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Fallen Angels 01 - Die Ankunft

Titel: Fallen Angels 01 - Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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hatten.
    »Also Jim, du bist ja auch nicht gerade gesprächig.« Adrian suchte die Menge ab, zweifellos auf der Suche nach einem blauen Kleid für sich selbst. Nachdem er die Tänzerinnen, die sich in Eisenkäfigen räkelten, eingehend betrachtet hatte, winkte er der Kellnerin. »Und nachdem ich jetzt einen Monat mit dir zusammengearbeitet habe, weiß ich, dass es nicht daran liegt, dass du dumm bist.«
    »Ich hab eben nicht viel zu sagen.«
    »Daran gibt’s ja an sich nichts auszusetzen«, brummelte Eddie.
    Genau deshalb mochte Jim Eddie lieber. Der Bursche war ein weiteres Mitglied des Männervereins der Schweigsamen, er hätte nie ein Wort bemüht, wenn ein Nicken oder Kopfschütteln die Botschaft auch rüberbrachte. Wie er sich so gut mit Adrian angefreundet hatte, dessen Mundwerk keinen Leerlauf besaß, war ein Rätsel.
    Und wie er mit dem Kerl sogar zusammenwohnen konnte, absolut unerklärlich.
    Egal. Jim hatte nicht die Absicht, das Wie, Wo und Warum zu klären. Das war nicht persönlich gemeint. Die beiden waren sogar im Prinzip genau die Sorte trockene Klugscheißer, mit denen er zu einer anderen Zeit, auf einem anderen Planeten befreundet gewesen wäre. Aber hier und jetzt ging ihn ihr Mist nichts an, und er war nur mit ihnen ausgegangen, weil Adrian damit gedroht hatte, so lange zu nerven, bis er sich anschloss.
    Letztlich lebte Jim nach dem Kodex der Einzelgänger und erwartete von anderen Leuten, dass sie ihn in Ruhe den einsamen Wolf spielen ließen. Seit dem Ende seiner Armeezeit vagabundierte er - in Caldwell war er nur, weil er hier zufällig das Auto angehalten hatte. Und sobald das Bauprojekt, an dem sie alle arbeiteten, abgeschlossen war, würde er sich auch wieder auf die Socken machen.
    Tatsache war: In Anbetracht seines alten Chefs war es besser, immer in Bewegung zu bleiben. Es war nicht abzusehen, wann der nächste »Spezialauftrag« anstand und Jim wieder eingespannt wurde.
    Jim trank sein Bier und dachte sich, wie gut es doch war, dass er nur seine Klamotten, seinen Pick-up und die kaputte Harley besaß. Klar, er hatte nicht gerade viel vorzuweisen für neununddreißig …
    Ach du Scheiße … Er hatte das Datum vergessen.
    Er war jetzt vierzig. Heute hatte er Geburtstag.
    »Das will ich jetzt aber schon wissen.« Adrian beugte sich vor. »Hast du eine Frau, Jim? Lässt du deshalb das blaue Kleid sausen? Ich meine, mal ehrlich, die ist superscharf.«
    »Gutes Aussehen allein bringt’s nicht.«
    »Aber stören tut es auch nicht.«
    Die Kellnerin erschien, und während die anderen eine weitere Runde bestellten, riskierte Jim einen schnellen Blick auf die Frau, um die es ging.
    Sie wandte den Blick nicht ab. Zuckte nicht einmal mit der Wimper. Leckte sich einfach langsam über die roten Lippen, als hätte sie nur darauf gewartet, dass er wieder Blickkontakt herstellte.
    Jim konzentrierte sich auf seine leere Bierflasche und rutschte auf dem Sitz herum. Er kam sich vor, als hätte ihm jemand glühende Kohlen in die Unterhose gesteckt. Es war lange, lange her bei ihm. Keine Durststrecke, nein, nicht einmal eine Dürreperiode. Eher schon die Sahara.
    Und wer hätte das gedacht - sein Körper war durchaus willens, diese reine Handbetriebsphase zu beenden.
    »Du solltest mal rübergehen«, sagte Adrian. »Dich vorstellen.«
    »Mir geht’s hier prima.«
    »Dann muss ich möglicherweise meine Einschätzung deiner Intelligenz noch mal überdenken.« Adrian trommelte mit den Fingern auf den Tisch, sein schwerer Silberring blitzte. »Oder zumindest die deines Sexualtriebs.«
    »Bitte, tu dir keinen Zwang an.«
    Adrian verdrehte die Augen, er schien eindeutig zu kapieren, dass Jim in Bezug auf das blaue Kleid nicht mit sich verhandeln ließ. »Ist ja gut, ich hör ja schon auf.«
    Er ließ sich gegen die Lehne fallen, so dass er und Eddie jetzt beide in selber Pose auf dem Sofa lümmelten. Wie zu erwarten, konnte er nicht lange den Mund halten. »Habt ihr von der Schießerei gehört?«
    Jim runzelte die Stirn. »Gab es etwa noch eine?«
    »Mhm. Unten am Fluss wurde eine Leiche gefunden.«
    »Irgendwie tauchen die gern mal dort auf.«
    »Was wird nur aus dieser Welt«, sinnierte Adrian und kippte den letzten Schluck von seinem Bier hinunter.
    »Die war schon immer so.«
    »Glaubst du?«
    Jim lehnte sich zurück, als die Kellnerin den Nachschub vor den Jungs abstellte. »Nein, das weiß ich.«
    » Deinde, ego te absolvo a peccatis tuis in nomine Patris, et Filii et Spiritus Sancti … «
    Marie-Terese

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