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Farmer, Philip José - Flusswelt 04

Farmer, Philip José - Flusswelt 04

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das magische Labyrinth
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Gefühle einander bekämpften?
    Er würde sie im Auge behalten müssen. Er mußte sichergehen, daß keiner von ihnen etwas versuchte, das er hinterher bereute.
    Burton trank einen Schluck Wein und sagte: »Seid ihr damit einverstanden, daß wir ins Tal zurückkehren? Wer dafür ist, hebe bitte die Hand.«
    Außer Tom Turpin hoben alle die Hand. Als sie ihn mit durchdringenden Blicken ansahen, grinste er und tat es ihnen gleich.
    »Ich dachte daran, wie verdammt gut ich es mir hier hätte gehen lassen können. Aber ich will auch nicht hier bleiben. Mann, ich könnte damit nicht fertig werden. Nur… Ich frage mich, ob Loga etwas dagegen hätte, wenn ich eins von den Pianos mitnähme.«
    Alice brach in Tränen aus.
    »All die Seelen! Ich dachte, ich hätte eine Antwort gefunden, aber…«
    Auf der Wand leuchtete ein Bildschirm auf. Logas Gesicht erschien. Er lächelte.
    »Kommt her!« rief er und lachte. »Kommt her!« Und er lachte erneut. »Der Hauptteil des Computers hat nachgegeben! Ich habe gerade eine Nachricht vom anderen erhalten! Alice, du hattest recht! Oh, wie recht du hattest!«
    Sie eilten in den Kontrollraum und versammelten sich um den Ethiker. Auf dem Bildschirm leuchteten Symbole auf, die Kooperationsbereitschaft signalisierten.
    Burton und die anderen schrieen vor Begeisterung auf, umarmten sich, sprangen von der Plattform aus zu Boden und führten einen Tanz auf.
    Eine Weile später bat Loga lautstark um Aufmerksamkeit und sagte: »Denkt daran, daß der Computer noch immer im Sterben liegt! Aber er hat mir die Erlaubnis gegeben, das Modul zu ersetzen. Ich muß mich sofort auf den Weg machen.«
    Es wäre eine reine Ironie des Schicksals, dachte Burton, wenn der Computer stirbt, bevor Loga ihn erreicht.
    Zehn Minuten später – sie warteten im Speisesaal auf seinen Anruf – erschien Logas lächelndes Gesicht auf dem Wandbildschirm.
    »Es ist vollbracht! Es ist vollbracht! Ich habe den Befehl gegeben, sofort mit der Wiedererweckung zu beginnen!«
    Erneut ließen sie einander hochleben und umarmten sich. Turpin setzte sich an das Piano und spielte den >St. Louis Rag<.
    Alice sang: »So lang der Fluß auch war, wir sind bis an sein Ende gefahren.« Ihre großen, dunklen Augen funkelten wie blitzblanke neue Videoschirme. Ihr ganzer Körper strahlte Freude aus. Nie zuvor hatte sie so hübsch ausgesehen.
    »Ja«, sagte Burton und küßte sie, »auch wenn wir an den Fluß zurückkehren müssen – es macht uns nichts mehr aus.«
    Wie seltsam und unvorhersehbar! Die Welt war nicht von mächtigen Herrschern, Staatsmännern, Mystikern, Heiligen, Propheten und irgendwelchen heiligen Schriften gerettet worden, sondern von einem introvertierten, exzentrischen Autor, der mathematische Schriften und Kinderbücher verfaßt hatte, und dem Kind, dem er seine Inspirationen verdankte.
    Das kleine Mädchen, aus dem eine Frau geworden war, die träumerische Alice, hatte den Unsinn, den Dodgson ihr zu Ehren zu Papier gebracht hatte, als Nicht-Unsinn erkannt und war in gleichermaßen verdrehter Weise auf einen Gedanken gekommen, den vor ihr niemand gehabt hatte. Sie hatte achtzehn Milliarden Seelen und eine Welt gerettet.
    Während ihn dieser Gedanke beschäftigte, warf Burton einen zufälligen Blick zur Tür. Frigate war plötzlich herumgewirbelt und hatte sich, dabei allerlei unverständliches Zeug murmelnd, an den Ausgang begeben. Nun kam er stirnrunzelnd zurück.
    Burton ließ Alice los und ging ihm entgegen.
    »Ist irgendwas los?«
    Frigates Stirnrunzeln löste sich in einem Lächeln auf.
    »Nein. Ich dachte, ich hätte Schritte auf dem Korridor gehört. Ich habe nachgesehen, aber es war niemand da. Muß wohl Einbildung gewesen sein.«

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