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Farmer, Philip Jose - Flusswelt 01

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 01

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Flusswelt der Zeit
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dem Gesicht geschnitten, sondern hatte auch noch eine ähnliche Stimme wie seine Karin. Allem Anschein nach waren die beiden sehr glücklich miteinander.
    Dann, mitten in der Nacht, während der obligatorische Frühmorgenregen auf den Planeten niederprasselte, wurde Burton durch ein lautes Geräusch aus dem Schlaf gerissen.
    Zunächst hielt er es für einen Schrei, aber sobald er wacher wurde, stellte er fest, daß es die krachende Explosion eines Donnerschlages gewesen war, dem augenblicklich ein greller Blitz folgte. Burton schloß die Augen wieder.
    Er riß sie sofort wieder auf. In einer der umliegenden Hütten hatte ein Frau geschrieen.
    Er sprang auf, öffnete die Bambustür und steckte den Kopf hinaus. Der kalte Regen klatschte gegen sein Gesicht. Abgesehen von den westlichen Bergen, über denen ununterbrochen Blitze zuckten, war es dunkel. Ein unerwarteter Einschlag in nächster Nähe betäubte Burton fast. Dennoch gelang es ihm, in dem geisterhaft aufblitzenden Licht vor Görings Hütte zwei weiße Gestalten auszumachen. Der Deutsche hatte die Hände um die Kehle seiner Frau gelegt, die ihrerseits seine Unterarme umklammerte und sich zu befreien versuchte.
    Burton eilte hinaus, rutschte auf dem nassen Gras aus und fiel auf die Nase.
    Im gleichen Moment, in dem er sich wieder aufrichtete, beleuchtete ein weiterer Blitz die Szenerie und zeigte ihm, daß die Walküre auf dem Boden kniete, den Oberkörper nach hinten gebeugt, während Göring mit verzerrten Gesichtszügen über ihr stand. Collop, nur mit einem Handtuch bekleidet, kam aus seiner Hütte. Burton, der immer noch keinen Ton von sich gegeben hatte, begann wieder zu laufen. Aber Göring war verschwunden. Burton kniete sich neben Karla auf den Boden, lauschte nach ihrem Herzschlag und stellte fest, daß er zu spät gekommen war. Erneut zuckte ein Blitz und beleuchtete das Gesicht der Frau. Ihr Mund klaffte auf, die Augen schienen aus den Höhlen zu springen.
    Burton stand auf und schrie: »Göring! Wo sind Sie?«
    Irgend etwas knallte von hinten gegen seinen Kopf. Er stürzte zu Boden.
    Halb bewußtlos versuchte er, sich mit Hilfe der Hände auf die Knie zu erheben. Ein weiterer Schlag. Burton verlor erneut das Gleichgewicht. Sein Geist war benebelt, aber aus irgendeinem Impuls heraus schaffte er es, sich beiseite zu rollen und schützend die Arme vor den Kopf zu heben. Im Schein des nächsten Blitzes sah er die Gestalt Görings genau über sich. Das Gesicht des Mannes drückte nackten Wahnsinn aus. Er hielt eine schwere Keule in der Hand.
    Dann kehrte die Dunkelheit zurück. Etwas Helles stürzte sich von hinten auf Görings Rücken. Beide Gestalten gingen zu Boden und wälzten sich neben ihm hin und her. Sie fauchten wie zwei ineinander verkrallte Wildkatzen.
    Taumelnd kam Burton wieder auf die Beine. Ehe er sich versah, fiel er erneut hin, denn es war Göring offensichtlich gelungen, den Angreifer abzuschütteln und von sich zu schleudern. Burton stand wieder auf, während Collop ein zweites Mal zum Angriff überging. Ein lautes Knirschen ließ Burton zusammenfahren. Er sah, wie Collop zusammensackte, und versuchte auf Göring zuzulaufen, aber die Beine versagten ihm den Dienst. In einem weiten Winkel führten sie ihn an Göring vorbei. Wieder zuckte es am Himmel. Im Schein des Lichts sah Burton Göring wie in einer Momentaufnahme vor sich stehen. Er war gerade im Begriff, mit seiner Keule zu einem mörderischen Schlag auszuholen.
    Als der Knüppel ihn traf, meinte Burton deutlich fühlen zu können, wie sein Arm taub wurde. Nicht nur die Beine, auch der linke Arm versagte ihm nun den Gehorsam. Dessen ungeachtet ballte er die rechte Hand zur Faust und versuchte Göring zu treffen. Wieder erklang das häßliche Knirschen. Seine Rippen fühlten sich plötzlich an, als seien sie aus ihrer Aufhängung gerissen worden und schickten sich an, die Lunge zu durchbohren. Er schnappte verzweifelt nach Luft und fand sich erneut auf dem feuchten Gras liegend wieder.
    Irgend etwas fiel neben ihm zu Boden. Trotz der schrecklichen Schmerzen streckte Burton die Hand danach aus. Es war die Keule; Göring mußte sie fallen gelassen haben. Zitternd und unter jedem Atemzug schmerzhaft zusammenzuckend, richtete Burton sich auf. Wo steckte der Verrückte? Vor seinen Augen tanzten zwei Schatten, verschmolzen ineinander und teilten sich. Die Hütte! Er sah sie doppelt. Er fragte sich, ob er ernsthafte Gehirnschäden zurückbehalten würde, vergaß den Gedanken jedoch im

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