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Falkengrund, Schule des Okkulten - Episode 11 Herrenlose Bestien

Falkengrund, Schule des Okkulten - Episode 11 Herrenlose Bestien

Titel: Falkengrund, Schule des Okkulten - Episode 11 Herrenlose Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Clauß
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schwänzte, wer konnte. „Ich glaube nicht mehr, dass es Sinn machen würde, dort draußen eine Suchaktion zu starten“, fügte der Professor hinzu.
    Margarete spielte mit der Zuckerdose. Ihr Gesicht bekam einen trotzigen Ausdruck. „Könnte es nicht einfach Zufall sein, dass wir drei Hunde gesehen haben? Ich meine ... gut, ich glaube nicht an Zufall, wie du weißt. Aber irgendjemand muss die Frage ja stellen ...“
    Salvatore fuhr sich durch die blondierten Haare. Er wusste, was sie sagen wollte. Wann immer sie von Zufall sprach, meinte sie in Wirklichkeit das genaue Gegenteil davon. „Du denkst, es hat übernatürliche Gründe?“
    „Es passieren eine Menge Dinge in letzter Zeit. So vieles in so kurzer Zeit. Mich wundert nichts mehr.“
    „Was ist mit Darren?“ Salvatore war über das Verschwinden des Briten informiert. Es lag jetzt mehr als eine Woche zurück. Der Italiener breitete demonstrativ die Arme aus und bewegte die Finger, als versuche er, etwas zu ertasten. „Ich spüre seine erlauchten Vibrationen nicht in diesen Mauern. Er ist also noch weg. Keine Neuigkeiten?“
    „Nichts. Inzwischen läuft eine Suche nach ihm.“ Margarete bettete ihr Gesicht in die Hände. Sie wirkte plötzlich erschöpft.
    „Sag jetzt nicht, du vermisst ihn“, meinte Salvatore mit aufrichtigem Erstaunen.
    „Ich mache mir Sorgen um ihn, du Dummkopf!“, entgegnete die Dozentin. „Ihm kann weiß Gott was passiert sein.“
    „ Dir könnte weiß Gott was passieren, und Mr. Honourable würde nicht einmal mit der Wimper zucken. Ist dir das klar?“
    „Salvatore! Du würdest dir doch nicht wünschen, dass ihm etwas zustößt?“
    „Vermutlich nicht ganz so sehr, wie er es mir wünschen würde. Angenommen, ich würde bei einem Unfall in meinem Wagen eingeklemmt werden und elend verbrennen. Darren gehört zu den freundlichen Zeitgenossen, die daraus einen Vortrag über die Risiken der Fettleibigkeit konstruieren würden.“ Salvatore hatte ein klitzekleines Bäuchlein, das ihn gut kleidete.
    Margarete schüttelte hilflos den Kopf. Zwischen ihnen spannte sich ein Zelt aus Schweigen. Um sie herum wurde es lebendig in der Halle, doch die Stimmen der Studenten erreichten die beiden nicht. Margarete schaffte es nicht, Sir Darren zu verteidigen – sie wusste, wie lächerlich sie sich damit machte, sie, die sie stets am meisten unter seinen Anfeindungen zu leiden hatte. Aber die Möglichkeit seines Todes schmerzte sie wirklich. Es war furchtbar, einen Freund zu verlieren – einen Feind zu verlieren war ein hässliches Gefühl, beinahe noch schlimmer. Wenn jemand starb, den man gehasst hatte, machte man sich unweigerlich Vorwürfe, empfand Reue.
    Vielleicht war das der Grund, warum sie sich seit einigen Tagen einbildete, ihn in Wirklichkeit zu mögen. Irgendwie. Irgendeinen verborgenen Teil von ihm.
    „Artur ist auch verschwunden“, sagte sie nach einer Weile. Ihr war eingefallen, dass Salvatore es wohl noch nicht wusste.
    „Dieser neue Student, den ich nie kennen gelernt habe? War er nicht in Untersuchungshaft wegen der Mordgeschichte und der Sache mit Melanie?“
    Margarete Maus starrte auf den Tisch. „Man hat ihn entlassen, als der Mörder des Mädchens gefunden wurde. Melanie wollte ja sowieso keine Klage gegen ihn erheben. Es ... ging sehr schnell. Wir hatten eigentlich vor, ihn abzuholen, nur hat die Polizei uns nicht rechtzeitig informiert. Ich bin selbst nach Freudenstadt gefahren, aber als ich ankam, war er schon weg. Das war letzten Samstag. Wir dachten alle, er würde hierher zurückkehren. Er hat noch ein paar Sachen hier.“ Sie hob die Schultern. „Bisher ist er nicht aufgetaucht und hat sich auch nicht gemeldet.“
    „Das war der Junge mit dem Schutzengel, nicht wahr?“
    Margarete nickte ernst. „Aber er hat ihn nicht mehr.“
    „ Du hast ihn“, sagte Salvatore.
    Wieder nickte sie. Natürlich hatte sie den Schutzengel nicht in sich, wie ihn Artur in sich gehabt hatte. Sie hatte ihn in einen Bernstein gesperrt. In diesem Zustand konnte sie ihn weder für sich nutzen noch einer Untersuchung unterziehen. Artur war seinen eigenen Worten zufolge nach Falkengrund gekommen, um mehr über ihn zu erfahren. Das war nun nicht mehr möglich. In dem Stein, in dem er sich befand, war er vollkommen isoliert von der Welt. Er konnte nicht heraus, und niemand konnte zu ihm hinein.
    „Was ist das für ein Schutzengel?“, wollte Salvatore wissen.
    „Das weiß ich nicht.“
    „Irgendwelche Theorien?“
    „Nichts

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