Fette Voegel gehen oefter fremd
Affen für etwa zwanzig Monate und sind sich sicher: Männliche Affen bezahlen für Sex. Bei entsprechender Gegenleistung – der Fellpflege – verdoppelte sich die sexuelle Verfügbarkeit des auserwählten Weibchens. Mehr noch: Je länger es sich um das Fell des Weibchens kümmerte, desto mehr Sex bekam das Männchen im Gegenzug. Fellpflege ist im Affenreich offenbar eine harte Währung. Sex als Dienstleistung – die Kommerzialisierung der erotischen Kontakte gibt es eben auch im Tierreich. Das älteste Gewerbe der Welt hat damit gewissermaßen auch abstammungsgeschichtliche Wurzeln.
Die Theorie, dass auch Tiere untereinander wie auf einem Markt handeln, existiert in der Biologie schon lange, bisher fehlten allerdings die entsprechenden Beweise. Auch bei Tieren kann Handel eine Möglichkeit der Zusammenarbeit darstellen, so die Annahme des biologischen Marktes – Bio-Markt mal anders. Dieses System des Handels folgt den Grundprinzipien der Volkswirtschaftslehre. Faktoren wie Angebot, Nachfrage, Werbung und Wert beeinflussen diesen Austausch. Die Möglichkeit zur Fortpflanzung ist eine Ware, die zwischen Männchen und Weibchen getauscht wird. Die Männchen pflegen die Weibchen, um ihre Chance auf Sex zu erhöhen. Die Evolution hat offenbar Affen dazu gebracht, Eigenschaften und Fähigkeiten, die die Chancen auf Sex erhöhen, zu perfektionieren. Die Dienstleistung im Bereich Fellpflege ist die Tätigkeit eines knallharten Affengeschäftsmanns im horizontalen Gewerbe; sie ist eine Form der Zahlung, für die man von einem Partner eine andere Ware erhält.
Es ist natürlich für die Forscher nicht ganz einfach, solche Verhaltensweisen zu beobachten. Man muss nicht nur herausfinden, warum ein Affe dem anderen das Fell pflegt, sondern auch den Angebots- und Nachfrageeffekt eindeutig beweisen. Genau das ist den Forschern aber jetzt gelungen. Zwei Wissenschaftler dokumentierten Daten über die Männchen-zu-Weibchen-Pflege und die sexuelle Aktivität einer Gruppe Makaken im nordwestlichen Teil des Tanjung-Puting-Nationalparks. Die Gruppe bestand aus rund fünfzig Affen. Darunter waren fünf erwachsene Männchen und achtzehn erwachsene Weibchen. Der Rest der Gruppe bestand aus heranwachsenden Tieren. Die Forscher beobachteten die Gruppe über zwanzig Monate hinweg. Dabei erfasste man auch die Rangfolge unter den Affen, indem man typische Unterwerfungsgesten berücksichtigte.
Die Gruppe der geschlechtsreifen Weibchen kam in den Genuss von fast neunzig Prozent aller Pflegeaktivitäten. Die Mehrheit aller Pflegeeinheiten war direkt oder indirekt mit sexuellen Handlungen verknüpft, resultierte also aus der Präsentation des weiblichen Genitalbereichs und führte zu einer anschließenden Paarung. Die Daten zeigen auch, dass sich die Männchen mehr Zeit für die Fellpflege nahmen – ganze neun Minuten –, wenn direkt danach Sex in Aussicht stand. Auch der Rang des Affen spielte eine Rolle: Je niedriger dieser war, desto mehr Arbeit musste das Tier in die Fellpflege investieren. Die Zuwendung eines ranghohen Männchens ist mehr wert als die eines schlechtergestellten Tieres. Manche sind ebennur einfache Freier, während andere als Sugardaddys daherkommen.
Quelle: Gumert, Michael D. (2007): Payment for sex in a macaque mating market, in: Animal Behaviour , Nr. 74, S. 1655–1667.
Die Studie, die zeigt, dass pessimistische Hunde öfter Pantoffeln zerfetzen
Ob und wie oft ein Hund vor Trennungsangst winselt und in der Wohnung randaliert, hängt im Wesentlichen von dessen Lebensanschauung ab. Bisher dachte man immer, das wäre etwas, was vor allem schlecht erzogene Hunde eben einfach tun. Die Wissenschaft hat nun das Gegenteil bewiesen. Die Pessimisten unter den Hunden winseln und randalieren wesentlich häufiger, sie zeigen viel mehr Anzeichen verzweifelter Angst. Wenn Ihr Hund das nächste Mal die Wohnung auseinandernimmt, dann seien Sie sich sicher: Er ist der Schopenhauer und Sie sind sein Pudel.
Laut einer neueren Studie zeigen insbesondere die Hunde bei Einsamkeit unerwünschtes Fehlverhalten, die von Natur aus pessimistisch sind. Sobald Herrchen oder Frauchen die Wohnung verlässt, ziehen sie alle Register: lautes Bellen, Zerbeißen von Gegenständen oder destruktives Pinkeln.
Die Autoren der Studie fanden heraus, dass Hunde das Alleinsein entweder pessimistisch oder optimistisch sehen können und dass diese Weltsicht Auswirkungen auf ihr Verhalten hat. Die Optimisten unter den Hunden bleiben entspannt, die
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