Feuerperlen: Erotischer Roman (German Edition)
Dominanz und Sanftheit verwirrte sie. Bei ihm wirkte es nicht aufgesetzt, sondern spiegelte seine Persönlichkeit.
Entnervt presste sie die Stirn gegen den anthrazitfarbenen Fliesenspiegel. Sie hatte die Gelegenheit nicht genutzt, herumzuschnüffeln. Nicht in eine Schublade hatte sie geblickt. Sie schaffte es einfach nicht. Falls Sean herausfand, warum sie tatsächlich hier war, würde er sie wirklich ernsthaft verletzen?
Wie aus dem Nichts krachte die Erinnerung an ihren geliebten Vierbeiner Bonsai auf sie und jagte Verzweiflung durch ihre Adern. Die Fotos, die die Arschlöcher von ihr gemacht hatten, als sie nach dem Getränk in eine Art Bewusstlosigkeit mit offenen Augen gefallen war, zeigten ihr deutlich, wozu sie fähig waren.
Wie sollte sie unbeschadet aus der ganzen Geschichte kommen? Sie lachte zynisch, unversehrt wohl kaum, ihr Arsch brannte von den Schlägen mit dem Lineal. Sie musste ihre Emotionen unter Kontrolle bekommen, sich darauf konzentrieren, den Abend zu überstehen.
Überstehen? , fragte die penetrante Stimme. Ist es nicht vielmehr so, dass du dich auf Master Sean freust und auf alles, was er mir dir tun möchte? Dass du keine schlimme Angst bei ihm empfindest, sondern Vertrauen und ein dunkles Verlangen, das du nicht näher begründen kannst? Und dass du jedes Mal bei seiner Bitte, dass du auf die Knie sinken sollst, es am liebsten tun würdest, nur um ihn zu erfreuen? Es schlussendlich nicht tust, weil du dann zugibst, wie sehr diese Sessions dich anmachen? Du bist devot, durch und durch.
Sie steckte knietief in einem Sumpf, aus dem sie sich nicht allein befreien konnte.
Und wenn er nur ein furchtbares Spiel mit ihr veranstaltete? In Wahrheit wusste, warum sie hier war?
„Hazel, alles in Ordnung?“
Die Seife fiel ihr vor Schreck aus den Händen.
Ernst sah Sean sie an, diesmal als Mann. „Du wirst dich mir anvertrauen, Hazel, sobald du so weit bist.“ Er hob die Seife auf und wusch sie mit sanften Berührungen, ohne etwas von ihr zu fordern. „Hast du genug gegessen?“
Ihr entschlüpfte ein Schnauben.
„Oger Keith hat mir eine Portion Nudeln vorbeigebracht, die für zwei gereicht hätte. Er ist bei mir geblieben, hat die ganze Zeit geredet wie ein übersprudelnder Brunnen.“
Sean schüttelte lachend den Kopf. „Du solltest ihn so nennen, während er dir den Arsch versohlt. Denn eher früher als später wird er es tun, dermaßen frech, wie du dich aufführst. Vielleicht noch heute Nacht.“ Er massierte ihre Brüste, presste den nackten Körper an ihre Rückseite.
Verführer!
Er spülte sich den Schaum von der Haut, von seinem Schwanz und aus den Haaren, während sie ihn atemlos betrachtete. Sie stand wie erstarrt unter dem warmen Wasser, als er sich abtrocknete.
„Zieh an, was auf dem Bett liegt. Wir erwarten dich.“
Völlig aus der Bahn geworfen blieb sie zurück. Er schaffte es jedes Mal.
Eingehüllt in den schwarzen seidenen Kimono lief sie durch die Gänge des Sadasia . In den dunklen Stunden wirkten die Flure geheimnisvoll, nur erleuchtet von Fackeln, mit den Statuen der Gargoyles und Dämonen, die hinter jeder Ecke lauerten.
Sie schrie erschreckt auf, als sich vor ihr eine große Gestalt aus dem Schatten löste.
„Ich habe auf dich gewartet.“ Die tiefe Stimme mit dem starken schottischen Akzent. Röte erfasste sie, sie spürte es deutlich. „Du darfst mich Master Gordon nennen.“ Eine harte Hand umfasste ihren Nacken. „Du bist zu spät. Das gefällt Master Sean in keiner Weise. Du zwingst ihn, entsprechend zu reagieren.“
In dem dämmrigen Licht blitzten seine Zähne hell. Er amüsierte sich prächtig, während Hazel sich wünschte, vor Scham zu vergehen.
„Du kommst sehr ungezügelt. Ich frage mich, ob du auf den Kuss einer Peitsche ebenso unverfälscht reagierst.“
Sie umklammerte seine schrecklich breiten Schultern, als ob ihr Leben davon abhängen würde. An seinem Grinsen erkannte sie kristallklar, dass er genau das mit seinen Äußerungen beabsichtigte. Die Master taten nichts Unüberlegtes. Je länger sie im Sadasia war, desto weniger glaubte sie daran, dass sie Grace entführt hatten, um sie zu missbrauchen. Sie brauchten eine Frau nicht zu schänden, unter ihrer Obhut gab sie ihnen alles freiwillig.
Doch das war keine Garantie, auch Grace hatte den Arschlöchern gegeben, was sie verlangten. Aus eigenem Antrieb, bis sie die Grenze überschritten. Grace hatte eingewilligt, eine Entführungsfantasie real werden zu lassen.
„Ich habe
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