Federzirkel 02 - Verführung und Hingabe
nach, sich umzudrehen, und sah einen Typen, der mitten auf der Straße stand und zu ihr sah. Noch niemals hatte sie eine dermaßen intensive Angst verspürt, alles in ihr warnte sie vor einer Gefahr. Endlich erblickte sie ihr Auto, das sie in einer verlassenen Seitenstraße geparkt hatte, und betätigte den Schlüssel. Erleichtert saß sie im Trockenen, verriegelte die Türen, legte den ersten Gang ein und schoss aus der Parklücke. Nach einigen Hundert Metern hörte sie auf, ständig in den Rückspiegel zu sehen. Niemand folgte ihr. Sie lachte hysterisch und schalt sich für ihre Reaktion. Wahrscheinlich war der Typ auf dem Weg zu seinem Wagen gewesen und kein Serienkiller. Um den Tag nicht ganz abzuschreiben, würde sie duschen und es sich mit einer Tafel Schokolade vor dem Fernseher bequem machen. Die Erinnerung an Dean würde sie erst am Freitag hervorkramen, und sich bis dahin diszipliniert verbieten, auch nur den Schnipsel eines Gedankens an ihn zu verschwenden.
Sah Clive Owen ihm nicht ähnlich? Gebannt starrte Kim nach der Dusche auf King Arthur, während ein Stück Schokolade in ihrem Mund zerschmolz.
Kapitel 4
Über die Stirn wischend, schob Kim die leere Schubkarre in die Sattelkammer zurück. Erschöpfung presste auf ihre Schultern. Heute Morgen hatte sie im Pferdeasyl Golden Melody geholfen und unzählige Boxen ausgemistet. Poppy, die Besitzerin, war für jede Hilfe oder Spende dankbar.
Es nutzte nichts, die Arbeit im eigenen Stall erledigte sich nicht von allein. Es herrschte ein dämmriges Licht. Silk und Velvet genossen ein paar Sonnenstrahlen auf der Weide. Tagsüber konnten sie nach draußen gehen, wann sie wollten. Sie nahm die Mistgabel in die Hand und verteilte frisches Stroh in der großen Box, als ein Schatten im Stalltor sie aus der Tätigkeit riss.
Das Gegenlicht hinderte sie daran, ihn sofort zu erkennen, doch nach wenigen Schritten gab es keinen Zweifel mehr.
Er war es, Dean.
Ihm den Rücken zudrehend, fuhr sie fort, die Streu in der Box zu verteilen, war sich bewusst, dass ihr Benehmen kindisch wirkte.
Er blieb hinter ihr stehen und umfasste ihre Schultern, sodass die Hitze seiner Berührung durch das T-Shirt sickerte.
„Wenn du meine Schiava wärst, würde ich dich über den nächstbesten Strohballen legen und dir ordentlich den nackten Arsch versohlen.“ Er sagte die Worte ruhig und mit einer Endgültigkeit, die sie die Luft anhalten ließ. Er bemerkte es, das verriet ihr sein maskulines Lachen. „Aber ich weiß, du wirst mir in der Woche genügend Gelegenheiten bieten, dich ausgiebig zu züchtigen, ganz so, wie es mir in den Sinn kommt.“
Ihr fiel fast die Mistgabel aus der Hand, und er drehte sie mit einem Ruck um. Sein intensiver Blick bohrte sich in ihren, sodass ihr Herz Purzelbäume schlug, obwohl sie alles versuchte, um es zu unterdrücken.
„Du bist dir sehr sicher, dass ich am Freitag bei euch auftauche.“ Sie funkelte ihn an. „Und dass du mich in meinem eigenen Stall ohne meine Einwilligung über einen Strohballen legst, um mir den Arsch zu versohlen“, sie machte eine Pause, denn sie ahnte die Gefahr, in der sie sich befand, sprach schließlich aber dennoch weiter, „das kannst du gleich vergessen.“
„Ist das so? Wer sollte mich aufhalten?“ Sein Jagdinstinkt erwachte, sie sah es in dem Funkeln seiner Augen, in dem kaum merklichen Anspannen seiner Muskeln. Vorsichtshalber trat sie einen Schritt nach hinten. Das Funkeln nahm zu. Sie umklammerte die Mistgabel wie eine Waffe, und schon packte er ihr Handgelenk und drückte zu, bis sie loslassen musste.
„Dieser Stall bietet ungeahnte Möglichkeiten.“ Er zog sie dicht zu sich, griff in ihre Haare und zog ihren Kopf zurück, raubte ihr das Gleichgewicht. Seine Bewegungen waren geschickt, wahrscheinlich hatte er unzählige Frauen auf diese Weise überwältigt.
„Wenn du mich abstoßend findest, Kim, wieso reagiert dein Körper dermaßen nervös? Nur die Vorstellung, dass ich dir Lustschmerz zufüge, erregt dich. Ein paar Schläge und du wüsstest es.“
„Dein übergroßes Ego stinkt wie der Misthaufen hinter dem Stall.“
„Besser als das Ego einer Kirchenmaus.“ Er lachte weich. „Was habt ihr Frauen immer mit meinem Ego.“
Bevor sie eine Antwort zischen konnte, zog er ihren Kopf weiter zurück, brachte sie vollkommen aus der Balance und drückte sie ins frische Stroh. Er schenkte ihr keine Gelegenheit, sich zu wehren, sondern drehte sie blitzschnell auf den Bauch, amüsierte sich
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