Fette Voegel gehen oefter fremd
Unendlichkeit. Letztlich besteht ja auch der Kosmos irgendwie aus Staub. Vielleicht ist Feinstaub eine Art göttliches Teilchen – es passt also irgendwie in die Kirche.
Das Ausmaß einer stofflichen Verunreinigung der Luft wird durch die Immissionskonzentration angegeben. Um Mensch und Umwelt vor den gefährlichen Verunreinigungen zu schützen, gibt es für bestimmte Stoffe Immissionsgrenzwerte.
Für die besagte Studie wurde jede denkbare Aktivität innerhalb einer Kirche als mögliche Quelle für Verunreinigungen der Luft untersucht. Während brennende Kerzen als Luftverpester vernachlässigbar sind, wurde für Räucherwerk ein sehr viel höherer Wert beobachtet. Im Inneren einer Kirche war der Wert bis zu zehnmal so hoch wie im Freien.
Die Ironie der Geschichte scheint zu sein, dass ausgerechnet die Entlassformel der lateinischen Liturgie, auf die der Name »Messe« zurückgeht, »Ite, missa est!« lautet. Das bedeutet so viel wie: »Geht hin, es ist die Aussendung!« Nun, Emission ist auch nur ein Wort für Ausstoß oder aber Aussendung. Ein wesentliches Ziel für die Kirchenväter sollte es nun sein, die schädlichen Emissionen so weit wie möglich zu reduzieren und so die Gläubigen vor Belastungen in den Sakralbauten zu behüten.
Feinstaubquellen in Innenräumen werden erst seit Kurzem bezüglich ihrer Auswirkungen auf die Gesundheit untersucht, obwohl sich Menschen in Mitteleuropa überwiegend in Innenräumen aufhalten.
Bisher wusste man nichts über die Auswirkungen von Räucherwerk auf die Luftqualität in Kirchenbauten, obwohl die gesundheitlichen Auswirkungen durch die Verbrennung von Weihrauch in vielerlei Studien längst bewiesen wurden. Gott sei Dank hat die Forschung das nun nachgeholt!
Quelle: de Kok, T. M. C. M./Hogervorst, J. G. F./Kleinjans, J. C. S./Briede, J. J. (2004): Radicals in the church, in: European Respiratory Journal , Nr. 24, S. 1069–1070.
Die Studie, die zeigt, wie sich echter Kot anfühlt
Jetzt geht’s wieder unter die Gürtellinie. Man staunt ja immer wieder, wo die Wissenschaft überall ihre Nase hineinsteckt. Zum Beispiel füllt man in der medizinischen Forschung den Enddarm eines Probanden mit künstlich hergestelltem Kot, um das Ausscheiden von echtem zu simulieren. Der künstliche Stuhl ist mit Kontrastmittel versetzt, sodass man mit Röntgendiagnostik und Kernspintomografie die Entleerung des Enddarms genauestens beobachten kann. Das ist nicht ganz unwichtig, wenn man Fehlfunktionen des Schließmuskels, Stuhlinkontinenz und weitere Probleme des Beckenbodens erforschen will.
Bei der Durchführung einer solchen Untersuchung verwendete man bisher eine Paste oder ein Gel, was beides dem menschlichen Stuhl nicht sehr ähnlich war. Man beobachtete den Vorgang also ohne naturgetreuen Kot. Die Ergebnisse sind dann natürlich nicht sehr genau. Eine Studie sollte deshalb herausfinden, wie die Paste beschaffen sein muss, damit sie der Beschaffenheit einer echten Notdurft am nächsten kommt.
Die Studie testete dies wie folgt: Man brachte bei zwölf gesunden Probanden, zwei Männern und zehn Frauen, in zufälliger Reihenfolge eine herkömmliche und eine neu entwickelte Paste zur Anwendung. Damit es gut flutschte, benutzte man außerdem ein Schmiermittel, das sonst in der Chirurgie benutzt wird. Die Probanden wurden beim Koten geröntgt und anschließend untersuchten die Forscher die Veränderungen in der entsprechenden unteren Körperregion. Also alles, was sich so kontrollieren lässt, wenn man auf der Toilette geröntgt wird. Außerdem befragte man die Probanden noch, welche Pastesich am besten anfühlte, um die Vorlieben für einen bestimmten Kunstkot herauszufinden. Die Testpersonen sollten während ihres Geschäfts dreimal pressen und dreimal husten – der ultimative Test auf Gefühlsechtheit. Mediziner kümmern sich eben auch um die analen Gefühle ihrer Patienten.
Drei Viertel der Probanden bevorzugten die neuartige Paste gegenüber der herkömmlichen. Sie scheint also damit eine gute Alternative zur Durchführung derartiger Untersuchungen zu sein. Zum Glück befragte man keine Mistkäfer – obwohl die ja die absoluten Experten auf diesem Gebiet sind (siehe Seite 115 ).
Die perfekte Nachbildung unserer Ausscheidungen sieht so aus: Eine verformbare, neun Zentimeter lange und fünfzig Gramm schwere zylindrische Silikonhülle mit knapp zweieinhalb Zentimeter Durchmesser, die mit dreißig Millilitern Gelmischung gefüllt ist. Hightech im Darmtrakt. Damit Sie auch
Weitere Kostenlose Bücher