Feueraugen II. Drei Städte
Leuten zu. Man hat schon so viel getötet, dass es auf diese letzten zweifelhaften Heldentaten auch nicht mehr ankommt.
Die Rebellen sind in der Minderzahl und völlig ohne Misstrauen. Perplez begrüßt die 'Fremden' als 'unsere tapferen Kameraden'.
"Wie schön, dass ihr alle durchgekommen ... wie soll ich sagen ... ja, durchgekommen seid!" meint er.
"Wo habt ihr die denn her?" Rodolphe tätschelt den Hals des herrlichen Schimmels.
"Ha, das is' 'n ... na, wie soll man sagen ... 'n kleiner Palast, den Nonzenz für 'ne ... ja ... hehe ... für 'ne Mätresse eingerichtet hat. Toller Stall, möcht' ich meinen, heh?" Perplez strahlt übers ganze Gesicht. "Und wenn der Schimmel nicht ... wie soll ich sagen ... das beste Pferd weit und breit ist, dann ... ja, will ich meinen ... dann soll ich tot umfallen!"
Der Rebell spricht es aus und fällt auf der Stelle tot um.
Dennoch ist der Schimmel ein prächtiges Tier.
"Schön wieder kein Sattel! – Was ist das für ein Land, in dem alle Pferde ungesattelt herumlaufen?" beschwert sich Baldwin, als auch er sitzt. "Na, egal ... auf geht's, Kinder ... weg hier! Wir haben alles und Schloss Rachass ruft!"
Im Galopp preschen die dreizehn Reiter unter Rodolphes Führung aus der Stadt. Vorbei geht es an brennenden, in sich zusammenstürzenden Häusern. Alles scheint in Schutt und Asche zu versinken!
Rot flackert der Himmel - Feuernacht!
Die Nacht, in der Destrusion untergeht!
Die Rebellen wissen es noch nicht, als die Fremden davon reiten. Noch glauben sie an ihren leichten Sieg und an eine glorreiche Zukunft unter dem großen König-Kanzler-Präsidenten-Diktator Monstrum I. und nehmen am Blutrausch im Festsaal teil. Noch achten sie nicht weiter darauf, dass der bessere Teil der Stadt in Flammen steht und der Feuerbrand alles zu verschlingen droht, die Holzhäuser frisst und die Steinbauten bis auf die Grundmauern aussaugt.
Der Untergang Destrusions ... so wie einst Conclusion in Schutt und Asche versunken ist und die einstige Pracht verloren hat!
Geschwärzte Mauern inmitten von Siegestaumel!
Rauchende Trümmer - Grabsteinen gleich!
Sie wissen es alle noch nicht, aber in Zeramovs Notizbuch ist es bereits eingetragen!
Alexander Zeram
1954 in München geboren, schreibt seit seiner Jugend in allen erdenklichen Genres: Romane, Erzählungen, Gedichte, Songtexte, Essays, Theaterstücke und Libretti. Mehrere Jahre lang lebte er in Antwerpen/Belgien, wo er Sprachen und Musik studierte und mehrere Jobs ausübte - vom Barmann und Kellner bis zum Beleuchter und Tontechniker. Nach München zurückgekehrt fand er Anstellung in seinem zweiten Traumberuf und wurde Musikalienhändler.
Heute lebt der Autor -mit seiner Frau und drei Kindern- immer noch in München und digitalisiert derzeit ein umfangreiches literarisches wie auch musikalisches Schaffen. 'FEUERAUGEN' entstand in der Urfassung 1977/78.
Alle im AAVAA Verlag erschienenen Bücher sind in den Formaten Taschenbuch, Mini-Taschenbuch, Taschenbuch mit extra großer Schrift
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