Finde den Job, der dich glücklich macht
Mein Leben lang hatten sich
andere Menschen bei mir Rat geholt und mich in Krisen um Hilfe gebeten. Ich fand, es war an der Zeit, das zu professionalisieren.
Ich nutzte meine Studienjobs, um in die Berufe und Unternehmen reinzuschnuppern, die mich interessiert haben. Danach wusste
ich nur sicher, was ich alles nach Abschluss meines Studiums
nicht
tun wollte. Eines Tages fiel mir das Programm eines ganzheitlichen Seminaranbieters in die Hände und ich wusste sofort: Das
will ich! Programme schreiben, organisieren, Referenten und Teilnehmer betreuen, das machte mir riesigen Spaß. Ich lernte
alles über das Seminargeschäft und kam mit vielen »Gurus« dieser Welt zusammen. Es war eine spannende, lebendige Zeit.
Nach Abschluss meines Studiums fand ich eine Stelle in einem großen Weiterbildungsunternehmen, wo ich Personalentwicklungsprogramme
konzipierte, plante, organisierte, verkaufte und Trainer dafür auswählte – ein anspruchsvoller, herausfordernder Job, der
mich ganz in Beschlag nahm. Ich machte weitere Ausbildungen in Coaching, Personal- und Organisationsentwicklung und Projektmanagement,
immer in der Hoffnung, das zu finden, was mir wirklich entsprach. Die grobe Richtung stimmte, doch ständig hatte ich das Gefühl,
dass ich meinen Weg noch nicht ganz gefunden hatte. Statt in Ruhe darüber nachzudenken, stürzte ich mich aber in noch mehr
Arbeit. Die Quittung ließ zwar auf sich warten, aber sie kam – |18| ich wurde krank. Dann wurde die Abteilung, in der ich arbeitete, aufgelöst. Ich wechselte die Firma und war begeistert von
meinem neuen Job. Es dauerte eine Weile, bis mir wirklich klar wurde: Ich war erfolgreich, aber unglücklich. Ich hatte zwar
immer noch Spaß daran, Kunden zu beraten und Konzepte zu entwickeln, aber meinen eigenen Anspruch, Menschen individuell in
ihrer Entwicklung zu begleiten und selbst Seminare zu geben, konnte ich in der Position nicht erfüllen. Eine erneute Umstrukturierung
nutzte ich, um zu gehen und endlich dem Ruf meiner inneren Stimme zu folgen.
Seitdem bin ich als Coach und Trainerin selbstständig – und glücklich. Jetzt lebe ich meine Berufung. Anderen Menschen beim
Aufspüren ihres Weges und ihrer eigenen Berufung die richtigen Fragen zu stellen, sie zu inspirieren, ihnen Mut zu machen
und Impulse zu geben, ist das, was ich in meinem Innersten schon immer wollte. Ich begleite Menschen dabei, den Beruf und
die Lebensumstände zu finden, die sie glücklich machen und kann mir nichts Schöneres vorstellen. Noch immer arbeite ich viel
und gerne, jetzt aber entspannt, in schöner Umgebung und auf meine Art.
Dass auch Sie den Job finden, der Sie glücklich macht, dass Sie werden, wer Sie sind, das wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen.
Nur Mut, es ist leichter, als Sie denken!
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|19| Teil 1 Ihre Berufung
Vor einiger Zeit arbeitete ich mit einem Kollegen zusammen, der nach einem ganz eigenen Motto lebte: Weil der Job ihm keinen
Spaß machte und das Unternehmen ihm nicht die Position gab, die er meinte, verdient zu haben, gab er dem Unternehmen auch
nur einen Teil seiner Arbeitskraft. Die meiste Zeit des Tages verbrachte er damit, sich um seine eigenen Dinge zu kümmern.
Glauben Sie, dass die Einstellung und das Verhalten meinen ehemaligen Kollegen und mich glücklich gemacht haben? Wohl kaum.
Was für ihn auf den ersten Blick nach einer guten Lösung aussah, ging in Wirklichkeit nach hinten los. Er verlor jeden Tag
mehr Begeisterung und, was noch schlimmer ist, Selbstachtung und das Unternehmen einen ehemals guten Mitarbeiter, der heute
immer noch dort seine Zeit absitzt. Seine Position unterfordert ihn, er aber bleibt, aus Angst keine neue Stelle zu finden,
und wartet auf ein Wunder.
Geht es Ihnen genauso? Dann ist es allerhöchste Zeit, dieses Muster zu durchbrechen und selbst für Ihr Wunder zu sorgen. Wenn
Sie beruflich und privat erfüllt leben und (wieder) einen Sinn in dem sehen wollen, |20| was Sie täglich tun, ergreifen Sie jetzt eine der unendlich vielen Möglichkeiten. Es ist nie zu spät!
Zurzeit gibt es in Deutschland etwa 25 000 verschiedene Berufe, und es werden täglich mehr. Trendforscher gehen davon aus,
dass in zehn Jahren zwei Drittel aller Berufe vollkommen neue Tätigkeiten sein werden, die es heute noch gar nicht gibt. Was
bedeutet das für Sie? Wenn Sie eine Idee haben, in welche Richtung Ihre Berufung gehen könnte, aber nicht wissen, in welches
Berufsbild Sie
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