein und konnte kaum ihr dringendes Bedürfnis, ihn an sich zu reißen, niederkämpfen. Sie wollte sich so gern wieder beschützt und sicher fühlen.
    „Wie… wie ist das möglich?“ stotterte sie doch noch und sah Marek völlig fassungslos an.
    „Es ist nicht nur deine Schuld“, tröstete er sie gnädig. „Leon hat dich zu sehr gehetzt, weil er Angst davor hatte, mit seinen eigenen Trieben nicht mehr klarzukommen.“
    „Was?“ fragte Jenna irritiert, doch im nächsten Moment fiel ihr ein, worauf der Krieger anspielte. Auch sie hatte bemerkt, dass ihr Bad im See nicht ohne Auswirkungen auf Leons Gefühlsleben geblieben war. Es war wahr. Ohne seine Eile beim Aufbruch hätte sie den Stein gewiss nicht vergessen.
    „Aber wie konntest du ihn unbemerkt nehmen?“ fragte sie dennoch, denn diese Sache wollte ihr einfach nicht in den Kopf gehen. „Du warst gefesselt und wir haben dich kaum aus den Augen gelassen.“
    „‘Kaum’ reicht für mich“, erklärte er mit einem arroganten Lächeln. „Und ich bin schneller und geschickter als du denkst – auch mit gefesselten Händen.“
    Jenna sah ihn sehr nachdenklich an. An der Geschichte war etwas faul. Sie wusste nur nicht genau was und leider sah es auch nicht danach aus, als würde sich dieses Rätsel bald aufklären. Sie blickte wieder auf den Stein. „Und was willst du jetzt tun?“
    „Du sagtest doch, du müsstest ihn wieder in der Hand haben, um beschreiben zu können, was zwischen dir und ihm passiert“, meinte Marek und sah sie durchdringend an.
    Sie brachte nicht mehr als ein ungläubiges Nicken zustande, war viel zu aufgewühlt.
    „Ich werde ihn dir nicht in die Hand geben. Solch ein Risiko kann ich nicht eingehen“, erklärte er weiter. „Aber soweit ich es beobachtet habe, reicht es schon, wenn du nur Körperkontakt mit ihm hast.“
    Wieder nickte sie nur. Sie konnte nicht sprechen. Der Drang, mit dem Stein wieder in Kontakt zu treten, endlich wieder seine Energie zu fühlen, war so groß, so schmerzlich geworden, dass sie noch nicht einmal imstande war, klar zu denken. Sie hatte mit allem gerechnet, jedoch nicht damit. Und schon gar nicht mit diesen intensiven Gefühlen für ein lebloses Objekt!
    „Ich sage es dir noch einmal: Du hast keine Chance zu fliehen!“ Mareks Augen bohrten sich in ihre. Ihm war anzumerken, dass er das alles nur äußerst ungern tat. „Und du wirst ihn mir zurückgeben!“
    Sie nickte erneut und schluckte schwer, als er sich auf sie zu bewegte. Es schien ihn große Überwindung zu kosten, sich ihr mit dem Amulett zu nähern. Angespannt starrte er auf den Stein, dessen Farbe immer intensiver wurde, je näher er ihr kam. Ein paar Sekunden lang verharrte Marek vor ihr, so als wolle er sich das Ganze noch einmal überlegen, aber dann atmete er tief durch, zog das Lederband über Jennas Kopf und brachte sich mit einem großen Schritt in sichere Entfernung. Als der Stein auf ihre Brust fiel, leuchtete er hell auf und schoss eine Woge von Wärme durch Jennas Herz, um dann wieder friedlich vor sich hinzuglühen.
    Ohne es wirklich zu wollen, verzogen sich ihre Lippen zu einem beinahe seligen Lächeln und sie schloss die Augen. In ihr breitete sich ein Ruhe und Zufriedenheit aus, die ihr jegliche Angst und Anspannung nahmen und ihr das Gefühl gaben, als wäre sie von einer langen Reise endlich nach Hause gekommen, in einen Hort voller Liebe und Geborgenheit. Gleichzeitig hatte sie das Gefühl, als wäre ein guter Freund zu ihr zurückgekehrt, den sie aufs Schmerzlichste vermisst hatte.
    „Was war das?“ hörte sie Marek fragen. „ Warum hat er so hell geleuchtet?“
    Jenna hob etwas träge ihre Lider. Sie zuckte die Schultern und schenkte ihm dann ein kleines, verschämtes Lächeln. „Ich… ich hatte irgendwie das Gefühl, als hätte er mich wieder erkannt und…“ Sie stockte. Sie konnte unmöglich aussprechen, was sie dachte.
    „Und was?“ drängte Marek.
    Sie lächelte verunsichert. „… sich gefreut?“
    Der Krieger runzelte die Stirn, seine Skepsis nicht vor ihr verhehlend. „Der Stein hat sich ge... freut ?“
    „Ich weiß, es klingt idiotisch“, gab Jenna zu. „Aber dieses Gefühl hatte ich

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