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Farben der Herzen

Farben der Herzen

Titel: Farben der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Macomber
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Christian ließ einer anderen Frau wöchentlich Rosen liefern, und er hatte besonderen Wert darauf gelegt, dass die Rosen aus
Susannah’s Garden
kamen. Mehr noch, er hatte darauf bestanden, dass Colette die Lieferung aufnahm. Also war er der Meinung, dass es in Ordnung war, wenn er mit seiner neuen Freundin angab – und gleichzeitig empfand er es als normal, ihr vorzuschreiben, mit wem sie sich treffen durfte!
    “Tu es nicht!”, sagte er scharf. “Sag die Verabredung ab.”
    “Kannst du mir einen guten Grund nennen, warum ich das tun sollte?”
    “Das kann ich nicht …”
    Colette konnte nicht länger schweigen. “Zufällig mag ich Steve Grisham wirklich”, platzte sie heraus. “Er war ein guter Freund meines Mannes, und ich kenne ihn seit Jahren.”
    Christian legte die Speisekarte zur Seite. Nach dem eindringlichen Blick, den er ihr kurz zuvor zugeworfen hatte, machte er nun den Eindruck, als wäre das alles nicht der Rede wert. Das verstand man wohl unter “widersprüchliche Signale aussenden"! Gerade noch war er so bestimmt und energisch gewesen, und jetzt wirkte er wie ausgewechselt.
    “Soviel ich weiß, hast du selbst gerade jemanden kennengelernt”, stieß sie hervor. Ihre Neugierde hatte gesiegt. “Die Frau, der du all die Rosen liefern lässt.”
    Er nickte. “Ich muss zugeben, dass sie etwas Besonderes ist.”
    Colettes Magen zog sich zusammen – das konnte nur Eifersucht sein. Dabei wollte sie nichts für ihn empfinden. Und dennoch tat sie es – mehr als sie zugeben wollte. Trotzdem bemühte sie sich, gelassen zu klingen. “Sie muss etwas Besonderes sein, wenn du ihr ein Jahr lang Rosen liefern lässt”, fuhr sie fort. “Wenn ich mich recht entsinne, haben deine Liaisons nie so lange gedauert.”
    Er hob die Augenbrauen, und Colette lächelte. “Du hast wohl vergessen, dass ich es war, die die Tischreservierungen für deine Dates zum Dinner gemacht hat –
und
die Blumen bestellte.”
    Er neigte seinen Kopf. “Aber du hast bestimmt gemerkt, dass ich dich nicht in eines dieser Restaurants gebracht habe.”
    Colette konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. “Also darum mussten wir eine Stunde lang in die Umgebung von Seattle fahren. Du hast bereits sämtliche Restaurants in Kings County durch.”
    Christian kam um eine Antwort herum, da der Kellner an ihren Tisch trat, um ihre Bestellung aufzunehmen. Nachdem er gegangen war, kamen sie auf ein anderes Thema zu sprechen und unterhielten sich über Bekannte. Es war eine Gemeinsamkeit – und es war ein unverfängliches Thema.
    Zu sagen, das Essen wäre göttlich gewesen, wäre einer Untertreibung gleichgekommen. Jeder Gang – angefangen von der Suppe von gebratenen Tomaten mit warmen Rosmarin-Brötchen über den Palmherzen-Salat bis hin zu ihrem Hauptgericht – war so köstlich, dass er ihnen praktisch auf der Zunge zerging.
    “Du hast deinen Champagner nicht getrunken”, bemerkte Christian, als der Kellner kam, um die leeren Teller abzuräumen. Er deutete auf das volle Glas, das sie das ganze Essen über nicht angerührt hatte.
    “Nein, habe ich nicht.”
    Er wirkte ernüchtert, als er sie nun eindringlich ansah. “Warum? Weil es kein Anlass zum Feiern ist, mit mir zusammen zu sein? Oder gibt es einen anderen Grund?”
    Bei diesen Worten zuckte sie unwillkürlich zusammen. Es war die perfekte Einleitung für das, was sie ihm zu sagen hatte – und sie hätte es ihm gesagt, wenn die Unterhaltung anders verlaufen wäre. Doch sie hatte an diesem Abend aus seinem Mund gehört, dass ihn kein schlechtes Gewissen plagte und dass er sich auf Anwälte verließ, die ihn vor dem Gesetz retteten. Unter diesen Umständen hatte Colette das Gefühl, es ihm nicht sagen zu können – jedenfalls nicht im Augenblick. Sie musste warten und sehen, was die nächsten Monate brachten.
    “Willst du mich fragen, ob ich schwanger bin?”, fragte sie und lächelte, als wäre die Frage vollkommen absurd. “Ich habe dir darauf schon geantwortet, erinnerst du dich? Ich habe keinen Grund zu lügen.”
    Die Spannung fiel sichtlich von ihm ab.
    “Und wenn ich es wäre”, sagte sie, um ihn zu testen, “wüsste ich ganz genau, wie du dazu stehst, oder?”
    Es war das bloße Reden über eine Schwangerschaft, das ihn verunsicherte. “Da sich die Frage erübrigt, müssen wir ja nicht länger auf dem Thema herumreiten.”
    Colette nickte energisch. “Ich sehe das genauso.”
    Er nahm einen Schluck von seinem zweiten Glas Champagner, während sie sich in die

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