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Firkin 01 - Der Appendix des Zauberers

Firkin 01 - Der Appendix des Zauberers

Titel: Firkin 01 - Der Appendix des Zauberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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Zehnten unter die Plane und machten sich murrend davon. Angus ging wieder seine Liste durch, zählte nach und hakte ab. »Dreiundvierzig!« brummelte er vor sich ihn. »Warum können die ihre Rüben bloß nicht sauberer lagern? Bäh!« Er wischte einen Schwung winziger Rübenschädlinge ab, zerquetschte dabei einige, und ging dann, um sein Pferd zu holen.
    Als die Tür zufiel und das Vorhängeschloß dagegen rasselte, rannte Firkin los. Er suchte unter der Plane herum, zog eine Schachtel heraus und rannte wieder zurück.
    »Mir gefällt das nicht«, flüsterte Hogshead. »Das ist Diebstahl!«
    »Freilich! … Und was ist dann der Zehnte?«
    »Äh … ja also …«
    »Wir holen uns etwas zurück, das uns gehört. Und das nennst du Diebstahl? Also hör mal!«
    Als Angus zum zweiten Mal die Tür aufsperrte und mit seinem müden alten Pferd in den aufgelassenen Räucherschuppen kam, schlichen sich zwei Gestalten davon, die etwas mit sich nahmen, das sie zuvor noch nicht besessen hatten.
     
    Dawn riß vor vor Aufregung und Überraschung die Augen weit auf. Firkin hielt ihr den Mund zu, legte sich den Finger an die Lippen und gab ihr zu verstehen, daß sie stillhalten sollte. Vorsichtig stellte er die Schachtel auf das Bett und nahm langsam die Hand von Dawns Mund.
    Dawn starrte erst die Schachtel, dann Firkin an und murmelte ein leises »Waa…?«
    »Alles Gute zum Geburtstag«, flüsterte Firkin. Er grinste.
    »Aber …«
    »Ist für dich.«
    »Wie … Wo …?«
    »Keine Fragen mehr. Sonst glaub ich noch, du willst es gar nicht.«
    »Doch, doch doch.« Dawn hustete sich die Seele aus dem Leib und hielt krampfhaft die Schachtel fest.
    »Dann mach schon. Schnell, mach auf!« drängte Hogshead und blickte ängstlich zur Tür. Ihm war bei der ganzen Sache von Anfang nicht recht wohl gewesen. Und eigentlich hatte er auch gar nicht mitmachen wollen. Aber nachdem er nun schon einmal so weit gegangen war, konnte er es genausogut auch bis zum Ende durchhalten. Es war schon richtig: Ende gut, alles gut … Nein, das war überhaupt nicht richtig, das war das falsche Sprichwort. Es gab da noch ein anderes, ein passenderes. Und das hieß … und das hieß … ah ja: Mitgeschenkt, mitgehenkt …?
    Dawns Gesicht leuchtete auf. Sie ahnte etwas und spähte neugierig in die Schachtel. Ihr kleiner Finger schlängelte sich über die Kante, tastete suchend herum – in der Schachtel war ein kleiner Topf. Als sie die Hand wieder zurückzog, zeigte ihr kleiner Finger ein Häubchen aus weißem Schaum.
    »Ist das wirklich …?« fragte sie, und ihre Augen wurden noch größer, als sie schon waren.
    Firkin zuckte die Achseln.
    »Firkin! Ich glaub, es ist es tatsächlich! Oooh!« flüsterte sie und steckte den Finger in den Mund.
    Es war ›es‹.
    Dawn lächelte und steckte den Finger sofort wieder in das Töpfchen. ›Es‹ – das war ihr Lieblingsdessert. Eine Spezialität aus der Milch eines in der Gegend heimischen Nagetiers, aromatisiert mit diversen Gewürzen und Kräutern unbekannter Herkunft. Eine Rarität – immerhin war es nicht ganz einfach, die erforderliche Menge Milch zusammenzubekommen. Dawns Finger grub eine dritte Portion Lemming-Mousse aus dem Topf, steckte ihn in den Mund und lächelte breit.
     
    Ein paar Tage nach diesen Ereignissen saß der König von Isolon, angetan mit seinem nietenbeschlagenen schwarzglänzenden Lederornat, im Konferenzsaal und hörte, unbewegt beinahe, was ihm sein Berater, der Erzkanzler Swinehunt zu erzählen hatte.
    »Sire! Wäre es nicht anzeigt, ein Exempel zu statuieren? Wäre es nicht klug, diesen Ungehorsam sofort niederzuschlagen? Ihn im Keim zu ersticken? Ihn auszumerzen?«
    »Seid Ihr wirklich sicher, daß sie es vorsätzlich getan haben?«
    »Ja, kaiserliche Hoheit.«
    »Aber gleich ein ganzes Dorf?«
    »Eine zur Sicherung unserer Herrschaft unumgängliche Maßnahme! Wenn erst einmal andere Dörfer erfahren, daß man mit so etwas ungestraft davonkommen kann, dann werden bald alle damit anfangen. Und wie wird es enden? Unsere Zehntscheuern werden leerstehen, und wir werden Hunger leiden!«
    Der König beugte sich vor, der Königsornat knarrte.
    »Und, mein guter Swinehunt? Wie lautet Euer Vorschlag?«
    »Niederbrennen! Das Dorf niederbrennen!« schrie Swinehunt und schlug mit der Faust auf den schweren Eichenholztisch. »Ausräuchern, das Pack!«
    »Gibt es denn keine andere Möglichkeit?«
    »Steu-Steu-Steuererhö-höhung!« platzte Börrnhadt los, immer noch beflügelt von seinem

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