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Finsteres Licht

Finsteres Licht

Titel: Finsteres Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalea Thalanys
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ihm, drehte mich um und wollte zu William aufschließen. Doch Aris war anscheinend noch nicht fertig.
    „Warte, Sarah!“
    Er machte zwei kleine Schritte vorwärts und beugte sich zu mir hervor. Ich dachte schon er wollte mich küssen, vor Williams Augen, und zuckte sofort zurück. Auch William entging sein Vorhaben nicht, denn er stand in der Sekunde knurrend vor mir und schob mich hinter seinen Rücken. Aris hob abwehrend die Hände vor sich und machte wieder einen Schritt zurück.
    „Tut mir leid … ich wollte nicht“, stammelte er nervös.
    „Was wolltest du dann?“, fragte William barsch.
    „Ihr etwas zuflüstern, was nicht für jedermanns Ohren bestimmt ist.“
    „Dann flüstere es mir zu“, forderte William.
    Aris schnaubte verlegen, sah aber keinen anderen Ausweg, als William das mitzuteilen, was offenbar nur für meine Ohren bestimmt war.
    „Passt bitte auch auf Amanda auf“, bat er irgendwie schüchtern.
    William und ich wechselten einen bedeutungsvollen Blick bevor wir unsere Aufmerksamkeit wieder auf ihn richteten.
    „Sie ist niedlich, finde ich“, verteidigte sich Aris sofort.
    „Täusch dich nicht. Sie ist eine Kampfmaschine“, warnte ihn William.
    Und ob sie auf Wharpyre stand war sowieso eine ganz andere Frage. Männer im Allgemeinen, egal ob menschliche, vampyrisch e oder wharpyrisch e, standen nicht unbedingt ganz oben auf ihrer Beliebtheitsskala. Jeremy hatte schon verzweifelt versucht bei ihr zu landen. Ging dabei aber meiner Meinung nach sehr, sehr, sehr zurückhaltend vor. Wie dem auch sei. William schien Aris durch sein Interesse an Amanda gleich weniger als potentiellen Nebenbuhler wahrzunehmen und klopfte ihm auf die Schulter.
    „Na dann, viel Glück“, meinte er noch zu Aris, wandte sich in die andere Richtung und zog mich an der Hand hinter sich her zu den anderen.
    „Machen wir auf jeden Fall! Keine Sorge!“, rief ich Aris noch zu , während ich William im Laufschritt nacheilte .
     
    Die Elfen waren noch nicht in der Höhle, als wir ankamen. Ramira wirkte wahnsinnig nervös und starrte ständig auf Mirjanas leblosen Körper, der hinter dieser magischen Barriere eingesperrt war. Alex, Jeremy, Emily, Amanda, Lukas, Timon und Alexia – deren Namen ich wahrscheinlich niemals ohne bösen Hintergedanken aussprechen würde – bildeten einen Halbkreis um die Hexe in der durchsichtigen Zauberblase, wie Alex es nannte. William und ich standen Schulter an Schulter vor unseren Freuden, Ramira mit etwas Abstand neben uns.
    „Es wird alles gut werden Ramira!“, b esänftigte ich sie mit ruhiger Stimme.
    Die Tonlage wählte ich so, dass sie sich beim Klang meiner Stimme nur wohlfühlen konnte. Und es wirkte. Sie entspannte ihre Schultern und schaute nicht mehr ganz so verängstigt drein . Ich schenkte ihr ein knappes Lächeln.
     
    Weißer Nebel, der helles gleißendes Licht in sich trug, zog plötzlich vor uns auf und kündigte die Elfen an. Das warme Licht und der weiche Nebel verflüchtigten sich und daraus hervor traten Orell, Leandra und nicht wie erwartet ihre drei Töchter, sondern eine andere schlanke, große Frau mit dunkelblonden langen Haaren und strahlenden smaragdgrünen Augen. Wie es sich gehörte knieten wir uns alle respektvoll vor dem Königspaar auf den Boden.
    „Bitte erhebt euch“, sagte Orell umgehend, sodass wir nicht einmal den Boden berührten.
    „Ich möchte euch meine Schwester Linnea vorstellen“, sagte Leandra ohne Umschweife.
    „Sie wird die Zeremonie statt unserer Töchter abhalten.“
    „Wie geht es ihnen?“, erkundigte ich mich.
    „Den Umständen entsprechend, danke der Nachfrage“, antwortete sie knapp.
    Doch in ihren Augen lag die bittere Wahrheit. Den Mädchen ging es nicht den Umständen entsprechend gut, sondern den Umständen entsprechend schlecht. Zu lange wurden ihre magischen Kräfte angezapft. Sie bekamen kaum zu Essen oder zu T rinken. Geschweige denn ein warmes Bett, ei ne Dusche oder frische Kleidung, wie wir mittlerweile wussten. Die Hexe versklavte die Mädchen genauso wie die Menschen. Sie stahl deren Magie, Blut und ihre Sicherheit. Ich nahm an, dass sie lieber nicht mehr hier her kommen wollten, das hätte ich an deren Stelle ebenfalls nicht gewollt .
    „Wenn ich irgendetwas für sie tun kann …“, begann ich, wurde jedoch von Orells Hand, die er abwehrend hob, gestoppt.
    „Danke Sarah, du hast schon sehr viel für uns getan. Die Wunden unserer Töchter werden mit der Zeit heilen. Doch wie viel von dieser heilsamen

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