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Farmer, Philip José - Flusswelt 04

Farmer, Philip José - Flusswelt 04

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das magische Labyrinth
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»aber ich möchte nicht versäumen, dich darauf hinzuweisen, daß wir jetzt alle an den gleichen Ort gehen. Wenn er sich als der Himmel entpuppt, werden wir mit dir zusammen da sein. Wenn es jedoch die Hölle ist…«
    »Sag nicht so etwas, Mann! Das ist respektlos!«
    Burton seufzte. Im großen und ganzen war sie ja gesund. Aber sie war eine religiöse Fanatikerin, die es nicht nur fertig brachte, die Tatsachen des Lebens zu ignorieren, sondern auch die ihrem Glauben anhaftenden Widersprüche. Was dies anging, ähnelte sie seiner Frau Isabel, einer frommen Katholikin, die es geschafft hatte, nebenbei auch noch den Spiritualismus ernst zu nehmen. Abgesehen von ihren Versuchen, ihn und seine Gefährten während der nicht ungefährlichen Reise zum wahren Glauben zu bekehren, hatte die Gesegnete Croomes sich jedoch als stark, ausdauernd, anspruchslos und hilfreich erwiesen.
    Durch die Toröffnung konnte Burton den graumetallenen Korridor erkennen, den Paheri beschrieben hatte. Seine dort zusammengebrochenen Kameraden waren jedoch nirgendwo zu erblicken. Paheri war zu furchtsam gewesen, um den anderen zu folgen. Er war im Boot geblieben. Als Echnaton und die anderen umgefallen waren, hatte sich das Tor ebenso lautlos wieder geschlossen, wie es sich geöffnet hatte. Da es Paheri nicht gelungen war, die Höhle wiederzufinden, war er mit dem Boot auf einen der Wasserfälle zugefahren und später an einem fernen Flußufer wieder zu sich gekommen. Aber mit den Wiedererweckungen war nun Schluß.
    Burton öffnete seine Pistolentasche.
    »Ich gehe als erster«, sagte er.
    Er trat über die Schwelle. Ein Luftzug wärmte sein Gesicht und seine Hände. Das Licht warf keine Schatten und schien direkt aus den Wänden, dem Boden und der Decke zu kommen. Am Ende des Korridors befand sich eine geschlossene Tür. Dicke, runde Metallstangen von grauer Farbe hatten die Eingangstür geöffnet. Sie verschwanden in einem gleichfarbenen Metallwürfel, der eineinhalb Meter hoch war und ein Teil des Bodens zu sein schien. Burton konnte weder Nieten noch Bolzen erkennen, die ihn hielten.
    Er wartete, bis Alice, Aphra, Nur und de Marbot eingetreten waren, sagte ihnen, daß sie sich nicht mehr als drei Meter vom Eingang entfernen sollten, und rief den anderen zu: »Bringt das kleine Boot mit rein!«
    »Warum?« fragte Tai-Peng.
    »Wir klemmen es zwischen das Tor. Vielleicht können wir so verhindern, daß es sich wieder schließt.«
    »Das Tor wird es zerquetschen«, sagte Alice.
    »Das bezweifle ich. Das Boot besteht aus dem gleichen Material wie die Gräle und der Turm.«
    »Es sieht aber trotzdem sehr zerbrechlich aus.«
    »Auch die Gräle bestehen aus einem sehr dünnen Material«, sagte Burton. »Die Ingenieure in Parolando haben versucht, sie zu sprengen, sie mit Riesengewichten zu zermalmen und mit Preßlufthämmern zu durchbohren. Sie haben nicht den geringsten Erfolg dabei gehabt.«
    Das Korridorlicht beleuchtete die Gesichter der Männer im Boot. Einige von ihnen schauten überrascht, andere schienen erleichtert zu sein oder zeigten gar keine Emotionen. Es war unmöglich, an ihrem Gesichtsausdruck zu erkennen, hinter wem sich X verbarg.
    Außer Tai-Peng hatte ihm niemand eine Frage gestellt, aber das mußte nichts besagen: Der Bursche erkundigte sich immer nach seinen Motiven.
    Mit vereinten Kräften wurde das Boot aus dem Wasser gezogen und zur Hälfte in den Eingang gehievt. Es war gerade schmal genug, um für sie, die ihre Habseligkeiten und Nahrungsbüchsen hineinschleppten, genügend Raum für einen Durchgang zu lassen.
    Als die anderen nacheinander hereinkamen, ging Burton etwas zurück. Er zog seine Pistole und wies Alice an, es ihm gleichzutun. Als die anderen die auf sie gerichteten Waffen sahen, waren sie natürlich erstaunt. Noch mehr Erstaunen zeigten sie allerdings, als Burton ihnen befahl, die Hände hochzunehmen.
    »Du bist X«, sagte Frigate.
    Burton lachte meckernd.
    »Natürlich bin ich es nicht! Aber ich werde ihn jetzt entlarven!«

45
    »Offenbar verdächtigst du außer Alice jeden von uns, X zu sein«, sagte Nur el-Musafir.
    »Nein«, erwiderte Burton, »einige von euch können ebenso gut Agenten sein. Wenn es stimmt, gebt euch zu erkennen. Aber ich habe die Ethiker bei einer ihrer Versammlungen gesehen. Unter uns befinden sich nur zwei, die in ihrem Aussehen jener Person entsprechen, die ich für X halte!«
    Er wartete. Wenn sich unter seinen Leuten Agenten befanden, schien keiner bereit zu sein, seine Identität

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