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Feuertango

Feuertango

Titel: Feuertango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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und viel zu spät wach geworden war. Keith war schon lange vor ihr aufgestanden, um mit Sean und den Sullivans zu einer Baustelle zu fahren. Die Brüder renovierten alte Häuser und verwandelten sie in luxuriöse Schmuckstücke, derweil sich Roses and More um den Garten kümmerte. Die Firma der Sullivans hieß passenderweise In Love with Vintage .
    Keith hatte ihr nicht erzählt, was Trevor vorhatte, obwohl er dachte, es zu wissen. Impulsiv fasste sie nach der Kette, die um ihren Hals hing, betrachtete nachdenklich den roten Stein. Ob ihre Mutter sehr unter ihrem Vater gelitten hatte? Oder war ihr Tod schnell gewesen? Angeblich war sie in der Küche ausgerutscht und mit dem Kopf genau auf die Ecke der steinernen Arbeitsplatte gestürzt. Doch Alexis glaubte es nicht. Ihr Vater hatte sie geschubst, auch wenn er sie in diesem Moment vielleicht nicht absichtlich töten wollte. Und dann das Mädchen! Ihr Gesicht stand klar vor Alexis´ Augen, als hätte sie die Blonde erst gestern gesehen. Sie hatte still geweint, nicht einmal geschrien, während er in sie stieß. Würde Alexis heute genauso reagieren oder ihrem Vater einen Kerzenständer über den Schädel ziehen? Ob sie seine bösen Gene geerbt hatte? Hatte sie deswegen nicht eingegriffen?
    Doch selbst wenn sie ihn damals hätte angreifen wollen, wäre es ihr nicht gelungen, da Sergio, der junge Leibwächter, sie daran gehindert hätte. Sie hatte ihren Vater geliebt, ihn für einen Gott gehalten. Ihre Menschenkenntnis war grauenhaft.
    Seufzend bewegte sie die Maustaste. Der Rückstand bei ihren Aufträgen war besorgniserregend. So würde das nichts mit Schottland werden. Entschlossen trat sie sich virtuell in den Po, auf dem drei herrliche Striemen prangten. Wie verrückt das auf normale Menschen wirken musste! Stolz trug sie Keiths Zeichnung, und sie rutschte auf dem Stuhl hin und her, nur um den Schmerz aufflackern zu lassen.
    Alexis! So wird das nichts mit dem Lektorat .
    Erneut sammelte sie ihre Konzentration, und endlich schaffte sie es, dass ihr umherrasender Verstand anhielt, um zu begreifen, was sie las. Sie hörte das Tapp-Tapp von Pfoten, und Sekunden später trabte Vino freudestrahlend auf sie zu. Er stupste sie an, ließ sich den Kopf kraulen und quetschte sich anschließend unter den Schreibtisch, wo er sein Haupt auf ihren Füßen platzierte und mit einem Seufzer einschlief.
    Der Hund strahlte etwas Beruhigendes aus, und diesmal verlor sie sich in ihrer Arbeit. Irgendwann trottete Vino davon. Erst als ihr Nacken schmerzte und ihre Augen brannten, klappte sie das Notebook zu. Sie benötigte dringend eine Pause, hatte Hunger und sehnte sich nach Bewegung. Aber vor allem brauchte sie Keith. Alexis schmunzelte über sich selbst. Der Mann war wie die Erdbeeren, die sie gestern gegessen und von denen sie nicht genug bekommen konnte.
    Heute war Freitag, und das Sadasia würde um zwanzig Uhr öffnen. Keith wollte bei einer erfahrenen Masochistin, die allerdings noch nie ausgepeitscht worden war, eine Demonstration mit einer kurzen Singletail abhalten. Alexis schluckte hart und spürte diesen unerwünschten Stich Eifersucht. Vielleicht sollte sie sich fernhalten. Aber sie wusste bereits jetzt, dass sie es nicht schaffen würde. Keith hatte ihr von Anfang an gesagt, dass er als Master im Sadasia den angehenden Doms unter die Arme griff. Und das ging wohl kaum, wenn er nicht selbst Hand anlegte.
    Dennoch …
    Seufzend machte sie sich auf den Weg in die Küche. Sie und Hazel hatten heute nicht gekocht, weil es an den offenen Abenden ein Buffet im Sadasia gab. Alexis bereitete sich eine Tasse Tee und ein Sandwich zu. Sie hasste es, allein zu essen, und sehnte sich nach Gesellschaft. Viele der Räume wurden von den Bewohnern gemeinsam genutzt, doch die Größe des Hauses stellte auch genügend Freiraum sicher. Wenn man wollte, konnte man sich aus dem Weg gehen.
    Erneut drehten sich ihre Gedanken um Trevor. Wann würde er erneut zuschlagen? Und was sollte sie tun, wenn er ihren Vater kontaktierte? Keith und Sean hatten ihr versichert, dass er das nicht tun würde, da dies einem Selbstmord gleichkäme. Die Männer verfolgten einen Plan, arbeiteten eng mit den Cops zusammen, und Alexis ahnte, dass die beiden nicht nur Gärtner und Master waren.
    Vielleicht sollte sie sich heute Abend im Sadasia amüsieren, sich verschiedene Szenen ansehen, sich dort ihrer Lust hingeben. Aber ihr war nicht wohl dabei, sich von Keith vor Publikum unterwerfen zu lassen, obwohl der Gedanke

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