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Feueraugen II. Drei Städte

Feueraugen II. Drei Städte

Titel: Feueraugen II. Drei Städte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Zeram
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sind wir tot!"
    "Ach, woher denn!" faucht sie Baldwin an, der plötzlich hoch aufgerichtet über ihnen steht. "Auf mit euch! Uns erwarten wahrscheinlich noch ganz andere Überraschungen. Wenn wir bei jeder ungewöhnlichen Situation den Kopf verlieren, dann kommen wir nicht voran."
    Michel richtet sich auf. Der verwunderliche Sand ist ihm nicht geheuer. Immer wieder zieht er mit dem Fuß Kreise hinein, die aber sofort wieder verschwinden. Spuren kann man in diesem Sand wohl keine hinterlassen.
    X muss sich dasselbe gedacht haben, denn er steht auf einmal neben dem Franzosen und erklärt: "Tja ... wenn Rodolphe hier entlang gekommen ist, dann lässt sich das nicht mehr feststellen. Der Sand bleibt nicht so, wie wir es gewöhnt sind. Sogar ein Fußabdruck verschwindet gleich wieder."
    Auch die anderen sind bereits wieder auf den Beinen. Zeramov und Cassius haben sich auf eine Anhöhe gestellt, um die Gegend überblicken zu können.
    "Heh!" ruft ihnen Zeramov jetzt zu. "Seht mal hierher!"
    Baldwin treibt seine Leute auf den Hügel hinauf. Staunend lassen sie sich dann von Zeramov zeigen, was er entdeckt hat.
    "Eine Stadt!" stammelt Ricci.
    Eine schwache Silhouette ist in der Ferne zu erkennen; eine –wie es scheint- größere Stadt mit Türmen und hohen Häusern. "Wo kommt die denn her?"
    "Sie ist vom Himmel gefallen, Sie Trantüte!" kreischt Baldwin und beginnt Michel zu schütteln. "Noch eine so dumme Frage ... und ich vergesse mich, Monsieur Michelin!"
    "Und das ist noch nicht alles!" meint Zeramov. Er deutet vor sich auf den Boden. Fassungslos starrt jetzt alles einen Meilenstein an. X bückt sich sofort und untersucht ihn.
    "Unerklärlich ... aber es ist unser Meilenstein aus der Ebene. Die Zahlen 43-44 sind deutlich zu erkennen!"
    "Na, dann haben wir wenigstens einen Leitfaden." sagt Baldwin. "Solange wir auf Meilensteine stoßen, haben wir uns zumindest nicht verlaufen."
    "Das ist eine Logik." Michel schüttelt den Kopf.
    In diesem Augenblick bemerkt Baldwin, dass Cassius mit seiner Kamera zu filmen versucht. Vergeblich drückt er auf dem Auslöserknöpfchen herum, wählt dabei immer wieder neue Einstellungen und kann nicht verstehen, dass es nicht funktioniert.
    "Oh ... es ist zum Verzweifeln!" jammert Baldwin. "Da sind wir in einer seltsamen Gegend angelangt -weiß der Teufel wie- haben eine traumhafte Kulisse vor uns, wie es sie noch in keinem Film zu sehen gab und dann ...! - Ich könnte vor Wut in die Luft gehen!"
    Noch steht der Regisseur spannungsgeladen und zum Ausbruch bereit da, im nächsten Augenblick resigniert er und lässt die breiten Schultern hängen. Sekunden später erfolgt der Ausbruch seines Ärgers dennoch: Er springt hoch und ist mit einem Satz bei seinem Kameramann. Er entreißt Cassius die Kamera samt der Tasche mit den Filmen und dem Zubehör, wirft alles in hohem Bogen von sich und verfolgt dann befriedigt, wie alles im Sand versinkt.
    "So! Diese Sorge bin ich wenigstens los!" Baldwins Stimme drückt eine gewisse Erleichterung aus. "In Zukunft brauche ich mich nicht mehr darüber zu ärgern, dass wir nichts auf Film festhalten können."
    "Und ... und wenn wir irgendwann feststellen, dass zum Beispiel unsere Uhren wieder gehen? Könnte man dann nicht annehmen, dass auch die Kamera funktionieren würde?" wagt es X zu bemerken. Man kann Baldwin gerade noch davon abhalten, ihn anzufallen.
    "Bitte ... macht mich nicht nervöser als ich bin!" Baldwins Gesicht zeigt Flecken - er sieht schlecht aus, müde und abgespannt.
    "Gott der Gerechte ... ich mecht gonz ehrlich sein: Mich interessiert's kein bissl, ob die Kamera geht oder ob's nicht gehen tut."
    "Eine durchaus interessante Frage knüpft sich an diese Sache, werter Doktor!" meint X. "Wenn die Kamera einmal funktioniert und einmal nicht, dann dürfen wir uns ausmalen, was das zu bedeuten hat. Geht sie nicht, könnte das ein Abdriften in Sphären bedeuten, die uns ein irreales Dasein vorstellen. Und die folgerichtige Frage wäre: Wann wird die Kamera wieder funktionieren? Oder vielmehr: Wie kommen wir zurück in die uns bekannte Realität. Denn - eines ist klar ..."
    Dass Baldwins Reaktion auf derartige Gedankengänge vorhersehbar gewesen wäre, fällt X zu spät ein. Immerhin nimmt er rechtzeitig Reißaus vor dem wütend auf den Boden stampfenden Regisseur, der in sich hinein zu knurren beginnt.
    "Sie haben Recht, Chef!" Zeramov nimmt den Entnervten am Arm. "Wir dürfen nicht zurücksehen. Vorwärts, Leute ... es gibt noch kein Zurück. Erst

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