Ferne Galaxis (Chronik der Sternenkrieger 9-12, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)
Er drehte sich zu den Siedlern um. »Alle Milizangehörigen, die bewaffnet sind, sollen sich zu den Gleitern begeben!«, rief Domson. »Wir brechen gleich auf!«
*
Die Menge löste sich auf.
Reilly befahl Ty Jacques über den Armbandkommunikator, das Außenschott der L-1 zu öffnen.
»Ich werde hier in Stellung bleiben!«, kündigte Corporal Gallego an und hob den Lauf seines Gaus-Gewehrs etwas an.
»Seien Sie ehrlich Captain – so schlimm hatten Sie die Situation nicht eingeschätzt.«
»Das stimmt allerdings!«, entgegnete Reilly mit einem Nicken.
Alles hing davon ab, dass er Domson auf seine Seite bekam.
Sonst würde es kaum möglich sein, die Situation rechtzeitig zu beruhigen. Wenn die Milizen erst einmal einen Gegenangriff begonnen hatten, würden die Nosronen umso heftiger zurückschlagen und es konnte eine Situation entstehen, in der es nicht machbar war, auch nur einen Teil der Bevölkerung zu evakuieren. Selbst bei Ausnutzung jeglicher Ressourcen an Sauerstoff, Raum und Vorräten war es kaum möglich, auch nur einhundert Siedler kurzfristig an Bord der STERNENKRIEGER zu nehmen. Und das auch nur unter Zurücklassung der Landefähren.
Die Milizionäre vertreten nur einen Teil der über 7000-köpfigen Bevölkerung von Ambrais VII, rief sich Reilly ins Gedächtnis. Vielleicht den Teil, der am lautstärksten ist und sich am besten durchsetzen kann, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass wirklich niemand angesichts der sich zuspitzenden Lage den Planeten verlassen will!
Das Außenschott schloss sich hinter Reilly.
Er tippte etwas in den Touchscreen seines Armbandkommunikators hinein. Es war eine Botschaft an Lieutenant Commander Thorbjörn Soldo, der ihn gegenwärtig auf der Brücke der STERNENKRIEGER vertrat. Allerdings solle Domson von dieser Nachricht nichts mitbekommen und so zog es Reilly vor, keinen Audio-Kanal zu öffnen.
Reilly bat in seiner Transmission darum, sofort ausreichende Transportkapazität für eine Notevakuierung von mindestens der Hälfte aller menschlichen Bewohner von Ambrais VII zu sorgen. Schließlich bestand die Gefahr, dass sich die Lage weiter dramatisch verschlechterte und es dann zu Panikreaktionen kam. Im schlimmsten Fall zu Kämpfen um die Landefähren, mit denen man die STERNENKRIEGER erreichen konnte.
So mancher, der jetzt noch als mutiger Milizionär mit einem Gauss-Gewehr oder Nadler dastand, mit dem er kaum umzugehen in der Lage war, würde wahrscheinlich seine Meinung ganz schnell ändern, wenn es den Nosronen erst einmal gelang, vielleicht auch die Energieversorgung von Ambrais City auszuschalten.
»Sie sehen, dass meine Leute mich brauchen«, sagte Domson ungeduldig.
»Wie ich Ihnen schon sagte: Gegenwärtig versucht mein Berater Bruder Padraig Kontakt zu den Nosronen aufzunehmen. Wir werden versuchen, eine friedliche Lösung zu erreichen.«
»Das ist doch alles Gewäsch!«
»Nein, das ist kein Gewäsch!«, fauchte Reilly zurück. »Falls es zu keiner Einigung kommt, garantiere ich Ihnen, dass wir mit den Marines gegen die Nosronen vorgehen werden, um die Siedler zu schützen. Gegen die schweren Kampfanzüge sind auch ihre Pulverwaffen wirkungslos. Das werden sie schnell merken. Die Verrückten da draußen, die Sie so angestachelt haben, werden sich hingegen nur blutige Nasen holen und am Ende noch ein Verbrechen gegen die Statuten der Humanen Welten begehen, was sie teuer zu stehen kommen kann.«
Domson schien nachzudenken.
»Gut«, sagte er schließlich. »Wenn Sie mir den Einsatz Ihrer Marines Truppe zur Abwehr garantieren…«
»Ich kann noch mehr tun.«
»Was?«
»Wir verfügen über sehr feine Ortungssysteme«, erklärte Reilly. »Bevor es den Nosronen noch einmal gelingt, einen Tunnel unter eine Ihrer Ansiedlungen zu graben und ihn mit Pulver zu füllen, das man anschließend in die Luft jagen kann, werden wir es sehen. Glücklicherweise liegen Ihre Siedlungen nicht allzu weit auseinander, sodass die STERNENKRIEGER entsprechende Ortungen permanent durchführen kann, wenn sie ihre Geschwindigkeit der Rotationsgeschwindigkeit von Ambrais VII anpasst und damit den Planeten in einer geostationären Umlaufbahn umkreist. Der eine oder andere Kontrollflug mit unseren Landefähren könnte für weitere Sicherheit sorgen. So schnell vermögen die Nosronen ja glücklicherweise nun auch wieder nicht zu graben.«
Greg Domson runzelte die Stirn. Er kratzte sich am Hinterkopf. »Wie lange werden Sie das garantieren können?«
»So lange wir hier
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