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Sternenschweif 34 - Himmelsfreunde

Sternenschweif 34 - Himmelsfreunde

Titel: Sternenschweif 34 - Himmelsfreunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Chapman
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    Durch das offene Fenster wehte klare Nachtluft herein. Laura Foster lauschte in die Dunkelheit. Vor einer Weile waren ihre Eltern schlafen gegangen, kein Geräusch war mehr zu hören. Laura schlug ihre Bettdecke zurück und stand leise auf. Flink schlüpfte sie in Jeans und T-Shirt und zog sich noch eine Kapuzenjacke über. Die Sommernächte waren zurzeit zwar recht warm, doch beim Fliegen ging ein kühler Wind. Das wusste sie. Schon unzählige Male war sie nachts mit Sternenschweif durch die Lüfte geflogen und immer wieder war es einzigartig. Sternenschweif war ein unscheinbares graues Pony. Doch er und Laura hatten ein ganz besonderes Geheimnis. Wenn Laura einen Zauberspruch sagte, verwandelte Sternenschweif sich in ein wunderschönes Einhorn mit magischen Kräften. Zusammen hatten sie schon vielen Tieren und Menschen in Not geholfen.
    Seit Laura zur Hüterin der Einhorngeheimnisse ernannt worden war, konnte sie auch Einhornfreunden beistehen. Außer den Einhörnern und ihren Freunden durfte aber niemand wissen, dass Sternenschweif ein Einhorn war. Nicht einmal Lauras Familie war eingeweiht. Daher verwandelte sie ihn fast nur nachts. So wie heute.
    Laura huschte die Treppe hinunter und schlüpfte durch die Hintertür ins Freie. Sie musste sich keine Sorgen machen, wenn sie in der Nacht mit Sternenschweif unterwegs war, denn seine Zauberkräfte beschützten sie. Zum Beispiel konnten sie in einer magischen Seifenblase sicher weiterfliegen, falls sie von einem Unwetter überrascht wurden. Sein Horn half ihnen außerdem, dass sie sich niemals im Dunkeln verirrten.
    Als sie die Stalltür öffnete, schaute Sternenschweif ihr mit gespitzten Ohren entgegen. „Na, mein Kleiner“, sagte Laura und gab ihm einen Kuss auf die Nase. Sternenschweif wieherte leise und schmiegte seinen Kopf an ihre Schulter. Offensichtlich hatte er sie schon sehnsüchtig erwartet. Laura führte ihn ausdem Stall heraus zum Rand seiner Koppel und sprach im Schutz der Bäume den Verwandlungszauber:
    „Silberstern, Silberstern,
    hoch am Himmel, bist so fern.
    Funkelst hell und voller Macht,
    brichst den Bann noch heute Nacht.
    Lass dies Pony grau und klein
    endlich doch ein Einhorn sein.“
    Ein heller violetter Blitz leuchtete auf und Sekunden später war aus dem grauen Pony ein wunderschönes weißes Einhorn geworden, dessen Mähne seidig glänzte. Laura umarmte ihn liebevoll.
    „Was für eine fantastische Nacht! Ich kann es kaum erwarten, mit dir loszufliegen“, riefSternenschweif. Als Einhorn konnte er sprechen. Aber auch als Pony verstand er jedes Wort, das Laura zu ihm sagte.
    „Dann lass uns keine Zeit vertrödeln!“ Laura lachte und schwang sich auf seinen Rücken. Mit einem gewaltigen Satz galoppierte Sternenschweif in die Luft empor.
    „Soll ich zur Lichtung fliegen?“, fragte er. Die geheime Lichtung war ein magischer Ort, sicher versteckt im Wald.
    „Ja“, antwortete Laura. „Grace wollte heute mit Nachtwind vorbeikommen. Sie ist seit gestern aus dem Urlaub zurück. Drei Wochen lang war sie bei ihrer Tante im Süden, über 800 Kilometer von hier entfernt.“ Grace lebte mit ihrer Mutter auf dem Reiterhof Apfelhain. Ihr eigenes Pony hieß Nachtwind und warauch ein Einhorn. Als sie erfahren hatte, dass es Einhörner wirklich gab, war Nachtwind noch ein Fohlen gewesen. Deshalb dachte sie zunächst, Nachtwinds Mutter sei ein Einhorn. Wie groß war die Überraschung dann gewesen, als sie zum ersten Mal den Verwandlungszauber gesprochen hatte und sich stattdessen Nachtwind in ein Einhorn verwandelte. Seitdem hatten sie jede freie Minute miteinander verbracht. Graces Urlaub war ihre erste Trennung überhaupt.
    „Ich glaube, Nachtwind hat Grace ganz schön vermisst“, sagte Laura.
    „Verständlich“, nickte Sternenschweif. „Ehrlich gesagt bin ich ziemlich froh, dass du noch nie ohne mich weggefahren bist. Ich würde mich sonst sehr einsam fühlen.“
    Laura beugte sich nach vorne und schlang ihre Arme um seinen Hals. „Ich würde dich nie allein lassen“, sagte sie aus tiefstem Herzen. Sternenschweif machte einen freudigen Satz. „Und ich dich auch nicht“, erwiderte er gut gelaunt.
    Nach einer Weile landeten sie elegant auf der geheimen Lichtung. Grillen zirpten und einige Glühwürmchen tanzten durch die Dunkelheit. Die violetten Mondblumen verbreiteten einen zauberhaften Duft.
    „Hier ist es doch einfach am schönsten“, sagte Laura zufrieden und ließ den Blick über die saftig grüne Wiese schweifen. „Grace und

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