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Herz in Gefahr (German Edition)

Herz in Gefahr (German Edition)

Titel: Herz in Gefahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Thorne
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Prolog
    Frankreich, 1453
    Ein Bote ritt im schnellen Galopp über die trockenen Wege auf das Herrenhaus zu. Er war über und über von Staub bedeckt, seinem Pferd quoll der Schaum aus dem Maul, Brust und Flanken waren von dichten, weißen Schweißflocken übersät. Doch der Reiter achtete nicht darauf. Mit der Peitsche trieb er den Hengst an, ließ ihn schnelle und schneller galoppieren, bis beide endlich erschöpt und am Ende ihrer Kräfte das Herrenhaus von Lord Robin Bloomfield erreichten.
    Ein Bursche kam aus dem Stall gelaufen, ergriff die Zügel des Pferdes und klopfte ihm beruhigend den Hals. Doch der Reiter ließ dem Stallknecht kaum Zeit dazu.
    »Schnell, lauf zu deinem Herren und sage ihm, ein Bote des Earls of Clifford sei mit einer dringenden Nachricht gekommen. Ich kümmere mich solange um das Pferd.«
    Der Bursche gehorchte und lief so schnell ihn seine Füße trugen auf das zweigeschossige, herrschaftliche Haus zu.
    Der Mann sprang aus dem Sattel und führte seinen Hengst zu einem gefüllten Wassereimer, der an einer Stallwand stand. Mit gierigen Zügen soff das Tier, während der Bote notdürftig seine Kleidung abklopfte.
    »He da! Seid Ihr der Bote?«, schallte wenige Minuten später eine dunkle Stimme über den Hof. Der Reiter drehte sich um und sah in der Tür des Herrenhauses einen breitschultrigen jungen Mann mit dunklen, zu einem Zopf gebundenen Haaren stehen. Obwohl er über sechs Fuß groß war, markante Gesichtszüge, kühnegraue Augen und eine energische, befehlsgewohnte Stimme hatte, sah man ihm seine Jugend an. Er mochte gerade einmal 20 Lenze alt sein.
    »Der bin ich. Und wenn Ihr der Herr von Bloomfield seid, so habe ich dringende Nachricht für Euch.«
    »Kommt herein und stärkt Euch. Dann berichtet, was Euch zu mir führt«, antwortete Lord Robin Bloomfield und bat den Boten ins Haus. Der Reiter warf dem Stallburschen die Zügel zu und setzte sich in Bewegung. In der Halle reichte ihm der junge Lord einen großen Becher Wein zur Stärkung und befahl einer Magd, Brot und Fleisch für den Mann zu bringen. Geduldig wartete er, bis der Bote sich gelabt hatte, dann fragte er: »Von wem bringt Ihr Nachricht, und wie lautet sie?«
    »Der Earl of Clifford, Euer Lehnsherr, schickt mich. Er hat einen Befehl des Königs erhalten. Der Krieg gegen Frankreich, der nach dem Waff enstillstand, welcher durch die Heirat unseres Königs mit Margarete von Anjou geschlossen worden war, ist an allen Ecken und Enden jenseits des Kanals wieder aufgeflammt. Unser seit Jahrzehnten siegreiches Heer steckt eine Niederlage nach der anderen ein, wie Ihr wohl wisst.«
    »Ja, ich hörte davon. Die Franzosen haben die gesamte Normandie zurückerobert und ziehen unaufhaltsam weiter«, antwortete Lord Robin.
    »Schlimmer noch! Dem feindlichen Heer ist es vor wenigen Tagen gelungen, Bordeaux zu besetzen!«
    Überrascht sah Robin auf. Er ahnte nun bereits, weshalb der Bote gekommen war.
    »Sprecht weiter!«, forderte er ihn auf.
    »Unser König hat seine Lehnsleute zu den Waffen gerufen, um unserem bedrängtem Heer zu Hilfe zu eilen. Eine Ersatzarmee muss gebildet werden. Eure Gefolgsleute und Ihr selbst werdet unter dem Banner des Earls of Clifford kämpfen. Ihr müsst sofort aufbrechen,denn bereits übermorgen Mittag sticht unsere Flotte von Dover aus in See, um rasch auf das Festland zu gelangen.«
    »Gut!«, antwortete Lord Bloomfield. »Richtet dem Earl of Clifford aus, dass ich meinem Lehnseid Folge leisten werde. Rechtzeitig zum Einschiffen werde ich da sein.«
    Damit war der Bote entlassen. Lord Robin rief in aller Eile seinen Verwalter zu sich und beauftragte ihn, während seiner Abwesenheit alle Angelegenheiten seines Gutsbesitzes zu regeln. 24 Stunden später brach er mit einem guten Dutzend seiner Leute nach Dover auf.
    Es waren noch keine zehn Tage vergangen, seit der Bote auf Bloomfield erschienen war, da ritt Lord Robin an der Seite des Earls of Clifford Bordeaux entgegen. Sie stießen bald auf die Überbleibsel des einst so ruhmreichen englischen Heeres und erschraken über den traurigen Anblick, der sich ihnen bot. Die geschlagenen Soldaten waren erschöpft und entkräftet. Eine tiefe Mutlosigkeit hatte sich breit gemacht. Viele der tapferen Männer waren schon seit Jahren nicht mehr zu Hause gewesen und wussten nicht, wie es daheim um Weib, Kinder und Besitz bestellt war. Krankheiten und Verzweiflung machten die Runde, die Stimmung bei den Truppen war auf den Tiefpunkt gesunken. Einzig dem großen,

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