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Feindgebiet

Titel: Feindgebiet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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Tahn nicht wussten, war, dass diese Flottille schon vor vielen Monaten in einem ganz anderen Sternhaufen von einer Imperialen Schlachtflotte in einen Hinterhalt gelockt worden war. Ihre Hilferufe waren neutralisiert worden, und kein einziger von ihnen hatte je einen Tahn-Planeten erreicht. Für die Tahn war diese Flottille ganz einfach verschwunden und vollbrachte wahrscheinlich an irgendeinem Ort unglaublich heroische Taten.
    Die zerschossenen Schiffe waren eingesammelt worden, und abgebrühte Bergungstrupps hatten die Innenräume gesäubert.
    Sodann hatte man diesen Zerstörern abgeschirmte Generatoren und Com-Frequenzen sowie hochempfindliche Sensoren eingebaut und sie ein Stück hinter Durer ausgesetzt.
    Sie wurden von Mantis-Teams bemannt, die nur einen Befehl hatten: abwarten.
    Bet und ihr Team hatten, genau wie die anderen Teams, nichts anderes getan, als die Langeweile und das Gefühl bekämpft, im Nirgendwo eine bedeutungslose Mission durchzuführen.
    Alle Teams betrachteten den Auftrag als Himmelfahrtskommando und verfluchten die Kommandoebene der Sektion Mantis für diese nach Medaillen und Nachrufen riechende Idee. Warum hatte man denn nicht gleich ausgefuchstere und unbemannte Sensoren dafür genommen?
    Die Führung von Mantis konnte nicht dafür verantwortlich gemacht werden. Die Idee stammte direkt vom Ewigen Imperator und seinem Flottenmarschall Ian Mahoney Sicher hätte man diese neumodischen Capri-Sensoren dort aufstellen können, wo man den eigentlichen Angriff der Tahn erwartete. Aber angenommen, einer dieser Sensoren wurde entdeckt? Mussten die Tahn dann nicht davon ausgehen, dass sie von der Imperialen Streitmacht erwartet wurden?
    Statt dessen erschien es weitaus unlogischer, dass das Imperium einige dumme Soldaten in diese Wracks steckte. Außerdem, wie Mahoney zynischerweise andeutete, war es sehr unwahrscheinlich, dass einer dieser Mantis-Soldaten sich ergab und anschließend deprogrammiert werden konnte - im Gegensatz zu so gut wie jedem Computer.
    Also steckten die Teams fest und fluchten und stanken und schwitzten.
    Und dann leuchteten die Sensoren auf.
    Weitaus mehr Tahn-Flotten, als selbst Bets auf sehr hoher Ebene erfolgte Einsatzbeschreibung angedeutet hatte, schwebten durch das All auf ihre Wracks zu.
    Bet gab diese Information sofort weiter und schaltete dann ab. Sie hatte damit von der Schlacht – falls es denn eine geben sollte – in diesem Augenblick ihren Anteil bereits gesehen. Ihr blieb jetzt nur noch zu hoffen, dass niemand an Bord der in fast sichtbarer Entfernung vorbeiziehenden Tahn-Zerstörer und Schlachtschiffe auf die Idee kam, in ihrem Wrack nach Überlebenden zu suchen.
     
    Der Ewige Imperator saß an Bord der Normandie , seiner persönlichen Yacht, die zugleich sein Schlachtschiff war. Das Schiff war so weit vorgeschoben, wie er sich der reinen Logik nach vorwagen durfte, ohne in seine eigene Schlacht verwickelt zu werden – plus drei zusätzliche Lichtjahre. Sein Lagezentrum war so eingerichtet, dass es sämtliche Berichte und Nachrichten, die hereinkommen sollten, sofort verarbeiten und umsetzen konnte.
    Der Imperator erwartete, dass Mahoney sehr schnell Berührung mit dem Feind haben und damit mitten im Kampf stehen würde. Der Imperator hoffte, dass es ihm selbst gelang, sich herauszuhalten und Mahoney zu Hilfe zu kommen, falls er den Überblick über die ganz große Strategie verlieren sollte.
    Dabei log er sich selbst etwas vor, wenn er behauptete, er hege keine Absicht, sich selbst an den Kampfhandlungen zu beteiligen. Er hatte alles mögliche dafür in die Wege geleitet.
    Die Tahn bewegten sich mit großer Geschwindigkeit auf seine Falle zu, wie ihm seine vorgeschobenen Melder berichteten – obwohl es ihn schon erstaunte, dass statt der erwarteten zwölf Angriffsflotten mehr als zwanzig erschienen waren. Doch wie auch immer, er würde sie kalt erwischen. Auf dem Präsentierteller. Das, sagte er sich immer wieder, ist der Anfang vom Ende. Oder wenigstens, wie ihm sein nonlineares Alter ego zuflüsterte, das Ende eines falschen Anfangs.
    ›Hoffentlich‹, dachte Ingenieur H. E. Raschid. ›Nur mal angenommen, es ist das Ende des Endes?‹
    Also hielt er sich bereit, um jederzeit Mahoneys – und damit auch den eigenen – Arsch zu retten.
    Unglücklicherweise gelang es einigen Tahn-Robotschiffen, die eigentlich nur dazu gedacht waren, die Übertragungen zwischen Al-Sufi und dem Durer-System zu stören, durch die Imperialen Linien zu schlüpfen. Nun saß

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