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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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wollte.
    Eine schick gekleidete Frau, die durchaus ein Model hätte sein können, kam mit großen Schritten aus dem Victoria's Secrets und hätte Beth und Stacy beinahe umgerannt. Sie sprach in ihr Handy und nahm die beiden Frauen kaum wahr, während sie vorübereilte und währenddessen weitersprach. »Nein, Tristan«, sagte sie. »Nach dem Schwimmunterricht hast du Karate, und morgen musst du zum Werken ...«
    »Hast du das gesehen?«, fragte Beth ungläubig.
    »Hast du das gehört?«, gab Stacy zurück.
    »Ja. Ihr Sohn tut mir leid.«
    »Mir auch. Die Kinder heutzutage haben einen übervollen Zeitplan. Viele bekommen Ballettstunden, Klavierunterricht oder gehen in Sportvereine, um später die Chance auf ein Hochschulstipendium zu haben. Wir haben versucht, das alles bei Lilly auf ein Mindestmaß zu beschränken. Sie ist bei den Pfadfindern, und jetzt hat sie sich für die Schulband angemeldet. Zumindest so viel lässt sich kaum vermeiden.« Sie seufzte. »Das ist nicht mehr wie früher, als wir selbst noch Kinder waren. Die Mädchen heutzutage haben gar nicht mehr die Zeit, im Einkaufszentrum herumzuhängen oder zusammen zu Hause zu sitzen, zu tratschen und verschiedene Nagellackfarben auszuprobieren.«
    »Ja, ist irgendwie schade. Kinder sollten auch ein bisschen Zeit haben, die nicht total verplant ist. Lasst Kinder doch Kinder sein!«
    Stacy nickte. »Und die Zeit verfliegt so schnell. Mir kommt es vor, als wäre Lilly gestern noch in Windeln herumgelaufen. Und jetzt dauert es nur noch ein paar Jahre, dann ist sie ein Teenager.«
    »Jedenfalls hast du bei deiner Tochter gute Arbeit geleistet. Sie ist ein prächtiges Mädchen.«
    »Das ist sie.« Vielsagend blickte Stacy zu Beth hinüber. »Hast du schon mal an eigene Kinder gedacht?«
    »Aber Stacy!«
    Abwehrend hob sie die Hand. »Ich meine, ganz allgemein. Nicht konkret, und nicht unbedingt mit Hunt. Ich habe mich nur gefragt, ob du dich irgendwann in der Zukunft als Mutter siehst.«
    »Weil meine biologische Uhr tickt?«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Nein, das habe ich gesagt. Ja, natürlich habe ich schon darüber nachgedacht. Ganz allgemein, nicht konkret.« Sie hielt inne und lächelte. »Und in letzter Zeit auch nicht ganz so allgemein.«
    »Aha!« Stacy grinste. »Hunt könnte schon der Richtige sein.«
    » Valley Girl.«
    »Was soll das jetzt heißen?«
    »Am Ende von Valley Girl, als Nicolas Cage mit dem Mädchen den Abschlussball verlässt und die Band auf der Bühne ist. Da fängt die Sängerin - ich glaube, es war Josie Cotton - mit diesem Song an: He could be the one ... « Erst jetzt bemerkte Stacy die Verständnislosigkeit in Beths Miene. »'tschuldigung. War wohl vor deiner Zeit.«
    »So viel jünger als du bin ich nun auch nicht!«
    »Nimm jedes Kompliment mit, das du kriegen kannst.«
    »Mommy!«, rief Lilly.
    Als die beiden Frauen das Mädchen erreichten, spähte Lilly gerade durch die Fensterscheibe einer Zoohandlung und beäugte drei junge rote Kätzchen, die sich spielerisch über ein mit Teppich bezogenes Regal rollten.
    »Kriege ich eine Katze?«
    »Da musst du deinen Vater fragen«, sagte Stacy. »Und das weißt du auch.«
    »Das heißt dann wohl nein.«
    »Ich habe dir schon mal gesagt: Wenn du deinem Dad beweist, dass du die Verantwortung für eine Katze übernehmen kannst, wird er dir eine kaufen.«
    »Aber ich kann ihm nicht beweisen, dass ich mich um ein Haustier kümmern kann, solange ich keins habe. Das ist doch ein Teufelskreis.«
    Stacy lachte. »Ein Teufelskreis? Woher kennst du denn den Ausdruck?«
    »Ich höre zu«, sagte Lilly. »Ich passe gut auf.«
    »Kleine Kinder, große Ohren«, warnte Beth lächelnd.
    »Was ist mit Hunt?«, fragte Stacy. »Meinst du, der mag Katzen?«
    »Wird er schon«, versprach Beth. »Wird er schon.«
    »Courtney!«
    Beth stellte ihre Einkaufstaschen auf den Küchentisch und schaute sich nach der Katze um. Normalerweise begrüßte Courtney sie in dem Augenblick, da sie zur Tür hereinkam. Doch das Klappern des Schlüssels im Schloss und ihre Schritte hatten das Tier dieses Mal noch nicht angelockt, also rief Beth noch einmal: »Courtney!«
    Aus dem Wohnzimmer war ein Miauen zu hören, und Beth folgte dem Geräusch. »Courtney?«, rief sie leise. Die Katze - eigentlich ein Kater, aber Beth hatte der Name Courtney so gut gefallen, dass sie über derartige Kleinigkeiten hinwegsehen konnte - saß vor dem Durchgang zum Flur, stocksteif, den Blick unverwandt auf das Schlafzimmer am anderen Ende der

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