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Farben der Sehnsucht

Titel: Farben der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaugth
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Überzeugung gewesen, daß Noah vergeben und vergessen und alle Schwierigkeiten sich in Nichts auflösen würden, sobald sie ihm gegenüberstand. Aber Sloan glaubte nicht daran. Sie befand sich schließlich nicht in einem Märchen. Die Wahrheit war, daß sie ihn von ganzem Herzen liebte, aber ihm nichts anderes eingebracht hatte als eine öffentliche Demütigung. Die Wahrheit war auch, daß Noah niemals gesagt hatte, daß er sie liebte, und daß er überdies nicht an die Ehe glaubte und keine Kinder wollte. Als würden all diese Hindernisse nicht schon genügen, kamen sie auch noch aus zwei vollkommen verschiedenen Welten... Alles was sie sich nun erhoffen konnte, war ein letztes, aufrichtiges Gespräch und vielleicht, eines Tages, seine Vergebung.
    Immer noch zögernd, doch entschlossen, es hinter sich zu bringen, machte sie einen Schritt auf ihn zu. Er wandte ihr nach wie vor den Rücken zu und hatte die Hände in den Hosentaschen vergraben, und sein Kopf war leicht zur Seite geneigt, als sei er völlig in Gedankenversunken. »Ich möchte dir gerne Lebewohl sagen, Noah«, sagte Sloan endlich leise.
    Sein Körper hatte sich beim Klang ihrer Stimme unwillkürlich angespannt, doch als er sich nun langsam zu ihr umwandte, gelang es ihr nicht, den rätselhaften Ausdruck in seinem Gesicht zu deuten.
    »Ich bin gekommen, um dir zu sagen, daß es mir leid tut. Natürlich weiß ich, daß es sehr lange dauern wird, bis du mir vergeben kannst.« Sloan schwieg kurz und sah ihn an. In ihren Augen lag die inständige Bitte, ihr zu glauben und das, was sie ihm zu sagen hatte, zu verstehen. »Ich mache dir keinen Vorwurf, daß du mir gegenüber so fühlst. Doch glaub mir bitte: Ich wollte dir mehr als einmal die Wahrheit sagen, aber Paul hat mich daran gehindert. Er hatte Angst, daß du Carter warnen würdest.« Sie versuchte, das Zittern in ihrer Stimme zu unterdrücken, und atmete tief durch. »Ich hätte trotzdem meinem Herzen folgen und dir alles sagen sollen. Aber auf gewisse Weise ist es auch besser, daß die Sache mit uns so schnell zu Ende gegangen ist. Es wäre niemals gutgegangen.«
    Noah brach zum ersten Mal sein Schweigen. »Glaubst du das wirklich?«
    »Ja.« Sie machte eine weit ausholende Geste in das elegante Schlafzimmer. »Du bist du ... und ich... bin ich.«
    »Das war immer ein großes Problem für uns«, sagte er, ohne eine Miene zu verziehen.
    Sloan bemerkte die feine Ironie in seiner Stimme nicht. »Ja, ich weiß. Es hat mich aber nicht daran gehindert, mich mit jedem Tag mehr in dich zu verlieben. So sehr, daß ich gern deine Frau geworden wäre, obwohl ich genau wußte, daß du nie mehr heiraten willst.«
    »Ich verstehe.«
    »Ich liebe Kinder«, sagte sie schmerzlich. Die Tränen waren ihr in die Augen getreten, so daß sie ihn nur noch verschwommen sehen konnte.
    Ohne den Blick von ihr zu wenden, beugte sich Noah hinunter zum Bett und schlug die Bettdecke zurück.
    »Und du willst keine Kinder...«
    Er löste den Knopf an seinem Hemdkragen.
    »Ich hätte ein Baby von dir gewollt.«
    Er öffnete einen weiteren Knopf, und einen weiteren...



Epilog
    Jeder Tisch in dem exklusiven Restaurant in Palm Beach war voll besetzt, und in der Bar sowie in der Eingangshalle warteten noch weitere Gäste auf einen Platz.
    Als das Telefon klingelte, ging der Oberkellner namens Roland hinaus an den Empfang, um den Hörer abzunehmen. »Verzeihung, wen möchten Sie sprechen, bitte?« fragte er und legte eine Hand auf sein freies Ohr, da er wegen des Stimmengewirrs kein Wort verstehen konnte. »Ja, die Party der Maitlands findet hier statt... Gut, ich werde sie sofort rufen.«
    Roland war neu im Remington Grill. Er mußte erst auf seiner Liste den Tisch heraussuchen, den die Maitlands reserviert hatten, und sich dann umständlich einen Weg in den hinteren Teil des Restaurants bahnen.
    Dort saßen drei Frauen an einer langen Tafel nebeneinander: Die erste war eine hinreißende Blonde, die etwa Anfang Dreißig sein mochte; die zweite war eine ebenfalls blonde und elegant gekleidete Frau von Ende Vierzig, die aussah, als könnte sie die Mutter der anderen Frau sein; die dritte hingegen war ein dunkelhaariges junges Mädchen in empörender Aufmachung, das so gar nicht zu den beiden anderen Frauen im besondern und zu der exklusiven Kundschaft des Remington Grill im allgemeinen passen wollte.
    Roland hatte keine Ahnung, welche der drei offensichtlich äußerst gutgelaunten Frauen am Telefon verlangt wurde. »Entschuldigen Sie

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