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Feueraugen II. Drei Städte

Feueraugen II. Drei Städte

Titel: Feueraugen II. Drei Städte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Zeram
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Schlusslichter.
    *          *          *

"Wirklich sehr neblig heute!" stellt Marlène fest.
    "Noch dichter als gestern Abend!" bestätigt Ricci, der vor ihr dahin trottet.
    Der Schnee ist hüfthoch, die Baldwinschen kommen nur langsam voran. Allerdings drängt sie auch nichts, denn sie wissen ja nicht, wohin genau sie müssen.
    "Wenn man bedenkt, dass der arme Rodolphe jetzt schon volle zwei Tage hier draußen ist ...!"
    "Tja, Miss Lama ... aber einfach in der Kälte wird er wohl nicht herumstehen!" meint X.
    "Dem ist zuzutrauen, dass er das Schloss schon entdeckt hat."
    Vielleicht sitzt er gemütlich im Warmen und wartet auf uns!" schlägt Michel vor.
    "Na, ihre Ideen sind wirklich großartig!" brummelt Ricci. "Hat er uns eventuell noch ein paar Zimmer herrichten lassen, heh?"
    Der Signore findet diesen Einfall so witzig, dass er laut auflachen muss.
    "Was ist?" Baldwin bleibt stehen und starrt entsetzt zurück.
    Die Letzten im Zug verstehen diese Reaktion falsch und sind ihrerseits erschrocken.
    "Mon dieu, Monsieur Baldwin ... Rodolphe ... ist er ...?" Michel wagt seine Vermutung nicht auszusprechen.
    "Was ist?" brüllt da der Chef und seine Miene verändert sich rasch. Jetzt sieht er wütend aus. "Was lachen sie so, Signore?"
    Alle drehen sich um und fragen 'was ist?'.
    "Oh, ich ... perché ... Luigi hat mich zum Lachen gebracht, mehr nicht. Er hatte einen dummen Einfall!" erklärt der Signore.
    "Dann behalten sie ihre dämlichen Einfälle in Zukunft für sich, Luigi!" kreischt Baldwin. "Ich verlange Konzentration ... absolute Ruhe, ja!? - Ich bin ein Nervenbündel und vertrage kein Gelächter mehr!"
    Schweigend, hoch konzentriert und vorsichtig jeden Meter vor sich begutachtend gehen sie weiter. Die Stille wird nur gelegentlich von Riccis Niesen unterbrochen. Seine Erkältung ist schlimmer geworden.
    "Dieses orgiastische Geniese geht mir langsam auf die Nerven, Luigi. Können sie denn nichts dagegen tun?" fragt Michel, als Ricci gerade wieder einmal herzzerreißend geniest hat.
    "Scusi, Michele! – Ich bin machtlos dagegen. Außerdem macht es mir bestimmt keine Freu ... haaaaaatttsssschiiiiiiuuuuuhhaaaaa! ... Freude, wollte ich sagen."
    "Kaum zu glauben, wie sich manche Leute erkälten können!" stellt X fest.
    Etwas später bemerkt Marlène, dass die Sonne durch den Nebel bricht.
    "Ach, das freut mich!" sagt Michel. "Dann verschwindet der Nebel und man fühlt sich nicht mehr so unsicher!"
    "Wer weiß, ob der Nebel nicht seine Vorteile hat!" meint Ricci. "Man sieht so wenigstens nicht, was da draußen vorgeht!"
    "Aber eben das wollen wir doch herausfinden!" schimpft Dalia. "Mir wäre es jedenfalls lieber, wenn ..."
    Da hören sie Zeramovs aufgeregte Stimme:
    "Vorsicht!" ruft er mehrmals. Sie bleiben abrupt stehen.
    "Mais, c'est ... je crois que je rêve ... une rêve ..." stammelt Michel und reißt die Augen entsetzt auf.
    "Cielo! Sie sind ... fort! Verschwunden! Orror ... l'ora fatale è suonata!" bringt Ricci nur ganz leise hervor.
    Tatsächlich ist von Baldwin, Zeramov und dem Krämer nichts mehr zu sehen. Gerade vor ein paar Augenblicken ging der Krämer noch vor Dr. Glücklich - jetzt steht dieser an der Spitze des Zuges und scheint die Führung übernommen zu haben.
    "Heh ... wo bleibt ihr denn, zum Teufel noch mal!" Baldwins hysterisches Brüllen erschüttert sie zusätzlich, denn von ihm selbst ist ja nichts zu sehen. Auch klingt seine Stimme von etwas weiter her zu ihnen ... leicht hallend.
    "Das ist doch unmöglich!" X steht jetzt neben dem Doktor und starrt ungläubig in den Nebel vor sich hinein.
    "Ich treim', ich treim' das alles nur!" murmelt der. "Ich glaub ich bin gonz meschugge!"
    Der Signore und Ricci haben ihre Waffen hervorgeholt und stehen zum Angriff bereit – oder zur Verteidigung, je nach dem. Beide haben ihre Pistole im Anschlag.
    "Kommt nur!" hören sie jetzt Zeramovs Stimme. "Eine Art Windkanal!"
    "Ein 'Windkanal'?" Wundert sich X. "Aber es ist doch völlig windstill." Aber dann beim nächsten Schritt vorwärts bemerkt er im Nebel eine wild kreiselnde Bewegung, die er sich nicht erklären kann. "Sieht aus wie eine rotierende Milchglasscheibe!" meint er.
    "Kann man da durch, Zeramov?" ruft der Signore, doch er erhält keine Antwort.
    "Entweder spukt es hier oder wir sind auf ein physikalisches Phänomen gestoßen!" findet X.
    Alle stehen nun vor der Stelle, an der Baldwin, Zeramov und der Krämer verschwunden sein müssen. Keiner will es wagen, der Aufforderung

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