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Festung Zehn

Festung Zehn

Titel: Festung Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Bunch
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gegen das diamantenzähnige Tigerjunge kämpfen lassen, nur aus Grausamkeit und Spaß. Ich hatte gerade durch eine offizielle Ankündigung durch meine Kriegsraumlautsprecherwand erfahren, daß der Allgemeine Krieg in ganz Moderan am kommenden Dienstag wieder aufgenommen werden würde und daß ich ausgewählt worden war DABEIzusein. (Das ist eine berauschende Ehrung für einen Neumetall-Festungsherren – nach nur zwei Triple-Erprobungs-MAX-Schüssen und einer Inspektion in der dienstfreien Zeit zur Einstufung ausgewählt zu werden, im Krieg DABEIzusein!) Oh, sah das LEBEN in MEINEM GARTEN nicht aus, als ob es zur Blüte herangereift war!?
    Dann »HERZLICHE GRÜSSE«! Gerade als ich, zu Ehren all der anderen guten Dinge, die mir an diesem Tag widerfahren waren, beschlossen hatte, ihn mit Neumetallgeliebten-Freuden zu krönen, ertönte es. Diese ›piiepl‹ und ›poopl‹ Warnung für häusliche Angelegenheiten und Nörgeleien ›piiepl-pooplte‹ durch die ganze Festung. O widerlicher, zerreißender, plumper, unzivilisierter Klang, der – so ungleich den großen, robusten BOONK ZOONK BOONK Alarmsignalen von meiner Kriegsraumlautsprecherwand, meistens einige kleinere nörgelnde Ansagen oder Weisungen von dem Nadelgebäude und seiner Versammlung der Höchsten Männer ankündigte. Sie träumten dort sicherlich Tag und Nacht davon, wie sie uns Bürger durch Nörgeleien in kleinen Raten zum Wahnsinn treiben könnten.
    »HERZLICHE GRÜSSE: FESTUNG 10«, sagte es, ich unterbrach SEHR WIDERWILLIG meine Einstellungen für Leidenschaft-und-Liebe mit meiner Neumetallgeliebten-Puppe und schaltete auf Langeweile-und-Gähnen in der Erwartung von einer Routineanweisung eines Mannes von der Versammlung, die Festung zu streichen und zu reparieren, sie auf Hochglanz zu bringen, oder vielleicht einem freundlichen Wink, in fetten Buchstaben, daß ich im nächsten Gasschirm etwas stärker und mit festerer Begeisterung für den Wohlfahrtsfonds der Versammlung spenden sollte. Dann verengte sich meine moderanische Weitsicht, damit ich die Nachricht, die durch die Wand hereinkam, einsaugen konnte. Und die Berge zerfielen wieder und rutschten in die Meere! Der Himmel stürzte ein wie ein Ei, auf das ein Vorschlaghammer gefallen war! Meine Neumetallhülle schrumpfte zusammen, bis ich zerdrückt war, eine Scherbe in einer metallenen Welt. Ich starb … IHRE FRAU … KAM GESTERN ABEND AN … DIE OPERATIONEN VERLAUFEN OHNE SCHWIERIGKEITEN … IHR WERDET BALD WIEDER EIN TEAM … SEIN … BESTE WÜNSCHE …
    War da ein Grinsen in den BESTEN WÜNSCHEN, ein höhnisches Kichern, das von einem Höchsten Mann der Versammlung angedeutet wurde, der sich an gewaltige Probleme und schmerzlichstes Gekeife erinnerte, das er vor langer langer Zeit ertragen mußte? Lachte da irgendjemand und sagte »Besser du als ich, alter Dummkopf, ha HA!« über meine Misere? Was auch immer oder wie auch immer, lassen Sie es sich gesagt sein, daß ich von der Zeit dieser schicksalshaften ›piiepl‹-und-›poopl‹-Botschaft an neun Monate lang wie ein Toter lebte, ich war wie gelähmt, ich hatte keine Ideen oder Schwung, ich genoß nichts, ich war ein Neumetallzombie, der kalt und kalt und kalt seine Routinetätigkeiten durchführte, ein wirklicher Fall von einem lebenden Toten, der immer weiter stirbt, immer kälter wird, der zunehmend weniger auf das Hallo des Lebens reagiert. Und als sie ankam – und o Gott, sie kam an, diese harte starke kleine Frau mit den eisblauen Augen des Schreckens, die diese sehr ernsten und umfassenden Operationen neun Monate lang wie eine Sommerbrise an der Küste überstanden hatte – sie kam an, um die Festung zu LEITEN! Oh, ja, die volle Übernahme. Da gab es keine Partnerschaft. Hatte es jemals eine gegeben? Ha! …
    Mein Fall war nicht einzigartig. In ganz Moderan kamen sie in jenem Frühling angelaufen, als wir Anfänger-neu waren und die Pläne noch nicht fest geformt, mühten sich ab, fielen zu Boden, standen wieder auf, um weiterzukommen, die meisten von ihnen hatten ein Ziel im Auge – diese verschwundene, überlebende Ratte von einem Ehemann nicht mit irgend etwas entkommen zu lassen. ICH BIN DEINE FRAU schien ihrer Meinung nach alles zu sagen und keinerlei Fragen irgendwelcher Art offenzulassen. Das Verhängnis war endgültig; das Verhängnis war ein besiegeltes Verhängnis. Dieses graue Schreckensleben im Halbdunkel von Ehefrau-Ehemann und Ehemann-Ehefrau (AAAHHUUUU JEEAAHUUU OOHH OHH) darf niemals geändert werden, nicht

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