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Falkengrund, Schule des Okkulten - Episode 11 Herrenlose Bestien

Falkengrund, Schule des Okkulten - Episode 11 Herrenlose Bestien

Titel: Falkengrund, Schule des Okkulten - Episode 11 Herrenlose Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Clauß
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irgendwo in der unmittelbaren Umgebung des Schlosses.
    Salvatore sprang aus dem Auto ...
    ... und stieß einen Schrei aus.
    Als er hastig die Tür geöffnet hatte, hatte er damit einem kleinen, grauweißen Hund einen Schlag versetzt. Es war spürbar gewesen, wie er den Körper zur Seite schubste. Salvatore hatte das Tier zuerst nicht gesehen – es musste hinter einem der geparkten Fahrzeuge hervorgeprescht sein, als der Maserati zum Stehen kam. Wenn ihn seine Kenntnisse nicht täuschten, handelte es sich um einen Schnauzer, einen Zwergschnauzer wahrscheinlich. Der Stoß von der Tür schien ihm nicht geschadet, ihn aber ordentlich wütend gemacht zu haben. Mit gesträubtem Fell und drohend gesenktem Kopf kläffte der kleine Bursche ihn an.
    Cavallito hatte keine Angst vor Hunden, erst recht nicht vor solchen Winzlingen. Als der beherzte Kerl nach seinem Hosenbein schnappte, musste er unwillkürlich lachen.
    Als Drohung hob er die Hand und stieß einen bellenden Laut aus. Der Hund ließ von ihm ab und machte einen Satz vom ihm weg. Dann kam er wieder näher. Er sah nicht wirklich gefährlich aus, schien aber auch nicht locker zu lassen.
    Grinsend sprang der Professor zur Tür und war im Inneren des ehemaligen Jagdschlosses verschwunden, ehe das Tier sich entschließen konnte, ihm zu folgen.

3
    „Haben wir eine Invasion herrenloser Bestien im mittleren Schwarzwald?“, erkundigte sich Cavallito. Margarete kam eben die Treppe herunter. Sie musste seinen Wagen gehört haben. Oder das Kläffen des kleinen Maulhelden. Die Frau mit den weiblichen Kurven trug ein verspieltes rotes Kleid und wirkte damit wie ein gewagter Farbklecks auf einem grauen, verblassten Hintergrund. Die Halle machte beinahe denselben trostlosen Eindruck wie die Front des Gebäudes. Wenn es nach Salvatore ginge, hätte man längst ein wenig Farbe hereingebracht.
    „Bestien? Herrenlos?“, gab die Dozentin zurück. „Und ich dachte, ich wäre die einzige hier, auf die diese Beschreibung zutrifft. Sag bloß, es gibt noch mehr von der Sorte! Rivalinnen, sozusagen ...“
    „Ich spreche von Hunden, nicht von Raubkatzen, tesoro mio.“ Salvatore grinste.
    „Vorsicht, Gigolo! Wenn das südeuropäische Einsprengsel eben ‚mein Schatz’ hieß, kannst du deinen Hut nehmen. Vertraulichkeiten dieser Art am Arbeitsplatz können als sexuelle Belästigung interpretiert werden.“
    „Davvero? Es gibt nur einen hier, der mich entlassen könnte, und zu dem würde ich es bestimmt nicht sagen. Außerdem: Falls ich dich je einmal sexuell belästigen sollte, mein Engel, wärst du bestimmt die letzte, die sich danach noch meine Entlassung wünschen würde. Also, um auf die Hunde zurückzukommen ...“
    „Hunde? Es sind mehrere?“ Margarete wurde schlagartig ernst und warf einen Blick zur Tür. Sie war geschlossen. „Das überrascht mich. Gestern Abend ist mir ein Cockerspaniel aufgefallen. Ich dachte, du sprichst vielleicht von dem. Er trieb sich hinter dem Schloss im Rosengarten herum. Ein Herrchen oder Frauchen konnte ich nirgends sehen. Nach ein paar Minuten war er verschwunden.“
    Salvatore Cavallito setzte sich an einen der Tische in der Halle. Ekaterini, die Köchin, trug gerade das letzte Frühstücksgeschirr ab und winkte dem Dozenten zu. „Zu deinem Cockerspaniel haben sich ein Rottweiler und ein Zwergschnauzer gesellt“, sagte Cavallito.
    „Bist du sicher?“
    „Ein Grashüpfer war’s jedenfalls nicht, der mir eben aufs Auto sprang ...“
    Margarete setzte sich ihm gegenüber und sah ihn mit großen Augen an. „Erstaunlich ... Wo kommen auf einmal diese ganzen Hunde her?“
    „Beim ersten dachte ich an einen Unfall – Frauchen wird ohnmächtig, Lassie holt Hilfe, verstehst du? Ich hatte den Eindruck, er wollte mich auf etwas aufmerksam machen. Aber so viele ohnmächtige Frauchen kann es gar nicht geben. Vielleicht sind die Burschen aus einem Tierheim ausgebüxt.“
    „Und dann kommen sie alle nach Falkengrund? Hat hier jemand ein paar leckere Knochen vergraben?“
    Salvatore zuckte die Schultern und sah auf die Uhr. Es war 8.41 Uhr. Um neun würde der Unterricht beginnen. Die ersten Studenten kamen bereits herunter, grüßten ihn und gingen zum großen Seminarraum hinüber. Sein Mythologie-Unterricht gehörte zu den beliebtesten Stunden, die diese Schule zu bieten hatte – seine Anwesenheitslisten konnten sich sehen lassen. Sir Darren pflegte ihm lächerlicherweise vorzuwerfen, er würde sie fälschen, denn den Unterricht des Briten

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