Falsche Fußballfreunde
Arena lag das von Plastikbändern umgrenzte Spielfeld, an dessen Enden zwei gelbe Fußballtore standen.
»Das ist wirklich ein beachtliches Strandstadion«, bemerkte Bob.
»Es muss Spaß machen, darin zu spielen«, rief Peter. »Kommt! Wir sehen uns das Ganze näher an.«
»Warte mal«, hielt Bob ihn zurück. »Da vorne hängt ein Schild: Baustelle! Betreten verboten!«
»Na und? So was hält uns doch nicht auf! Hier geht es immerhin um den Austragungsort einer echten Weltmeisterschaft!« Begeistert lief Peter in das halbfertige Stadion. Im nächsten Augenblick blieb er allerdings wie vom Donner gerührt stehen. Vom Hotel her näherte sich mit großen Schritten ein athletisch gebauter Mann mit einem kantigen Gesicht. Er trug Sportkleidung und war in Begleitung eines dicklichen Mannes, der einen grauen Anzug anhatte und in schicken Lederschuhen unbeholfen durch den Sand stolperte.
»Seht ihr den?« Peter deutete auf den Sportler. »Das ist …«
»Derek Kantoni!«, vollendete Bob den Satz. »Ich erkenne ihn auch. Sein Foto war ja oft genug in der Zeitung.«
»Los, wir müssen zu ihm!« Peter packte Justus und Bob an den Ärmeln. »Das ist eine einmalige Super-sonder-kommt-nie-wieder-Chance!«
»Aber Peter!«, flüsterte Bob. »Du willst ihn doch jetzt nicht um ein Autogramm bitten? Die beiden werden sich von uns gestört fühlen. Vielleicht jagen sie uns sogar weg. Auf dem Schild stand doch: Betreten verboten! Am Ende bekommen wir noch Stadionverbot!«
Aber Peter war nicht aufzuhalten. »Derek Kantoni hat sich auch immer durchgesetzt, sogar gegen eine Übermacht auf dem Fußballfeld!«, rief er und rannte dabei schon quer über den Platz auf den Fußballer zu. Dabei brüllte er aus vollem Hals: »Mr Kantoni! Willkommen in Rocky Beach! Das ist eine Wucht, Sie hier zu sehen!«
»He!«, rief der dicke Mann im Anzug. »Was willst du, Junge? Du hast hier nichts zu suchen!«
Doch der Fußballer blieb stehen und lachte. Er legte dem Mann im Anzug beruhigend die Hand auf den Arm. »Das ist ein echter Fan, Mr Präsident!«, sagte er dann mit tiefer Stimme und musterte Peter neugierig. »Was verschafft mir die Ehre?«
Peters Augen leuchteten. »Mr Kantoni, es ist großartig, Sie hier zu sehen. Das hätte ich mir nie träumen lassen.«
»Ich bin kein Traum, sondern echt«, lachte der Fußballer. »Wie heißt du denn?«
»Peter Shaw«, sagte Peter. »Ach, wie gerne würde ich mal ein paar Bälle mit Ihnen kicken.«
»Das wird nicht gehen!« Der dickliche Mann trat hastig zwei Schritte vor. »Ich bin Mr Heines, der Präsident des Strandfußballverbandes. Ihr Jungs habt erstens auf der Baustelle nichts zu suchen, und zweitens ist Mr Kantoni nicht als aktiver Spieler hier, sondern um die Feierlichkeiten zu eröffnen und am Ende des Turniers den Pokal zu überreichen. Er wird bestimmt nicht mit Kindern Fußball spielen. Habt ihr verstanden?«
Peter nickte und sah dann wieder Mr Kantoni an. »Aber Sie sind trotzdem der Beste. Ich habe alle Ihre Spiele verfolgt. Sie hatten immer die beste Technik von allen. Und ich wette, Sie würden auch heute noch eine sehr gute Figur auf dem Platz abgeben.«
Derek Kantoni grinste schief. »Na, ich weiß nicht … vielleicht … wenn du meinst …«
Peter nickte erneut. »Darf ich Ihnen meine beiden Freunde vorstellen?«, fragte er dann.
Der Mann im Anzug wollte schon wieder etwas sagen, doch Derek Kantoni hielt ihn zurück. »Aber gerne«, sagte er. »Es ist immer schön, seine Fans zu treffen. Man erfährt dabei mehr über sich, als man denkt.«
»Es ist nett, wie du dich um deine Fans kümmerst, Derek«, mischte sich jetzt Mr Heines wieder ein, aber wir haben überhaupt keine Zeit für lange Gespräche.«
Doch Derek Kantoni winkte Bob und Justus zu sich. »Kommt mal her, ihr wollt doch sicher gerne ein Autogramm von mir, oder? Kein Problem!« Er zückte einen Stift und drei Autogrammkarten mit seinem Foto drauf und schrieb langsam für jeden der drei Jungen seinen Namen unter das Bild. »Hier, bitte sehr. Damit ihr das Wagnis, gegen die Vorschriften eine Baustelle zu betreten, nicht umsonst auf euch genommen habt.« Er reichte den drei ??? die Karten. Dann wandte er sich seinem Begleiter zu. »So, Mr Heines, wir können nun weitermachen.«
»Ja, höchste Zeit!«, sagte der Präsident mit kaum verhohlener Anspannung. »Und ihr drei«, er zeigte auf das Schild, »macht, dass ihr von der Baustelle wegkommt. Das ist kein Spielplatz. Wenn ihr noch mal hier auftaucht, lasse ich
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