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Farben der Sehnsucht

Titel: Farben der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaugth
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veranlaßte Sloan, völlig überrascht herumzufahren. »Wir können leider nicht so lange bleiben«, fuhr Courtney fort, während sie Paris entgegenwirbelte und ihr einen Kuß auf die Wange drückte. »Cooler Verband, Paris.«
    Sloan blickte an dem Mädchen vorbei zu Douglas, der freudig grinste und seine Arme ausbreitete. Immer noch mißtrauisch, aber auch unendlich erleichtert, stand sie auf, ging ihm entgegen und umarmte ihn herzlich. Er ergriff die Gelegenheit, um sie zur Seite zu nehmen und ihr zuzuflüstern: »Courtney wird dich und Paul zu Noah bringen. Geh mit ihr. Wenn du noch länger wartest, wird Noah nicht mehr da sein. Er will Palm Beach in ein paar Stunden verlassen.« Damit entzog er sich ihrer Umarmung und warf eine Blick über ihre Schulter, da irgend etwas im Raum seine ungeteilte Aufmerksamkeit erregt zu haben schien. »Wer in aller Welt ist denn das?«
    Sloan war so aufgeregt und hatte es plötzlich so eilig, daß sie ihre Mutter für einen Moment entgeistert anstarrte, bevor sie seine Frage beantworten konnte. »Meine Mutter. Möchtest du sie kennenlernen?«
    »Meine Liebe«, sagte er, während langsam ein Lächeln sein Gesicht erhellte, »es gibt nichts, das ich lieber täte.«

54
    Noah verstaute den letzten Papierstapel in seiner Aktentasche und trug sie hinunter in die Eingangshalle, wo seine Koffer schon bereitstanden, um vom Chauffeur in den Wagen geladen zu werden.
    Dann stand er eine Weile nur versonnen da, die Hände in den Hosentaschen vergraben, und sah sich ein letztes Mal um. Er hatte dieses Haus selbst entworfen. Er liebte alles an ihm, die weichen und großzügigen Formen der Zimmer, die hohen Decken und die herrliche Aussicht. Dennoch war er froh, daß er dem Haus für eine Weile den Rücken kehrte. Wo immer er auch hinging in diesem Haus, folgten ihm die Erinnerungen an Sloan und an die beschämende Leidenschaft, die er für diese Frau empfunden hatte. Kein Zimmer, keine Treppe, kein noch so entfernter Winkel, den er nicht mit ihr in Verbindung gebracht hätte.
    Er warf einen Blick ins Wohnzimmer und sah Sloan auf dem Sofa sitzen und sich Sorgen um ihre bevorstehende Verhaftung machen.
    Langsam und nachdenklich wanderte er über die peinlich sauberen Parkettböden von Zimmer zu Zimmer.
    Er trat in die Küche und sah Sloan am Herd stehen und ein spätabendliches Omelett braten. »Wer nicht beim Kochen hilft, bekommt auch nichts zu essen«, hatte sie ihn gewarnt.
    »Gib mir eine Aufgabe, und zwar eine möglichst schwierige.«
    Sie hatte ihm eine grüne Paprikaschote und ein Messer gereicht.
    »Ich hatte etwas Männlicheres im Sinn«, hatte er im Scherz gesagt, und da hatte sie ihm eine Zwiebel ausgehändigt.
    Danach öffnete Noah die Gartentür und ging hinaus auf die Terrasse, wo er sich wehmütig umsah. Zu seiner Linken stand der Tisch mit dem Sonnenschirm, an dem sie zum ersten Mal mit Courtney, Douglas und ihm selbst gefrühstückt hatte. Courtney hatte sie über den Abend zuvor ausgefragt, als sie Noah einen Korb gegeben hatte, und Sloan war schließlich in ein ansteckendes Lachen ausgebrochen. »Ich habe keine Ahnung, wie man flirtet... Wenn ich ein Handy bei mir gehabt hätte, hätte ich glatt meine Freundin Sara von der Tanzfläche aus angerufen und sie gefragt, was ich sagen soll.«
    Noah wandte den Blick vom Tisch und sah zum Strand hinunter. Sie war spät in der Nacht nach ihrer Party noch zu ihm gekommen und dort im Sand gestanden, und mit ihren Sandalen in der Hand hatte sie wie ein barfüßiger Engel ausgesehen. »Was... was solche Beziehungen betrifft... Ich hatte nicht, was du ... oder was andere Leute viel Erfahrung nennen würden. Tatsächlich hatte ich nur zwei solche Beziehungen.«
    »Nur zwei? Wie schade. Darf ich hoffen, daß sie beide sehr kurz und völlig bedeutungslos waren?«
    »Ja«, hatte sie geflüstert, während sie ihre Hand auf seine Wange legte. »Extrem kurz und ganz und gar bedeutungslos.«
    Sie waren in jener Nacht schließlich auf der Gartenliege gelandet, die dort unten stand, und er war sich vorgekommen wie ein Teenager in seiner ersten Liebesnacht.
    Er ging ein paar Stufen hinunter und blickte aufs Meer hinaus. In der Nacht, als Edith gestorben war, war er mit ihr über diesen Strand gegangen. Er hatte sie so vermißt, daß er es in Miami nicht ausgehalten hatte und früher zurückgekommen war. Nachdem sie zusammen gekocht und gegessen hatten, hatte er sie wieder nach Hause begleitet. » Ich bin verrückt nach dir.« Eigentlich hatte er sagen

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