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Fallen Angel 07 Tanz der Rose

Titel: Fallen Angel 07 Tanz der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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uns ja auch über Jahre hinweg entfremdet. Doch wenn er stirbt, wird er in meinem Leben ein Loch hinterlassen, das ein anderer nie füllen kann. Das muß ich ihm sagen. «
    »Ich habe immer bedauert, ein Einzelkind zu sein«, sagte Rafe nachdenklich. »Jetzt weiß ich nicht, ob ich erleichtert sein soll, weil mein Leben einfacher verlief, oder ob ich noch mehr bedauern soll, was mir entgangen ist. «
    »Es ist besser zu lieben, auch wenn das immer mit einem Risiko verbunden ist, als jeder Bindung ängstlich aus dem Weg zu gehen, das ist meine feste Überzeugung«, erwiderte Michael langsam. »Aber es ist die reinste Hölle, einen geliebten Menschen zu verlieren. «
    Und seinen Bruder zu verlieren, der nur zwei Jahre älter als er selbst war, rückte den Tod in greifbare Nähe -nicht den schnellen Tod auf dem Schlachtfeld, dem Michael oft ins Auge gesehen hatte, sondern einen viel heimtückischeren Sensenmann. Wenn Stephen in der Blüte seines Lebens von einer Krankheit dahingerafft werden konnte, war niemand dagegen gefeit - weder er selbst noch Catherine, noch ihr kleiner Sohn Nicholas, und dieser Gedanke war schier unerträglich.
    Die beiden Freunde schwiegen, bis der stellvertretende Verwalter den Salon betrat - ein junger Mann mit roten Haaren, der etwas nervös wirkte. »Sie wollten mich sprechen, Euer Gnaden? «
    Rafe nickte. »Gardiner, das ist Lord Michael Kenyon, der Bruder des Herzogs von Ashburton. Er wüßte gern, welche Aufträge Sie für Ashburton in London ausgeführt  haben. «
    »Ich habe sein Pferd in Ashburton House abgeliefert und von dort einige Kleidungsstücke mitgenommen. Außerdem habe ich bei seiner Bank einen Scheck eingelöst und war wegen der Sondergenehmigung bei Doctors' Commons. «
    »Wie bitte? « rief Michael ungläubig. »Sie haben ihm eine Heiratserlaubnis besorgt? «
    »Ja, Sir. « Gardiner wich unwillkürlich einen Schritt zurück, als er den Gesichtsausdruck des Lords sah. »Das war der Hauptgrund für die Reise. Die anderen Aufträge kamen nur dazu, weil ich sowieso in London war. «
    Weil Michael zu explodieren drohte, mischte Rafe sich hastig ein. »Erinnern Sie sich zufällig an den Namen der Frau, die er heiraten wollte? «
    Gardiner schüttelte bedauernd den Kopf. »Nein, Sir, den Namen der Dame hat er mir nicht genannt... aber irgendwie hatte ich den Eindruck, daß es sich um eines der Mädchen von der Fitzgerald-Theatertruppe handeln könnte. «
    »Eine Schauspielerin! « brüllte Michael. »Und Sie haben seinen Auftrag trotzdem ausgeführt? «
    »Es steht mir nicht zu, die Handlungen eines Herzogs zu beurteilen, Mylord«, entgegnete der junge Mann mit versteinerter Miene.
    Rafe griff wieder ein. »Vielen Dank für Ihre Informationen, Gardiner. «
    Sobald der stellvertretende Verwalter sich zurückgezogen hatte, knurrte Michael erbittert: »O Gott, hätte ich Stephen nur rechtzeitig gefunden! Sein Verstand muß durch die Krankheit gelitten haben, wenn er irgendeine Nutte zur Herzogin von Ashburton gemacht hat! «
    »Wenn er diese Frau wirklich heiraten wollte, hättest du ihn nicht davon abhalten können«, betonte Rafe.
    »Vielleicht wäre es mir gelungen, ihm diese Schnapsidee auszureden«, widersprach Michael grimmig.
    Rafe seufzte. »Du solltest seine Frau nicht voreilig als Nutte bezeichnen. Fitzgerald ist ein Gentleman vom Scheitel bis zur Sohle, obwohl er sich für die Bühnenlaufbahn entschieden hat, und die Truppe, die er zusammen mit seiner Frau leitet, macht einen sehr seriösen Eindruck. «
    »Seriös ist ein relativer Begriff«, sagte Michael sarkastisch. »Ich brauche Stephens Privatvermögen nicht, aber ich werde auch nicht tatenlos Zusehen, wenn irgendeine geldgierige Person seine Krankheit schamlos ausnützt! «
    »Und wenn er sich nun in diese Frau verliebt hat? «
    Michael schnaubte verächtlich.
    Rafe ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Hast du ein Recht, dich einzumischen, wenn sie ihm in den letzten Wochen oder Monaten seines Lebens ein wenig Glück beschert? «
    Michael schnitt eine Grimasse. »Stephens erste Frau war eine vollkommene Lady, und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß irgendein vulgäres Weibsbild, das sich nur bereichern möchte, ihn glücklich macht. «
    »Ach ja, seine erste Frau... War sie dir so sympathisch, daß du dir deshalb keine Bürgerliche als Lebensgefährtin deines Bruders vorstellen kannst? «
    »Ich habe Louisa kaum gekannt«, mußte Michael zugeben. »Sie war sehr schön und hatte ein perfektes

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