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Farben der Herzen

Farben der Herzen

Titel: Farben der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Macomber
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die Einladung zum Abendessen angenommen hast.” Sein Lächeln wirkte amüsiert. “Du dachtest, du könntest mich überreden, mich zu stellen.” Er presste seine Handgelenke zusammen, als hätte er Handschellen angelegt bekommen. “Es tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen.”
    Das Ganze war eine Enttäuschung, aber sie bemühte sich, ihn das nicht spüren zu lassen. “Ich hatte gehofft … Ich dachte …” Sie konnte nicht weitersprechen.
    “Entschuldige, Colette, aber ich kann nicht tun, um was du mich bittest.”
    Es tat ihm offenbar nicht genug leid.
    “Können wir trotzdem unser Essen genießen?”
    Colette hob den Blick und bemerkte in seinen Augen eine Zärtlichkeit, die sie nicht erwartet hatte. Sie wollte glauben, dass Christian nicht in Menschenhandel verstrickt war – doch die Beweise sprachen eindeutig dagegen.
    “Ich weiß nicht”, sagte sie nach einer Weile. Was sie betraf, war die Verabredung bereits gelaufen. Sie hatte den bisherigen Abend über sich ergehen lassen und sogar etwas zur Unterhaltung beigesteuert. Aber ihr Wunsch, ihm von dem Baby zu erzählen, war abgeflaut. Es gab keinen Grund zur Eile. Irgendwann würde er es erfahren. Sie würde es ihm sagen, wenn es keinen anderen Ausweg mehr gab.
    Christian blickte wieder in die Speisekarte und nippte an seinem Champagner, während Colette ihren nicht anrührte. Plötzlich stellte er sein Glas ab und beugte sich über den Tisch. “Triffst du dich mit Steve Grisham?”, fragte er geradeheraus.
    Die Frage machte sie sprachlos. Er hatte sie zum Dinner eingeladen, damit ihre “Beziehung” einen positiven Ausgang nahm. Warum fragte er sie also nach jemandem, den sie nur ein einziges Mal erwähnt hatte?
    Vielleicht hatte er sie doch nur eingeladen, um herauszufinden, was sie wirklich wusste – und ob sie darüber mit Steve gesprochen hatte.
    “Das geht dich nichts an.” Colette überflog die Speisekarte und entschied sich für den gegrillten Lachs mit Mangosalsa.
    “Da bin ich anderer Meinung”, widersprach Christian. “Dieser Mann steht ganz eindeutig der Strafverfolgungsbehörde nahe. Also kannst du dir vorstellen, dass es für mich sehr wohl von Interesse ist.”
    Sie sah ihn kurz an und war sich nicht sicher, ob er sich über sie lustig machte.
    “Ich habe niemandem etwas über die Sache erzählt”, sagte sie steif.
    “Außer den Behörden”, erwiderte er. Er schien tatsächlich zu glauben, dass er einen Scherz gemacht hatte.
    “Glaubst du, dass ich das lustig finde?”, fuhr sie ihn an. “Offenbar, denn …” Sie schluckte schwer und zupfte an der Stoffserviette auf ihrem Schoß. Er hatte ein verachtenswertes Verbrechen begangen und fand es auch noch lustig? Das verwirrte sie beinahe mehr als das, was er getan hatte.
    “Ich bitte um Entschuldigung”, murmelte Christian.
    Sie nickte besänftigt. “Ich habe nichts gesagt, das musst du mir glauben. Zu
niemandem.”
    Er neigte den Kopf. “Ich danke dir.”
    Sie wollte seinen Dank nicht.
    Zögernd fügte er dann hinzu: “Du bist eine sehr schöne Frau.” Sein Blick war einen Moment lang so eindringlich, dass sie verlegen wurde.
    “Komplimente werden mich nicht dazu bringen, meine Meinung zu ändern, Christian”, beteuerte sie. Diese ganze Unterhaltung war peinlich und beunruhigend. “Ich weiß, was für ein Mann du bist … inzwischen. Ich habe mich anfänglich von dir zum Narren halten lassen – aber jetzt nicht mehr.”
    “Egal, was du von mir denkst, Colette – ich meinte es ernst.”
    “Sei nicht albern.” Sie errötete und funkelte ihn an.
    “Schon gut, schon gut.” Er hob beschwichtigend die Hand. “Ich glaube, ich habe dich gefragt, ob du dich mit diesem Freund deines Mannes treffen willst.”
    “Und ich glaube, dass ich geantwortet habe, dass es dich nichts angeht.”
    “Das hast du”, erwiderte er. “Aber ich frage dich noch einmal, und zwar nicht aus dem Grund, den du annimmst.”
    “Was sollte es dich kümmern?” Sie erwiderte seinen Blick. “Und welchen berechtigten Grund könntest du haben, mich das zu fragen?”
    Er runzelte die Stirn. “Bitte, beantworte einfach meine Frage. Ja oder Nein?”
    Sie ahnte, dass er das Thema nicht fallen lassen würde, bis sie ihm geantwortet hatte. “Steve und ich haben ein paarmal telefoniert”, sagte sie.
    “Du bist also noch nicht mit ihm ausgegangen?”
    “Noch nicht, aber das wird sich bald ändern. Ich bin nächste Woche mit ihm verabredet.” Sie verstand nicht, warum er das wissen wollte.

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