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Falling in love

Falling in love

Titel: Falling in love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susane Colasanti
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mich, dass Caitlin & Co mich wie Luft behandeln? Ich habe doch echte Freunde – genau zwei an der Zahl –, und das ist mehr, als die meisten von sich behaupten können. Seit Jahren versuche ich, mir das einzureden. Ich muss daran glauben, sonst finde ich nie meinen inneren Frieden.
    Aber ich kann einfach nicht.
    Ich frage mich auch, wie ich noch ein Schuljahr überstehen soll, in dem Tag für Tag dasselbe passiert. Wenn Joe Zedepski noch ein einziges Mal seinen Taschenrechner auf den Boden fallen lässt, dann raste ich aus, das schwöre ich. Mann, leg deinen Taschenrechner doch einfach in die Tischmitte und nicht genau an die Kante, wo er einfach runterfallen muss! Ist das denn so schwer?
    Ich denke an die kreative Visualisierung und stelle mir mein zukünftiges Leben vor. Ich stelle mir einen Ort vor, an dem sich alles gut anfühlt. An dem nur gute Dinge passieren. An dem ich so sein kann, wie ich will. Ich stelle mir mein ideales Ich vor, ein Ich, das wahnsinnig selbstbewusst ist. Eingeschlossen in eine rosafarbene Hülle, schwebt es durchs All. Liebes Universum, mach, dass das Wirklichkeit wird.
    *
    Leider klappt es mit der kreativen Visualisierung heute nicht so richtig. Der Unterricht beginnt nämlich gleich. Alles, was jetzt zählt, ist der erste Eindruck.
    Und ich bin mit den Nerven völlig am Ende.
    Ich tue so, als würde ich noch auf jemanden warten, und werfe von der Tür aus einen Blick in den Raum. Immerhin kann ich Dave nirgendwo entdecken. Aber ziemlich viele seiner Freunde sind hier, Caitlin und Alex zum Beispiel. Wenn ich es jetzt schaffe, cool zu wirken oder zumindest so, als besäße ich so etwas wie Klamottengeschmack, wird Dave mit Sicherheit davon erfahren. Und dann bittet er mich vielleicht um ein Date. Wenn ich mich allerdings wie eine Vollidiotin aufführe, weiß er das spätestens in der dritten Stunde. Unsere Schule ist nicht sehr groß, alles spricht sich schnell rum. Wer etwas von Diskretion hält, ist hier falsch.
    Mit weichen Knien betrete ich den Raum. Setze mich auf einen freien Stuhl. Wühle in meinem Rucksack.
    »Also schön, alle miteinander!«, ruft Ms Picoult. »Eure Stundenpläne sind fertig! Ihr könnt sie bei mir abholen.«
    Es dauert keine zehn Sekunden und ihr Tisch ist hinter einer Horde aufgeregter Schüler verschwunden, die alle nach der Studienberatung fragen, weil jemand ihre Wünsche durcheinandergebracht hat. Ms Picoult ruft dazwischen, dass das Büro der Studienberatung erst in der Mittagspause öffnet. Jetzt bricht das totale Chaos aus. Lautstark wird der Oberstufenleiter verflucht, der angeblich keine Ahnung von seinem Job hat.
    Langsam gehe ich nach vorn. Nur noch mein Stundenplan liegt auf dem Lehrertisch. Ich erwarte das Schlimmste, aber wie durch ein Wunder sieht der Plan ganz in Ordnung aus.
    Name: Sara TylerKlassenstufe: 12Schuljahr: 2003/2004
    Std.FachLehrerZimmer
    0KlassenleiterstundePicoult110
    1SportSpencerTurnhalle
    2Praktische Physik (LK)Blythe300
    3MathematikPerry308
    4KunstSlaterZeichensaal
    5Englisch (LK)CarverAula
    6Englisch (LK)Carver114
    7MittagspauseMensa
    8Geschichte (LK)Sumner225
    9Theoretische Physik (LK)Blythe302
    10MusikHornbyMusiksaal
    Aber natürlich gibt es auch in meinem Stundenplan ein Problem: Sport in der ersten Stunde. Jedes Jahr habe ich in der ersten Stunde Sport. Ich habe schon mehrmals versucht, den Kurs zu wechseln, aber das ist angeblich unmöglich. Jedes Mal wird mir erklärt, dass alle anderen Kurse voll sind und dass es nun mal so ist und dass man das nicht ändern kann. Und ich werde ein weiteres Jahr in den Genuss kommen, den ganzen Tag in verschwitzter Unterwäsche rumzusitzen. Super.
    Ich beginne, die einhunderttausend Formulare des ersten Schultags auszufüllen. Neben mir sitzt Caitlin, umringt von ihrem Fanclub. Nach ein paar Minuten dreht sie sich ruckartig zu mir um und mustert meine Kniestrümpfe. Gestern habe ich geschätzte fünf Stunden gebraucht, bis ich mich für das richtige Outfit entschieden hatte: mein neuer Jeansrock, mein himmelblaues Lieblings-T-Shirt und die Retro-Kniestrümpfe.
    »Hi«, sage ich vorsichtig.
    Caitlin schaut durch mich hindurch, als wäre ich Luft. Dann dreht sie sich wieder zu ihren Freunden. Jemand lacht.
    Ich melde mich und gehe aufs Klo.
    Im Schulflur stehen ein paar Seniors herum, die sich für den banalen Organisationskram der Klassenleiterstunde offensichtlich zu cool sind. Ich will gerade an ihnen vorbeigehen, als ich unter ihnen Dave entdecke.
    Ich kriege keine Luft mehr.
    Soll

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